Kreisliga Passau
„Haben Bock, es besser zu machen“: Der TV Freyung betreibt Wellness für den Kopf

20.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:38 Uhr

Sinnbild für die bisherige Saison: Der TV Freyung litt regelrecht in den bisherigen 16 Spielen. In dieser Szene kümmern sich (von links) Stephan Philipp, Physiotherapeut Simon Loizenbauer und Matthias Krampfl um einen verletzten Mitspieler. −Foto: Sven Kaiser

Julian Blöchl hat es prophezeit: „Das Abschneiden des TV Freyung in der Kreisliga entscheidet sich im Kopf“, wie der 33-Jährige im Sommer gegenüber der Heimatzeitung betonte. „Leider“, sagt der Fußballtrainer ein halbes Jahr später, „hat sich meine Befürchtung bewahrheitet“. Den Kreisstädtern droht der Abstieg in die Kreisklasse. Seit knapp fünf Wochen schwitzen die TV-Fußballer, um dieses Szenario zu verhindern.

Die körperliche Fitness ist das eine, für die Freyunger wird in diesem Frühjahr jedoch etwas anderes wichtiger sein, erklärt ihr Coach: „Wir müssen verstehen, was auf dem Spiel steht. Keiner von uns will in die Vereinsgeschichte eingehen als Absteiger aus der Kreisliga.“ Julian Blöchl ist nach den jüngsten Eindrücken der Vorbereitung überzeugt, dass seine Mannschaft weiß, was die Stunde geschlagen hat ab 26. März mit dem Auswärtsspiel bei der SG Thyrnau/Kellberg. Der TV steht vor den zehn restlichen Saisonspielen in der Kreisliga Passau auf dem viertletzten Platz, dem Abstiegsrelegationsrang. Und das auch nur, weil die Freyunger den direkten Vergleich gegen die punktgleichen Tiefenbacher gewonnen haben. Zwei Punkte fehlen auf einen Nichtabstiegsplatz.

Die Stimmung in Team ist aber keineswegs schlecht, versichert Blöchl. Klar, kurzzeitig sei die Situation nicht einfach gewesen, als er ankündigte, sein Traineramt nach der Saison wieder abzugeben. Der Coach und die Spieler hätten sich aber nochmals eingeschworen auf den Abstiegskampf. „Wir haben ein intaktes Verhältnis und richtig Bock, es besser zu machen als im Herbst“, sagt Julian Blöchl kämpferisch. Seit knapp fünf Wochen trainieren die TV-Kicker in der Halle oder in Laufschuhen auf der Straße. Seit Dienstag können sie den Kunstrasen am Oberfeld nutzen, nachdem der Verein Ersatz für den defekten Traktor gefunden hat. Es geht also jetzt richtig los. Das erste Testspiel gegen den Kreisklassen-Spitzenreiter Schönbrunn gewannen die Kreisstädter (4:3), es folgen vier weitere Vorbereitungsspiele bis Ende März.

Tobias Irlesberger meldet sich zurück



Personell hat sich, anders als beispielsweise beim Konkurrenten FC Vilshofen, nicht viel getan in Freyung. Einen Spieler mehr hat Blöchl zur Verfügung: Verteidiger und Co-Abteilungsleiter Tobias Irlesberger hat seine Pause (aus privaten Gründen) beendet und will auch auf dem Spielfeld mithelfen, den Abstieg zu verhindern.

In diesen Tagen und Trainingseinheiten spricht Blöchl den Spielern in erster Linie Vertrauen aus. Er und seine Co-Spielertrainer Krampfl und Siegfried Wilhelm (beide 29) wollen eine „positivere Grundstimmung“ erzeugen. Die Mannschaft soll Vorfreude verspüren, nicht den Druck eines Abstiegskandidaten. Die Leistungen des Teams seien nämlich in den bisherigen 16 Saisonspielen (vier Siege, sechs Unentschieden, sechs Niederlagen) gar nicht so miserabel gewesen, „wir waren körperlich fit, haben aber unser gutes Training im Spiel selten umsetzen können“, erzählt Julian Blöchl. Irgendwann sei schließlich der Glaube an sich und die Mitspieler verloren gegangen, „da denkst du, dass du gewisse Dinge nicht mehr kannst und dass wir nicht mehr gewinnen können“. Der TV-Spieler 2023 soll anders denken: selbstbewusst, mutig. „Wenn wir das hinkriegen, dann kann es schnell in die richtige Richtung gehen“, prophezeit Julian Blöchl.


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