Eishockey-Oberliga Süd
Deggendorf fegt Gastgeber Füssen mit 6:1 vom Eis – Passaus Playoff-Chancen schwinden nach 2:5

19.12.2023 | Stand 19.12.2023, 22:35 Uhr

Mit seinen Treffern zum 2:0 und 3:1 brachte Marco Baßler die Deggendorfer in Füssen auf die Gewinnerstraße. − Foto: Roland Rappel

Einen am Ende ungefährdeten 6:1-Auswärtssieg (2:0, 1:1, 0:3) hat der Deggendorfer SC am Dienstagabend in der Eishockey-Oberliga Süd beim EV Füssen gefeiert. Dagegen zogen die Black Hawks auf eigenem Eis gegen Riessersee deutlich mit 2:5 den Kürzeren. Noch im alten Jahr schwinden damit bei den Passauern nach der 20. Niederlage im 26. Saisonspiel langsam, aber sicher die Hoffnungen auf Playoffspiele im Frühjahr.

Verzichten musste DSC-Trainer Jiri Ehrenberger neben den Langzeitverletzten Lukas Miculka, Petr Stloukal und Benedikt Schopper auch weiterhin auf Tomas Gulda, der seine Erkrankung weiterhin auskurieren darf, unter normalen Umständen am Freitag aber sein Comeback geben dürfte.

Bereits nach wenigen Augenblicken hatten die Hausherren aus Füssen die erste Möglichkeit, dann ging es allerdings in die andere Richtung. Deggendorf spielte kontrolliert, ruhig, und war im Abschluss zielstrebig, wenngleich man durchaus eine höhere Effizienz an den Tag hätte legen können. Die 2:0-Pausenführung hochverdient. Niklas Pill umspielte in der 8. Minute völlig freigelassen Benedikt Hötzinger im Füssener Tor und konnte locker zur Führung einschieben. Zehn Minuten später erhöhte Marco Baßler auf 2:0, er traf aus dem Slot nach DSC-Bullygewinn. Im Mittelabschnitt mussten die Deggendorfer kurzzeitig den Anschlusstreffer verkraften: Im Powerplay stand Phillippe Bureau-Blais völlig frei vor Timo Pielmeier und konnte mit seinem platzierten Handgelenkschuss verkürzen (27.). Füssen drängte danach auf den Ausgleich, war allerdings nicht konsequent genug, und Deggendorf brachte schnell wieder ruhe rein.

Sehenswert war Baßlers zweiter Treffer am Abend: Er fuhr völlig allein an Freund und Feind vorbei, umkurvte das Füssener Tor und traf per Bauerntrick zum 3:1 (36.). Im Schlussabschnitt überstanden die Deggendorfer zunächst eine Unterzahl, fanden dann aber wieder zurück zu ihrem gewohnten Spiel. Julian Elsberger erzielte das 4:1 (47.). Hötzinger wusste zunächst nicht, wo der Puck ist, und irgendwie trudelte die Scheibe dann über die Torlinie. 70 Sekunden später traf Curtis Leinweber zum 5:1. Der Kanadier verwandelte eine Hereingabe von Thomas Greilinger per Tip-In. Danach war für Hötzinger der Arbeitstag beendet, Clemens Wiedemann durfte die letzten zwölf Minuten ins Tor, und musste nur einmal hinter sich greifen: Carter Popoff konnte im Powerplay mutterseelenallein sich die Einschussposition aussuchen und traf zum 6:1-Endstand (51.).

Die Passau Black Hawks legten einen guten Start hin, denn in der dritten Minute traf Nicolas Sauer nach gewonnen Bully aus der Anspielzone zum 1:0. Diese Führung hätten die Passauer trotz drückender Überlegenheit des SC Riessersee fast in die erste Drittelpause gerettet. Goalie Jakub Urbisch parierte mehrfach glänzend. 18 Sekunden vor der Sirene war der 27-Jährige aber machtlos, als ihn ein von Lubor Dibelka abgefälschter Schuss auf dem falschen Fuß erwischte.

Im weiteren Verlauf der Partie zeigten die Black Hawks immer wieder, dass sie auf Augenhöhe sein können, allerdings wurde ihr größtes Problem einmal mehr offensichtlich: Es fehlen zuverlässige Scorer, wie sie die Konkurrenz in ihren Reihen hat. Während die Black Hawks die ein oder andere hochkarätige Chance liegen ließen, sorgte Garmisch mit Doppelschlägen Mitte des zweiten Drittels und zu Beginn des Schlussabschnitte für klare Verhältnisse: Robin Soudek und Connor Graham (beide 33.) und Curtis Roach (41., 43.) entschieden das Spiel mit ihren Treffern frühzeitig. Die Freude über Benedikt Böhms 2:5 (50.) hielt sich daher bei den Passauer Fans unter den 387 Zuschauern in Grenzen. Zwölf Punkte Rückstand auf einen Preplayoffplatz schweben wie ein Damoklesschwert über dem Team von Trainer Thomas Vogl.

− rr/mid