Einmal muss der TV Altötting, Tabellenelfter der Fußball-Kreisklasse 3, noch ran. Am Freitag, 2, Juni, um 18.30 Uhr steigt in Unterneukirchen das entscheidende Relegationsspiel um den Verbleib auf dieser Ebene. Die Hürde heißt TSV Heiligkreuz, der in der A-Klasse5 punktgleich hinter dem TSV Tittmoning als Vizemeister über die Linie gegangen ist.
Der letzte Liga-Spieltag war besonders bitter für die Altöttinger. Zur Untätigkeit verdammt – weil spielfrei – mussten die Schützlinge von Trainer Stefan Baumann zusehen, wie sie von der Konkurrenz überholt und in den Stichkampf geschickt wurden. Freilich hat der TVA keine gute Runde gespielt, das ist unstrittig. Trotzdem stand der Traditionsverein nie unter dem Strich – bis zum letzten Durchgang.
Überrascht hat dies Franz Schallmoser freilich nicht: „Seit der 2:3-Niederlage gegen Perach/ Winhöring war mir klar, dass es so kommen wird“, räumt der Teammanager ein. Als Favorit sieht er seine Mannen gegen Heiligkreuz nicht, nur weil sie bis dato der Klassenhöhere sind: „Man muss schon bedenken, dass der Gegner eine tolle Saison hinter sich hat und mit Euphorie kommt. Das ist immer ein Vorteil für den, der um den Sprung nach oben kämpft.“ Probleme bereitet dem TVA zudem die Personallage – wieder einmal. Mit Sascha Seehuber fehlt einer der Erfahrensten, der zudem mit 13 Treffern bester Schütze der Truppe ist. Ebenfalls nicht da sind Luca Nagelmüller, Martin Taubeneder, Christian Zimmermann und Maximilian Sedlmaier.
In welcher Liga der TVA in der kommenden Saison spielen wird, entscheidet sich am Freitag. Klar dagegen ist bereits, dass Stefan Baumann als Trainer verlängert hat. Mit Markus „Ben“ Wörfel bekommt er zudem einen neuen, aber sehr erfahrenen Co-Trainer zur Seite gestellt.
Es hätte ein Heiligkreuzer Feiertag werden können. Am Pfingstmontag traten die „Erste“ und die Reserve zum Saisonabschluss auswärts gegen die beiden Mannschaften des TSV Tengling an. „Santa Cruz“ II setzte sich in Duell eins mit 2:0 durch. Dadurch sicherte sich das Team von Michael Linner Rang 2 in der B-Klasse 5 – drei Zähler hinter Meister FA Trostberg und zwei Punkte vor dem TSV Peterskirchen II – das reicht für den Aufstieg. Anschließend sollte die erste Mannschaft bestenfalls nachziehen. Voraussetzung dafür war einerseits ein Sieg gegen Tengling. Mit 5:1 gab sich die Crew von Tobias Zimmermann-Neumeier keine Blöße. Sollte der bisherige Ligaprimus Tittmoning, der zur selben Zeit gegen den Dritten TSV Palling antrat, zudem verlieren, hätte sich Heiligkreuz noch den Meistertitel geschnappt.
„Santa Cruz“ Meister für 19 Minuten
Tatsächlich sah es gut aus. Palling führte zwischenzeitlich 1:0 und ab der 74. Minute 2:1. „Wir wollten eigentlich gar nichts mitbekommen von dem anderen Spiel, doch der Stadionsprecher hat die Zwischenstände durchgegeben“, erklärt Abteilungsleiter und Keeper Tobias Stockhammer, der selbst auf dem Platzstand. Beinahe hätten in Tengling schon die Sektkorken geknallt, da machte Tittmonings Kapitän Tim von Kannen mit seinem Treffer in der dritten Minute der Nachspielzeit dem einen Strich durch die Rechnung. Während in der Salzachau gejubelt wurde, „waren wir natürlich schon etwas enttäuscht“, so Stockhammer. Meister für 19 Minuten, es wäre der direkte Wiederaufstieg gewesen.
Damit konnte sich Heiligkreuz (vorerst) nicht für eine tolle Frühjahrsrunde belohnen, in der es lediglich eine Niederlage (0:3 gegen Tittmoning) gab. Über die ganze Saison hinweg hat die Defensive nur 21 Gegentreffer zugelassen – Liga-Bestwert! Dahinter folgt mit bereits deutlichem Abstand Palling (36). Und auch in der Offensive lief’s rund. 84 Mal traf „Santa Cruz“, nur Tittmoning (86) netzte häufiger ein. Großen Anteil daran haben Martin Volzwinkler mit 33 und Jonas Sinzinger mit 19 Buden. So oft wie möglich einnetzen möchten die beiden natürlich auch am heutigen Freitag. Dann eben gegen Altötting. „Die Vorfreude auf die Partie ist riesig“, sagt Stockhammer.
− aic/cze
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