Oberfranken bleiben wohl Oberligist
Bayreuth Tigers fast gerettet: Investor unterzeichnet Vertrag – endgültige Entscheidung Ende April

28.03.2024 | Stand 28.03.2024, 15:27 Uhr

Trotz Insolvenzverfahren bestritt der oberfränkische Drittligist Bayreuth Tigers die Hauptrunde der zurückliegenden Hauptrunde in der Oberliga Süd komplett. − Foto: imago images

Die Bayreuth Tigers bleiben wohl der Eishockey-Oberliga Süd erhalten. Am Donnerstag wurde der Vertrag mit einem neuen Investor unterzeichnet, wie Insolvenzverwalter Peter Roeger von der „Pluta Rechtsanwalts GmbH“ mitteilte. Wenn nun die Gläubiger Ende April mehrheitlich zustimmen, sind die Tigers gerettet.

Das bayerische Softwareunternehmen „onesto“ will den EishockeyDrittligisten übernehmen und hat einen Vertrag zur Übernahme des Unternehmens mit Insolvenzverwalter Peter Roeger abgeschlossen. Die Umsetzung erfolgt nun im Rahmen eines Insolvenzplans, den der Insolvenzverwalter am Donnerstag bei Gericht eingereicht hat. Demzufolge soll der Investor eine festgelegte Summe an die Insolvenzmasse zahlen, die an die Gläubiger ausgeschüttet wird. Neben der bestmöglichen Befriedigung der Gläubiger ist das Ziel, das Unternehmen zu entschulden und eine Übernahme sämtlicher bestehender Geschäftsanteile zu erreichen.

Die Gläubigerversammlung wird Ende April stattfinden. Wird dem Insolvenzplan zugestimmt, so erhalten die Insolvenzgläubiger eine höhere Insolvenzquote als im Falle einer Liquidation. Dennoch wird die voraussichtliche Insolvenzquote im einstelligen Prozentbereich liegen, da die anerkannten Forderungen mittlerweile im siebenstelligen Euro-Bereich liegen. Sollten die Gläubiger den Plan ablehnen, wird mit einer deutlich geringeren Quote gerechnet. Laut Insolvenzverwalter Roeger wurde nun aber „ein wichtiger Meilenstein“ gesetzt. „Durch den Einstieg des Investors haben wir eine sehr gute Chance, den Eishockeyclub zu erhalten. Wenn die Mehrheit der Gläubiger zustimmt, dann sind die Bayreuth Tigers gerettet.“

Investor will mit Übernahme der Tigers „Bekanntheit steigern“



Geschäftsführer der Bayreuth Tigers GmbH wird Thomas Lünenborg, sobald alle Bedingungen des Plans erfüllt sind und die Gläubiger dem Plan zustimmen. Er ist einer der Gesellschafter von onesto, die eine webbasierte Plattform für die Abwicklung von Geschäftsreisen anbietet. Lünenborg kündigt an, dass sich sein Unternehmen langfristig bei den Tigers engagieren möchte, um „unsere Bekanntheit in der Region“ zu steigern. Das Unternehmen onesto hat eigenen Angaben zufolge bereits einige Großkunden in der Region, sieht aber insbesondere bei mittelständischen Unternehmen noch viele Chancen, um das Geschäft auszubauen.

Als Nachrücker in die Oberliga: Offenbar kein Thema in Erding



Die Nachricht aus Oberfranken dürfte wohl auch beim Deutschen Eishockey-Bund (DEB) für Erleichterung sorgen. Schließlich können die Tigers nun voraussichtlich am Zulassungsverfahren für die Oberliga-Saison 24/25 teilnehmen. Hinzu kommt ein Absteiger aus der DEL2 (Bietigheim Steelers oder Selber Wölfe), einen Aufsteiger aus der Bayernliga wird es hingegen nicht geben. Die Playoff-Finalisten Peißenberg und Königsbrunn haben sich nicht beworben, mit den Erding Gladiators plant ein möglicher Nachrücker für eine weitere Bayernliga-Saison. Darauf deutet eine Pressemitteilung des Klubs vom Gründonnerstag hin. Die Oberbayern gaben bekannt, dass Trainer Thomas Daffner (52) das Team auch in der nächsten Saison betreuen wird und es weiter verjüngen soll. Ziel sei es, so der Sportliche Leiter David Whitney, „wieder attraktives Eishockey biete und im oberen Tabellendrittel landen“.

− mid