Ein Traumtor ins Angerer Glück
2:1 gegen SG Inzell/Weißbach: Elf von Coach Andi Brandl bleibt ganz oben dran

21.04.2024 | Stand 21.04.2024, 13:06 Uhr

Angers Andi Krämer war von der SG Inzell/Weißbach um den höchst agilen Gäste-Aktivcoach Matthias Öttl (rechts) nicht zu halten. − Foto: Bittner

Das kleine Derby in der Fußball-Kreisliga 2 zwischen Meister-Anwärter SC Anger und der im Abstiegskampf befindlichen SG Inzell/Weißbach endete 2:1 und benötigte eine Viertelstunde Anlaufzeit: Nachdem sich die Gäste einige Male im gegnerischen Sechzehner hatten blicken lassen – in ihren Abschlüssen jedoch ungefährlich agierten oder vorher von Abwehrchef Simon Koch und seiner Crew abgefangen wurden –, zelebrierten die Heimischen ihren ersten guten Angriff: Andi Krämer spielte auf Andi Nitzinger, der wiederum auf seinen Bruder Tobias ablegte. Von Rene Brüning-Wolter nur marginal gestört konnte der SCA-Torjäger frei aus zehn Metern abziehen – Pfosten (17.).

Sieben Zeigerumdrehungen später wurde auch die Elf aus der Eisschnelllaufmetropole erstmals ernsthaft: Flanke Maxi Anner, Flugkopfball Andi Plenk – knapp drüber (24.). SG-Ausnahmekicker Fabian Zeidler, der sein Frühjahrs-Startelf-Debüt feierte, verzog kurz drauf einen Schuss rechts vorbei (26.). Augenblicke zuvor war ein Solo von Angers Nico Berger über den halben Platz nicht von Erfolg gekrönt, weil er nach seinem Sechzehner-Lauf quer zum Tor in der Inzeller Abwehr hängenblieb und deshalb nicht mehr zu einem Abschluss kam.

Hausherrenführung entsteht aus dem Gewühl

Aus dem Gewühl fiel schließlich die sich abzeichnende SCA-Führung: Nachdem Michi Noppinger und Andi Nitzinger am Leder waren, konnte plötzlich Tom Berger von der Strafraumgrenze abziehen, abgefälscht flog die Kugel über Gäste-Goalie Pirmin Gollinger, der sich bereits am Boden befand, ins Netz – 1:0 (30.). Nachdem schon zuvor Gäste-Akteur Christian Aicher früh verletzt passen musste (Lukas Schillmeier ersetzte ihn ab der 26. Minute), fehlte nach dem Gegentor kurz auch Inzells hochpräsenter Matthias Öttl, der gefühlt an allen Aktionen beteiligt war: Der Aktivcoach hatte ein wuchtiges Leder seitlich auf den Kopf bekommen und musste sich behandeln lassen, konnte jedoch weitermachen. Ein Traumtor ließ Anger dann zum zweiten Mal jubeln: Christian Mühlbauer gab links raus auf Tobi Nitzinger, der diesmal quer auf seinen Bruder Andi in den Strafraum ablegte. Per Seitfallzieher erzielte der beidfüßig starke 27-Jährige sehenswert in der Luft stehend aus 13 Metern das 2:0 (38.).

Strömender Regen bei drei Grad plus begleitete vor rund 100 Zuschauern auch Durchgang zwei. Tobi Nitzinger kam vom Anpfiff weg gefährlich über seine linke Seite, die scharfe Hereingabe konnte Andi Dießbacher am ersten Pfosten gerade noch ins Aus grätschen (46.). Nach einer guten Stunde drang Noppinger in den Sechzehner ein, tunnelte Dießbacher, der ihn festhielt – Strafstoß: Christian Mühlbauer drosch die Kugel fulminant an die Latte und vergab damit nicht nur das mögliche 3:0, sondern auch eine gewisse Vorentscheidung. Stattdessen stand‘s neun Minuten drauf nur noch 2:1, da der auf Zuspiel von Martin Söll völlig freie Lukas Schillmeier durch einen top zu Ende gespielten Konter den Anschluss aus zwölf Metern ins lange Eck herstellte. Das war der Weckruf für die Gäste, die nun wieder besser mitspielten. SCA-Keeper Alexander Koch blieb dennoch nahezu beschäftigungslos, ein Indiz für die gewisse Harmlosigkeit der Spielgemeinschaft vor dem Tor schon das ganze Frühjahr über.

Hohe weite Bälle der Öttl-Crew ungefährlich

Anger nahm sich nach dem Gegentor unverständlicherweise etwas raus und zitterte sich auch ein wenig Richtung Schlusspfiff, wenngleich die hohen weiten Bälle der Öttl-Crew nichts Gefährliches im Köcher hatten. Der SCA spielte seine Gegenstöße derweil nicht sauber aus. Die bei diesem Spielstand zwangsläufig aufkommende Hektik Richtung 90. Minute gipfelte nicht in spielerischen Höhepunkten, sondern in einer Zeitstrafe für Inzells Gehmacher (76. bis 86.) sowie Gelb-Rot für seinen Teamkollegen Dießbacher (90.+1), der kurz zuvor die beste SG-Möglichkeit knapp links vorbei vergeben hatte (89.). „Bis auf die Tatsache, dass wir den Sack wieder einmal nicht zugemacht haben, bin ich mit dem Auftreten meines Teams sehr zufrieden“, so Anger-Coach Andi Brandl im Anschluss.

− bit