Derbytime für die Starbulls
„Tölz wird grün“: 1000 Rosenheim-Fans „fallen“ in Bad Tölz ein – Mega-Sperre und Geldstrafe für Aaron Reinig

23.12.2022 | Stand 23.12.2022, 13:54 Uhr

Für Stürmer Norman Hauner und die Starbulls Rosenheim geht’s heute zum Derby nach Bad Tölz. Unter dem Motto „Tölz wird grün“ werden sie von über 1000 mitreisenden Schlachtenbummlern unterstützt. −Foto: Ziegler

Ein heißes Derby erwartet die Starbulls Rosenheim am Freitag (19.30 Uhr) bei den Tölzer Löwen. Die Gastgeber, aktueller Rangsiebter der Eishockey-Oberliga Süd, haben mit Ludwig Nirschl (24 Spiele/27 Tore/23 Assists) und Tyler Ward (25/14/35) die Topscorer der Liga in ihren Reihen. Brandgefährlich ist zudem Nick Huard (19/17/34), der nach Saisonstart verpflichtet wurde und mit 2,16 Zählern pro Spiel zum heimlichen Topscorer avanciert.

Der Kanadier Huard war übrigens vor der Saison auch Thema in Rosenheim. Das Tölzer Trio hat bislang 140 Scorerpunkte gesammelt. „Das ist aktuell der Topsturm in der Liga. Diesen müssen wir in den Griff bekommen“, fordert Starbulls-Trainer Jari Pasanen. Mit einer solchen Ausbeute kann bei den Grün-Weißen derzeit nur einer mithalten: Neuzugang Norman Hauner schafft es bislang auf 1,53 Punkte pro Partie.

Überhaupt schießen die Kurstädter aus allen Rohren und haben mit 109 Treffern – bei zwei Partien mehr als die Starbulls – 30 Tore mehr auf dem Konto. Hier gilt es aus Starbulls-Sicht, vor allem defensiv gut zu stehen. Nutzen die Rosenheimer hingegen ihre Chancen, sind sie schwer zu knacken. An ein Torfestival glaubt Pasanen in Tölz eher nicht: „Ich würde nicht unterschreiben, dass sie gegen uns viele Tore schießen. Wir müssen so wie gegen Deggendorf spielen, allerdings unsere Möglichkeiten besser nutzen.“ Vielleicht kann der zuletzt kranke Stefan Reiter wieder mithelfen. Auf seine Rückkehr hofft der Finne, auch wenn der Stürmer nach den Worten des Trainers im Gesicht noch „weiß wie eine Wand war“.

Der Torabschluss stellt sich seit Wochen als Manko heraus. Die Leistungen stimmen größtenteils, doch die Chancenverwertung ist mit mäßig noch harmlos ausgedrückt. Nur gut, dass die Rosenheimer heute wahrscheinlich von mehr als 1000 mitreisenden Fans unterstützt werden. Das Motto lautet: „Tölz wird grün“, und das scheinen die reiselustigen Rosenheimer auch voll umzusetzen. Mit neun Bussen und vielen Privatfahrern fallen die Starbulls-Anhänger in Bad Tölz ein und wollen ihre Mannschaft zum Sieg schreien.

Drei Punkte wären für die Rosenheimer enorm wichtig. Nicht am Start ist Aaron Reinig. Mittlerweile steht das Urteil fest: Der Verteidiger ist für acht Meisterschaftsspiele, davon vier auf Bewährung, wegen eines Checks gegen Kopf und Nacken gesperrt. Dazu erhielt er eine Geldstrafe von 250 Euro – eine sehr harte Strafe für den nicht gerade als Raubein bekannten Verteidiger, der den Memminger zwar checken wollte, jedoch nicht gegen den Kopf. Der gegnerische Spieler drehte sich kurz vor dem Check, der Schulter an Schulter geplant war, in Richtung Reinig und wurde am Kopf getroffen. „Es ist, wie es ist“, pflegt Pasanen in solchen Situationen immer zu sagen. Auf der Verteidiger-Position hat der Coach sowieso die wenigsten Probleme.

Nachdem auch Florian Krumpe wieder zurückgekehrt ist, besteht aktuell sogar ein Überangebot an Defensivspielern, sodass Christian Obu und Dominik Kolb für den Sturm zur Verfügung stehen. Wie der Headcoach seine Sturmformationen letztlich für das Gastspiel in Tölz zusammenwürfelt, entscheidet sich im Abschlusstraining. Aktuell sieht’s danach aus, als sollten Pasanen in Bad Tölz vier Sturmreihen zur Verfügung stehen.

Weil die Löwen nicht nur viele Tore schießen, sondern auch viele Treffer kassieren, könnten die Starbulls ihre Torflaute womöglich beenden. Was die Statistiken letztendlich wert sind, stellt sich nach 60 Minuten oder vielleicht sogar mehr heraus. Die Rosenheimer und ihre Fans sind auf jeden Fall für alles bereit. Geht es nach den Anhängern, soll’s bereits einen Tag vor Weihnachten eine vorgezogene und schöne Bescherung werden.

− bz