Vorwürfe an Fußball-Abteilung
Abpfiff mit Anpfiff: TG Dragons Deggendorf melden Mannschaften mit sofortiger Wirkung ab

16.02.2024 | Stand 16.02.2024, 22:29 Uhr

Aussichtsreich im Rennen um den Kreisklassen-Aufstieg: Diesen Traum müssen die Kicker der TG Dragons Deggendorf jetzt begraben – die Vorstandschaft hat die Mannschaft aus dem Spielbetrieb genommen. − Foto: Helmut Müller

Paukenschlag in der A-Klasse Deggendorf: Die Vorstandschaft des TG Dragons e.V. macht Tabula rasa. „Nach einstimmigem Beschluss des Vereinsausschusses werden die Fußballmannschaften unseres Vereins vom Spielbetrieb des Bayerischen Fußballverbandes zurückgezogen“ teilte Vorstandssprecher Volker Schüßler mit. Die Gründe sind vielfältig, liegen aber auf der Hand – und werden auch weiter für Zündstoff und Diskussionen sorgen.



Aktuell liegt die TG als Zweiter der A-Klasse Deggendorf aussichtsreich im Rennen um die Aufstiegsplätze. Auf Tabellenführer Spvgg GW Deggendorf II sind es nur zwei Zähler Rückstand. Dieser Traum vom Aufstieg in die Kreisklasse ist nun jäh ausgeträumt – Abpfiff mit Anpfiff.

Unter anderem wird aufgeführt, dass die neue Abteilung Fußball es nicht geschafft hat, sich in den Verein zu integrieren. Bei der Aufnahme der Abteilung wurden viele Versprechungen gegeben und große Träume geträumt. Als es aber um die Umsetzung ging, wurde nichts davon eingehalten, im Gegenteil.

„Nehmen statt geben“



Der Verein stand schon mal vor der Entscheidung: Wie geht es mit der Fußballabteilung weiter? „Man möge nur daran erinnern, als drei Vorstände nach kurzer Zeit im Amt – aus den Reihen der Fußballer – ohne Vorwarnung zurückgetreten sind. Dies hat man aus den sozialen Medien erfahren, persönlich wurden keine Gründe für diesen Schritt genannt“, so die Vorstandschaft der TG Dragons. Weiter heißt es in der Pressemitteilung: „Trotzdem wollte die verbliebene Vorstandschaft nicht einfach aufgeben und so übernahm man die Fußballabteilung mit. Danach folgten weitere Vereinsausschussmitglieder diesem Beispiel, wie der Abteilungsleiter oder der Zuständige für Öffentlichkeitsarbeit, da sie von ihrer eigenen Abteilung im Stich gelassen wurden. Ein Ersatz wurde nie gestellt. Man möchte mitsprechen und mitbestimmen, aber keine Verantwortung übernehmen.“

Ein weiterer Kritikpunkt der Verantwortlichen beinhaltet den alten Spruch Nehmen statt geben. „Das Vereinsheim wird genutzt, aber nicht aufgeräumt. Forderungen werden gestellt, aber es wird sich nicht um Sponsoren oder Geldeinnahmen gekümmert – aber Geld wird ausgegeben.“

Abmeldung aus dem laufenden Spielbetrieb



Die Vorstandschaft und der Vereinsausschuss hatten mehrere Möglichkeiten gegeben, es wurde sogar ein fachlicher Weg aufgezeigt, wie die Saison zu Ende gespielt werden hätte können, um das Ganze zu einem sportlich fairen Abschluss zu bringen. Darauf wurde aber nicht eingegangen, „im Gegenteil, es wurde noch weiteres Öl ins Feuer geschüttet“.

Das alles hat den Vereinsausschuss jetzt keine andere Möglichkeit gegeben, als letztlich Kosten zu reduzieren. Die Konsequenz: die Mannschaften mussten vom Spielbetrieb abgemeldet werden. Vorstandssprecher Schüßler weiter: „Es tut den Mitgliedern der Vorstandschaft, die Zeit ihres Lebens im Sport tätig sind, immer Fairness groß gehalten und alles für den Sport getan haben, im Herzen weh. Jedoch ist man einerseits an den Beschluss eines demokratisch gewählten Gremiums gebunden, andererseits wurde der Vorstandschaft auch keine andere Möglichkeit mehr offengelassen, anders zu reagieren. Es ist niemals einfach, Mannschaften während des laufenden Spielbetriebs abzumelden, jedoch wurden die gegebenen Chancen mehrfach nicht genutzt, stattdessen unhaltbare Vorwürfe in den Raum gestellt, auf die man gezwungen war zu reagieren.“

Und wie geht es jetzt mit den Spielern weiter? „Hier möchte man keinem Spieler im Weg stehen und daher werden wir unser Bestes tun, den Spielern schnellstmöglich einen Wechsel zu anderen Vereinen zu ermöglichen“, so die TG-Vorstandschaft.

− red/mo