Fünf Teams kämpfen gegen Relegation
Die Angst vor der „Extrarunde“ in der Kreisliga Passau: Der große heimatsport.de-Check

12.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:14 Uhr

Zu Fall gebracht haben die Röhrnbacher um Spielertrainer Florian Lorenz (r.) zuletzt den FC Tittling. Nach dem 4:1-Sieg sind beide Teams punktgleich, der Direktverleich spricht für die Tittlinger. −Foto: Alexander Escher

Den neutralen Fan freut’s, für die Spieler wird’s ein Nervenkrimi: Drei Spieltage vor Schluss steuert die Kreisliga Passau auf ein turbulentes Saisonfinale zu. Gleich fünf Vereine sind von der Abstiegsrelegation bedroht. Nur drei Punkte liegen zwischen Platz 7 und Relegationsrang 11. Wer hat die besten Karten für eine direkte Rettung? heimatsport.de macht den Check.
TSV Karpfham (Platz 7, 32 Punkte)
Die nackten Zahlen sprechen für den TSV. Die Rottaler haben drei Punkte Vorsprung, sie sind das fünftbeste Team der Rückrunde. Zudem wurden im Frühjahr die direkten Konkurrenten Vilshofen, Unteriglbach und Röhrnbach besiegt. Eine Qualität, die im Endspurt zur Rettung verhelfen soll. Denn mit Tittling wartet der nächste Verein mit ähnlichem Schicksal. „Wir gehen mit viel Selbstbewusstsein in den Endspurt“, gibt Trainer Reinhard Völdl vor. „Gleichzeitig wissen wir, dass wir noch Punkte zur Absicherung brauchen.“
Relegations-Wahrscheinlichkeit: 20 Prozent

FC Tiefenbach DJK (Platz 8, 29 Punkte)
Wenn es darauf ankommt, scheinen die Tiefenbacher zur Stelle. Der Start ins Frühjahr war ordentlich, auch von zwischenzeitlichen Niederlagen gegen Passau-West und Eberhardsberg ließ man sich nicht beirren. So kehrte man gegen die gestandene Kreisliga-Mannschaft aus Neßlbach zurück auf die Siegerstraße. „Ich bin sehr zufrieden mit unserer Entwicklung. Wir sind besser in Form als in der Hinrunde“, berichtet Spielertrainer Tobias Ortmeier. Luft nach oben gibt’s noch in Sachen Chancenverwertung, „auch die individuellen Fehler müssen wir minimieren“. Abgesehen davon ist Ortmeier optimistisch: „Wir spielen noch gegen Röhrnbach und Tittling und haben den Klassenerhalt somit in eigener Hand.“
Relegations-Wahrscheinlichkeit: 35 Prozent

SV Röhrnbach (Platz 9, 29 Punkte)
Der Aufsteiger erlebt ein Wechselbad der Gefühle. Mit zwei Siegen war man ins Frühjahr gestartet, schien auf dem Weg in Richtung Klassenerhalt. Doch die Frühlingsgefühle hielten nicht lange: Es folgten vier Niederlagen in Serie, von außen kam Kritik. „Die Mannschaft hat sich trotzdem nicht aus der Ruhe bringen lassen“, erklärt Spielertrainer Florian Lorenz. Er und sein Trainerkollege Petr Kulhanek mussten im Tor und im Angriff personell umbauen, besonders schmerzt zudem der Ausfall von Kapitän und Abwehrchef Maximilian Bartl. „Der Zusammenhalt ist aber weiterhin klasse“, lobt Lorenz seine Schützlinge, die zuletzt beim 4:1 gegen Tittling einen Befreiungsschlag landeten. Daran gilt es anzuknüpfen, den Aufsteiger erwarten durchwegs direkte Konkurrenten (Hohenau, Tiefenbach, Vilshofen). Die Lage bleibt angespannt.
Relegations-Wahrscheinlichkeit: 65 Prozent.
FC Vilshofen (Platz 10, 29 Punkte)
Mit den größten Druck verspüren die Donaustädter. Der drohende Gang in die Kreisklasse passt nicht zum Selbstverständnis, immerhin konnte man im Winter mit klugen Transfers gegensteuern. Spielertrainer Martin Wimber sieht positive Tendenzen in den letzten Wochen, „auch wenn die Ergebnisse nicht immer gestimmt haben“. Nun kommt es darauf an, wie schnell sich seine Mannschaft vom Rückschlag gegen Eberhardsberg erholt – mit Neßlbach wartet am Sonntag eine harte Nuss. „Aber je später in der Saison, desto höher die Wahrscheinlichkeit für Überraschungen“, gibt sich Wimber zuversichtlich. Verlassen können sich die Vilshofener in jedem Fall auf ihre Offensive, die im Frühjahr in jedem Spiel mindestens einmal erfolgreich war.
Relegations-Wahrscheinlichkeit: 60 Prozent

FC Tittling (Platz 11, 29 Punkte)
„The trend is not (!) your friend“ – so lautet dieser Tage die Botschaft in Tittling. Lange waren die Dreiburgenländer im Mittelfeld Tabellenmittelfeld zuhause, nun schrillen die Alarmglocken. „Wir hatten ohnehin einen kleinen Kader“, beginnt Spielertrainer Johannes Gastinger seinen Erklärungsversuch, „und dann kommen noch diverse Ausfälle hinzu.“ Schwer wiegen der Abgang von Sturmführer Manuel Mader sowie der Muskelfaserriss von Maxi Schiller. Hinzu kommen aktuell eine Rot-Sperre für Abbas Alzakrootee sowie ein paar Langzeit-Ausfälle. So wurde aus Tittling das schwächste Team der Rückrunde (sechs Punkte in zehn Spielen). Was Hoffnung macht? „Wir haben gesehen, dass wir gegen jeden Gegner mithalten können. Im Endspurt kommt es darauf an, nochmal alle Kräfte zu bündeln. Ich bin absolut von meiner Mannschaft überzeugt“, so Gastinger. Nun warten mit Karpfham, Ho-henau und Tiefenbach echte „Endspiele“.
Relegations-Wahrscheinlichkeit: 75 Prozent


Kreisliga Passau, 24. Spieltag, Samstag, 15 Uhr: Tittling – Karpfham (Hinsp. 5:1), Passau-West – Garham (0:2); 17 Uhr: Röhrnbach – Hohenau (1:1); Sonntag, 15 Uhr: Freyung – Unteriglbach (4:0), SG Thyrnau/Kellberg – Tiefenbach (in Kellberg/4:0); 15.15 Uhr: Eberhardsberg – Obernzell-Erlau (0:1); 17 Uhr: Neßlbach – Vilshofen (5:0).