Ein Spiel, zwei Botschaften
„Ich habe keine Lust...“: Eindringliche Appelle vor dem Donau-Derby aus Deggendorf und Passau

16.02.2024 | Stand 17.02.2024, 0:10 Uhr

Defensiv dichtmachen wollen die Passau Black Hawks um Goalie Jakub Urbisch und Michael Reich gegen Thomas Greilinger und den Deggendorfer SC. „Ein kleiner Fehler kann zu viel sein“, weiß Passaus Trainer Thomas Vogl um die Qualitäten des Gegners. − Foto: Roland Rappel

Sweep des Deggendorfer SC oder schließen die Black Hawks doch noch Frieden mit dieser Saison? Hinter dieser Frage verbirgt sich die Brisanz für das vierte und letzte Donau-Derby der laufenden Spielzeit in der Eishockey-Oberliga Süd am heutigen Freitagabend (Bully 20 Uhr) in der Passauer EisArena. Mit vier Siegen im Rücken glauben die Black Hawks fest an ihre Chance.

Der sportliche Wert der Partie ist überschaubar. Der DSC braucht ein paar Punkte (aus fünf Spielen), um Platz 3 in der Tabelle abzusichern, die Passauer müssten ihre restlichen vier Partien gewinnen, um noch eine kleine Chance auf das Erreichen der Preplayoffs zu haben.

Daher geht es im heutigen Duell in erster Linie um die eingangs gestellte Frage: Der Deggendorfer SC hat die drei bisherigen Derbys der Saison gewonnen (7:1, 4:3, 3:1) und würde den mehreren Hundert Fans, die die Mannschaft von Trainer Jiri Ehrenberger in die Dreiflüssestadt begleiten werden, gerne einen Sweep schenken. So werden im Eishockey vier Siege in vier Spielen gegen eine Mannschaft bezeichnet, was die Höchststrafe für das unterlegene Team bedeutet. Auf der anderen Seite sehnen die Anhänger der Black Hawks mal wieder einen Erfolg über den großen Rivalen herbei. Den letzten gab es am 27. November 2022 (4:1).

Timo Pielmeier und Niklas Pill kehren in den DSC-Kader zurück



Die Aussicht darauf scheint gar nicht so schlecht. Die EHF Passau haben vier Partien nacheinander gewonnen, der DSC die letzten beiden Spiele verloren. Der „Februar-Durchhänger“, wie DSC-Prokurist Stefan Liebergesell die Leistungsdelle beschreibt, soll in Passau ein Ende finden. „Die Luft ist etwas raus, das ist vor den Playoffs nicht selten so, aber ich habe keine Lust, dass diese Partie nicht zu unseren Gunsten ausgeht.“ Diese unmissverständliche Botschaft richtete der 30-Jährige im vereinseigenen Podcast „Pass, Schuss, Tor!“ an die Mannschaft.

Personell ist bei den Deggendorfern etwas Besserung in Sicht, Torwart Timo Pielmeier und Stürmer Niklas Pill werden am Freitagabend im Kader erwartet. Außerdem soll noch ein dritter nachverpflichteter Stürmer am Freitagabend erstmals das Trikot des DSC tragen: Matthew Pistilli (35) wechselte kurz vor Schließung des Transferfensters von den Stuttgart Rebels nach Deggendorf.

Passau: Auch der Ersatzkapitän fällt aus



Auch auf der Gegenseite hat sich personell am Donnerstag etwas getan: Kapitän Marc Zajic (28) bestritt am Mittwoch beim Sieg in Bayreuth (6:3) sein letztes Spiel für die Black Hawks. Der deutsch-tschechische Stürmer wechselt mit sofortiger Wirkung zum Liga-Konkurrenten SC Riessersee nach Garmisch. Als Nachfolger für Zajic bestimmte Vogl Maximilian Otte, der kann das Team allerdings gegen Deggendorf nicht aufs Eis führen, weil er nach einem Knie-Check in Bayreuth gesperrt ist. Mit von der Partie sein wird Benedikt Böhm. Der Stürmer (28) hat seinen Vertrag in Passau um eine weitere Saison verlängert, wie der Klub bestätigte.

Obwohl mit den beiden genannten Akteuren zwei Leistungsträger fehlen, glauben die Passauer an eine Überraschung im Derby: „Wir haben zuletzt gezeigt, dass wir ein Team sind und im Moment sind wir effizienter vor dem gegnerischen Tor“, berichtet Thomas Vogl. Mit den nachverpflichteten Jan Hammerbauer und Tomas Kulhanek besitzen die Black Hawks zwei Reihen, die konstant Tore schießen und schon waren sie in der Lage in Serie Spiele zu gewinnen. Gegen den DSC müsste sich sein Team in erster Linie „60 Minuten lang konzentrieren, denn gegen Spieler wie Greilinger oder Röthke reicht ein kleiner Fehler, damit sie ein Spiel entscheiden“, wie die Passauer leidvoll erfahren mussten in den zurückliegenden Duellen.