Entscheidung in der 82. Minute
„Unglaublicher Thriller“: Brad McGowan schießt Rosenheim in die DEL2 - Das Tor im Video

28.04.2023 | Stand 16.09.2023, 22:54 Uhr

Meister im Goldregen: Die Starbulls Rosenheim feierten den entscheidenden Finalsieg mit über 5000 Zuschauern in ihrem restlos ausverkauften Stadion. −Foto: Verein

Was für ein Eishockey-Krimi am Freitagabend! Vor über 5000 Zuschauern im Rosenheimer Rofa-Stadion haben sich die Starbulls Rosenheim in der Finalserie gegen die Blue Devils Weiden mit einem 2:1-Sieg in der zweiten Overtime den dritten Sieg und damit den Aufstieg in die DEL2 gesichert.

Die Entscheidung fiel im vierten Endspiel erst nach 81:43 Minuten in der zweiten Overtime. Brad McGowan sorgte mit seinem Powerplay-Tor für Ekstase. Zuvor war die Partie lange Zeit ausgeglichen, Martin Heinisch brachte zunächst die Gäste aus der Oberpfalz in Führung (25.), die Tim Lucca Krüger nach 35 Minuten wieder egalisierte.

Goalie Pöppele behielt den Durchblick



Danach entwickelte sich erneut ein spannender Schlagabtausch zweier Teams auf Augenhöhe in dem einer stets den Durchblick behielt: Starbulls-Goalie Tomas Pöpperle zeigte einmal mehr eine herausragende Leistung und in der zweiten Minute der zweiten Verlängerung war der alles entscheidende, ein magischer Moment gekommen, den der Verein auf seiner Internetseite so beschreibt: Maximilian Vollmayer legte zum Neuaufbau in die Rosenheimer Zone zurück auf Bradley McGowan, der zum Einsatz kam, weil Tyler McNeely noch gesperrt war. Der 33-jährige Kanadier nahm Tempo auf, tankte sich zunächst durch die Mitte durch und überlief dann im Angriffsdrittel den zu langsamen Adam Schusser.

Ex-Rosenheim-Goalie hält Torjubel im Video fest



Von der Seite auf Jaroslav Hübl zufahrend, schob McGowan den Puck schließlich unter dem Weidener Schlussmann hindurch über die Torlinie zum 2:1 (82.) – Spielende. Frenetischer Jubel. Begeisterung, die der frühere Rosenheimer Eishockey-Torwart und MagentaSport-Kommentator Patrick Ehelechner im Video festhielt:



„Es war ein unglaubliches Spiel, ein unglaublicher Thriller. McGowan wurde geholt, damit er wichtige Tore schießt und das hat er heute gemacht. Er hat sich immer sehr professionell verhalten, auch wenn er nicht gespielt hat. Und er hat immer daran geglaubt, dass so eine Situation kommt. Nun ist sie gekommen und er war da – Wahnsinn!“, jubelte Starbulls-Coach Jari Pasanen wenige Minuten nach dem Finaltriumph. Als entscheidenden Faktor für die Meisterschaft stellte der Finne (58) heraus, dass es gelungen sei, „unser bestes Eishockey in den Playoffs zu spielen. Wir haben den Nordmeister und den Südmeister jeweils mit 3:1 in den Serien besiegt, daher sind wir auch der verdiente Oberliga-Meister“, so der Starbulls-Chefcoach am Rande der Ehrungen und der Pokalübergabe auf dem Eis am späten Freitagabend.

Mike Glemser verfolgt den entscheidenden Sieg im Livestream



Sechs Jahre lang spielten die Starbulls nach dem Abstieg 2017 in der Oberliga, nun kehren sie im Herbst zurück und die Fans dürfen sich unter anderem auf die Derbys gegen den EV Landshut freuen.

Die Hauptrunde der Oberliga Süd hatten die Starbulls als Zweiter hinter dem späteren Finalgegner Weiden beendet, ehe sie in den Playoffs geradewegs Richtung DEL2 marschierten und das trotz schwieriger Umstände, denn im Februar hatte sich Stürmer Mike Glemser schwer verletzt, ist seither querschnittsgelähmt. Ein Schock für das Team und den ganzen Verein, der mit der Familie des 25-Jährigen eine Spendenaktion initiierte. Das entscheidende Finalspiel verfolgte Glemser übrigens im Livestream, wie er am Freitagabend in den sozialen Medien mitteilte.

− red