„Der Sieg ist sowas von verdient“
Passau im Freudentaumel: Black Hawks ringen den Deggendorfer SC nieder

16.02.2024 | Stand 17.02.2024, 10:20 Uhr

Einer von zwei Matchwinnern: Die Black Hawks feiern Dreifachtorschütze Arturs Sevcenko. − Foto: Michael Sigl

Der Außenseiter hat die Gunst der Stunde genutzt: Die EHF Passau haben am Freitagabend ein am Ende torreiches Donau-Derby mit 7:4 (1:0, 1:1, 5:3) gegen den großen Rivalen in der Eishockey-Oberliga Süd, Deggendorfer SC, gewonnen. Es ist der erste Sieg für die Dreiflüssestädter im vierten Derby dieser Saison.



Als Matchwinner wurde vor 1500 Zuschauern neben Dreifachtorschütze Arturs Sevcenko ein gebürtiger Deggendorfer von den Fans der Black Hawks gefeiert: David Seidl. Der 24-Jährige traf zweimal, verbuchte zudem zwei Assists für sich. Ein weiterer Beleg für die Passauer Stärke: Liam Blackburn war im Duell gegen seinen Ex-Verein an sechs der sieben Treffer beteiligt. „Unglaublich, was die Mannschaft geleistet hat. Der Sieg ist sowas von verdient, wir waren einfach besser als der DSC“, sagte ein glücklicher Trainer Thomas Vogl.

Die favorisierten Gäste konnte auch in diesem prestigeträchtigen Duell ihre aktuelle Formschwäche nicht abschütteln und mit Blick auf die am 3. März beginnenden Playoffs werden die ersten Deggendorfer Fans nervös. „Da waren einige Sachen dabei, die wir mit Blick auf die Playoffs unbedingt abstellen müssen. Wir kommen ein paar Mal zurück und kriegen dann viel zu schnell wieder Gegentore“, monierte auch Trainer Jiri Ehrenberger nach der dritten Niederlage binnen fünf Tagen.

Passau hat nur mehr drei Punkte Rückstand auf Füssen



Ganz anders ist die Gemütslage in Passau: Die Black Hawks haben nun fünf Mal nacheinander gewonnen und die Hoffnung auf das Erreichen der Preplayoffs ist – da. Nun hat die Mannschaft von Coach Vogl nur mehr drei Punkte Rückstand auf den EV Füssen, der allerdings noch ein Spiel mehr austragen darf.


Links zum Thema:
- Blackburn, Seidl, Sevcenko: Passaus erste Reihe überrollt den DSC – die Analyse zum Derbysieg
- Elf Tore und eine Überraschung: Fotostrecke mit den Spielszenen
- Bilder rund um das Donau-Derby in Passau


Für den Augenblick ist es jedoch egal, ob die Passauer das eigentlich Unmögliche schaffen, denn die aktuelle Siegesserie versöhnt viele Fans, die monatelang mit dem Team litten und es kritisierten. Fünf Siege in Folge, obwohl die Mannschaft seit Wochen arg dezimiert aufs Eis geht!

Liam Blackburn an sechs Toren direkt beteiligt



Im Derby zeigten die Passauer eine starke Leistung, verteidigten kompakt und nutzten ihre Gelegenheiten erneut konsequent. Wie der ihr Trainer bereits zuletzt feststellte, schießen die Black Hawks derzeit in den richtigen Momenten die Tore. Am Freitagabend immer dann, wenn es den Anschein hatte, dass der Tabellendritte endlich in diesem Spiel angekommen seien.

Die Gastgeber gingen durch Treffer von David Seidl (19.) und Arturs Sevcenko (30.) zweimal in Führung, doch Carter Popoff (24./PP1) und Neuzugang Matthew Pistilli (43.) glichen jeweils aus. Eine Wende leitete diese Treffer nicht ein: Der überragende Liam Blackburn (ein Tor, fünf Assists) traf zum 3:2 (45.) und Seidl legte das 4:2 nach (47.). In einem turbulenten letzten Drittel konterten Marco Baßler (48./PP1) und Ondrej Pozivil (56.) nochmal. Aber Marc Sauer (57.) und Sevcenko (58., 59.) versetzten dem DSC kurz vor Schluss den K.o. zum unterm Strich verdienten Sieg der Gastgeber.

Am Sonntag fliegen in Deggendorf die Teddybären



Während die Black Hawks am Sonntag nach Peiting reisen (Bully 16.30 Uhr), empfängt der DSC im Eisstadion an der Trat Schlusslicht Stuttgart Rebels (18.45 Uhr), das am Samstagabend in Bayreuth ran muss und damit binnen 48 Stunden drei (!) Partien bestreitet. Zum Abschluss dieses Marathons treffen die Baden-Württemberger auf ihren bisherigen Mitspieler Matthew Pistilli. Der Stürmer (35) wurde erst am Donnerstag vom DSC nachverpflichtet. Zum vorletzten Hauptrundenheimspiel hat sich der Deggendorfer SC eine Aktion einfallen lassen: ein „Teddy Bear Toss“. Die Zuschauer sind aufgerufen Teddybären und andere Plüschtiere ins Stadion mitzubringen und diese nach dem ersten Treffer aufs Eis zu werfen. Diese werden anschließend an karitative Einrichtungen gespendet.


Hier geht’s zur Fotostrecke vom vierten und letzten Donau-Derby der Saison.