Die Lage in der Kreisklasse 1 spitzt sich sowohl im Tabellenkeller als auch im Aufstiegsrennen immer weiter zu. Der vermeintlich bereits sichere Aufsteiger TSV Kösching hat die dritte Niederlage in vier Spiele kassiert, sodass der TSV Ingolstadt-Nord und der SV Eitensheim immer näher heranrücken.
Im Abstiegskampf knistert es, weil fünf von sieben Teams gewonnen haben. Wie in den Vorwochen wurde die Partie des FC GW Ingolstadt aufgrund der fehlenden Spielberechtigung abgesetzt und für Gastgeber TSV Ingolstadt-Nord gewertet.
Der TSV Lenting siegte im Tabellenkeller und hielt somit die Hoffnung auf den Klassenerhalt aufrecht. „Dabei haben wir heute ein bisschen anders gespielt“, erklärte Lentings Spielertrainer Metehan Kuscuoglu. „Wir wollten unsere Ketten stabil halten und vor allem als Verbund im Mittelfeld geschlossen agieren.“ Die Taktik der Hausherren ging auf und die Lentinger erarbeiteten sich mehrere Chancen. „Es hätte auch 3:1 oder 4:1 ausgehen können. Aber vor allem war wichtig, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben“, lobte Kuscuoglu. Das entscheidende 1:0 besorgte Mykola Slovenskyi (27.) nach Freistoß von Kuscuoglu. Der Coach hob hervor: „Wir hatten Großmehring bis auf 15 Minuten gut im Griff. Schade ist nur, dass auch die anderen Konkurrenten im Abstiegskampf gewonnen haben. Wir schauen jetzt aber von Spiel zu Spiel und wollen beim SV Buxheim nachlegen.“
FC Arnsberg - SV Eitensheim 0:1 (0:0): Der FC Arnsberg hat ersatzgeschwächt die vierte Pleite aus den letzten fünf Spielen kassiert. „Trotz der Verletztenmisere haben wir aber gut dagegengehalten“, lobte Abteilungsleiter Sebastian Ettle nach der Niederlage gegen den Tabellenzweiten. „Ich bin nicht unzufrieden, aber am Ende hat es eben nicht gereicht.“ Der SVE agierte von Beginn an spielbestimmend, schoss bei seiner besten Chance aber knapp am Kasten vorbei. Erst im zweiten Durchgang kamen die Gäste zum 1:0 und konnten dabei auf die Mithilfe der Arnsberger zählen. Nach einem Missverständnis mit Torwart Dominic Zeitler bugsierte David Bertok den Ball nach einem Eitensheimer Eckstoß ins eigene Tor (55.). „Wir hatten selbst leider nicht viele Chancen. Deshalb geht das 1:0 für Eitensheim auch in Ordnung“, resümierte Ettle.
Auch der TSV Etting hat mit Personalproblemen zu kämpfen. „Außerdem fehlt uns einfach das nötige Glück“, stellte Spielertrainer Alexander Thielmann fest. „All das darf aber keine Ausrede für unsere desolate zweite Hälfte und die massiven individuellen Fehler sein.“ Im ersten Durchgang agierten beide Teams auf Augenhöhe, die Ettinger übernahmen aber die Spielkontrolle. Nachdem Thielmann selbst per Volley vorbeigeschossen hatte, führte ein individueller Fehler im Spielaufbau zum 1:0 der Buxheimer durch Michael Brems (19.). Kurz vor dem Seitenwechsel traf Etting nur den Pfosten, sodass die Buxheimer Führung weiter Bestand hatte. Die zweiten 45 Minuten waren dann geprägt von den Ettinger Fehlern, die zu einem Doppelpack von Nico Duschek (48., 53.) und dem 4:0 durch Andreas Zäch (78.) führten. Während der SVB so den Sprung auf Tabellenplatz acht (32 Punkte) schaffte und bei zwei verbleibenden Spielen sechs Punkte Vorsprung auf die Relegationsränge hat, rutschte der TSV auf Platz zehn (30) ab und ist „nun da, wo wir nicht hinwollten“, wie Thielmann meinte: „Nämlich mitten im Abstiegskampf.“
TSV Kösching - SV Stammham 0:3 (0:0): Kösching droht auf der Zielgeraden die Luft auszugehen. Nachdem der Spitzenreiter noch vor zwei Wochen acht Punkte Vorsprung auf Eitensheim und den TSV Ingolstadt-Nord hatte, ist das Polster nach zwei Niederlagen in Serie auf zwei Zähler geschrumpft. „Natürlich ist es eine schwierige Situation, aber wir müssen jetzt alles mobilisieren und haben vor allem noch alles in der eigenen Hand“, erklärte TSV-Trainer Rudi Hofweber nach der Niederlage gegen Stammham. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit kassierte Kösching in der 53. Minute den entscheidenden Rückschlag. Die Hausherren verloren den Ball, liefen in einen Konter und mussten das 0:1 durch Lukas Binder hinnehmen. „Aktuell sind wir nicht so stabil, dass wir das einfach wegstecken“, erklärte Hofweber. Es folgten das 0:2 von Tobias Wagner (59.) und das 0:3 durch Martin Weickelt (72.). Während der SV Stammham einen überlebenswichtigen Sieg im Tabellenkeller feierte, muss der TSV wieder um den Aufstieg zittern und kommende Woche gegen Großmehring die Wende herbeiführen.
Der FC Gelbelsee ist das Team der Stunde in der Kreisklasse 1. Der FCG feierte gegen Pförring den vierten Sieg in Serie und machte im Tabellenkeller einen weiteren Sprung auf Platz neun. Dabei hatte Pförring zunächst mehr Spielanteile, war dabei aber ähnlich wie die Gäste nur aus der Distanz gefährlich. Erst im zweiten Durchgang fielen Tore. Nach einem Konter war Markus Hundsdorfer zur Stelle und markierte das 1:0 (69.). „Danach hat ihr Keeper eine unserer Chancen sehenswert pariert“, lobte Pförrings Abteilungsleiter Markus Guttenberger Gelbelsees Schlussmann Markus Muskat. In der Folge verteidigten die Gäste den knappen Vorsprung und setzten in der Nachspielzeit den entscheidenden Nadelstich. Wieder fuhr der FCG einen Konter und wieder war es Hundsdorfer, der diesen vollendete – und zum 2:0 einschob (90.+4). Die Gäste haben damit zwei Spieltage vor Saisonende fünf Punkte Vorsprung auf Rang elf, müssen aber kommende Woche gegen den TSV Ingolstadt-Nord antreten und spielen am letzten Spieltag beim formstarken MTV Ingolstadt. Der dürfte nach bisherigem Stand in der kommenden Woche drei (kampflose) Punkte gegen den FC GW Ingolstadt zugesprochen bekommen und hofft überdies auf drei Zähler aus dem verlorenen Hinspiel, als GW möglicherweise einen nicht-spielberechtigten Akteur einsetzte.
MTV Ingolstadt - TSV Altmannstein 5:2 (2:1): Der MTV Ingolstadt feierte gegen Altmannstein den dritten Sieg aus den vergangenen vier Spielen und kann sich Hoffnungen auf den direkten Klassenerhalt machen. „Wir wollten früh Druck machen und haben auch einige Male den Ball erobert“, lobte MTV-Trainer Harun Hüdaverdi. Ein direkt verwandelter Freistoß von Drazen Lovric brachte das 1:0 (19.), welches der TSV in der 34. Minute durch einen verwandelten Foulelfmeter von Thomas Riegelsberger aber egalisierte. Kurz vor der Pause stellte Tiago Tavaras die MTV-Führung wieder her (44.) und in der zweiten Hälfte baute Mykola Bilotserkivets diese per Dreierpack (52., 81., 85.) auf 5:1 aus. „Altmannstein hatte heute aber auch Verletzungsprobleme und musste einen Feldspieler ins Tor stellen“, beschrieb Hüdaverdi. „Aber wir haben das auch gut genutzt.“ Ein Ingolstädter Eigentor von Hrvoje Merkas (86.) sorgte für den 5:2-Endstand aus Sicht des MTV.
DK
