Donau-Derby am Freitagabend
50 (!) Punkte Unterschied: Der DSC und die Passau Black Hawks begegnen sich kurz auf Augenhöhe

19.01.2024 | Stand 19.01.2024, 9:18 Uhr

Wer darf am Freitagabend vor Freude mit den Fans tanzen? Die Deggendorfer (links) haben die beiden bisherigen Derbys dieser Saison gewonnen (7:1, 4:3), aber die Black Hawks waren beim letzten Aufeinandertreffen Ende November ganz knapp dran an einer Überraschung. Daher wollen sie an der Trat selbstbewusst auftreten. − Fotos: Helmut Müller

Wer sich in Niederbayern für Eishockey interessiert, der sitzt oder steht am Freitagabend im Deggendorfer Eisstadion oder verfolgt das Geschehen an der Trat im Livestream (sprade.tv) oder einem Liveticker, weil alle Tickets für das dritte Donau-Derby der Saison zwischen dem Deggendorfer SC und den EHF Passau Black Hawks (Bully 20 Uhr) bereits vergriffen waren. Die Vorfreude ist in beiden Fanlagern riesig. Die PNP fasst alle Informationen zum Nachbarduell in der Oberliga Süd zusammen.

Die Ausgangslage



50 (!) Punkte trennen die beiden Klubs nach 34 Hauptrundenspielen in der Tabelle. Der DSC (Zweiter) hat das Heimrecht für die Playoffs so gut wie sicher, die Black Hawks (Vorletzter) werden die schönste Zeit des Jahres im Eishockey sehr wahrscheinlich wieder nur als Zuschauer verfolgen. Dementsprechend wäre ein Passauer Sieg im direkten Duell eine große Überraschung. Die ersten beiden Derbys gewann der DSC (7:1, 4:3), an der Trat konnten die Dreiflüssestädter seit ihrem Wiederaufstieg (2020) in sechs Spielen zweimal eine Overtime erzwingen. Den prestigeträchtigen Sieg feierten aber stets die Fans des DSC. Nur wenn die Deggendorfer sich ungeahnte Schwächen erlauben, dürfte für die Gäste etwas drin sein. Black-Hawks-Trainer Thomas Vogl macht seinen Spielern aber Mut: „Im letzten Derby waren wir kurz davor, Deggendorf ein Bein zu stellen. Daher wollen wir – Tabellensituation hin oder her – sehr selbstbewusst auftreten und fahren nach Deggendorf, um etwas zu holen.“ Wenn man so will, haben beide Teams einen gewissen Druck: Der DSC hat nur mehr drei Punkte Vorsprung auf den Dritten Heilbronn, die Passauer müssen drei Punkte mit nach Hause nehmen, um die klitzekleine Chance auf die Playoffs zu wahren. Aber in erster Linie geht es in diesem Duell ohnehin um – Emotionen. „Ein Derbysieg ist immer besonders schön“, sagte DSC-Trainer Jiri Ehrenberger nach dem letzten Sieg in Passau.

Die Stimmung



Seit Donnerstagabend ist die Partie ausverkauft, das Eisstadion an der Trat wird mit 2666 Zuschauern „voll“ sein. Zwei Fanlager werden aufeinander schreien, um ihr Team stärker zu pushen. Zahlenmäßig wird der DSC auch hier besser aufgestellt sein, aber die Anhänger aus Passau haben sich schon beim ersten Auftritt ihrer Mannschaft in Deggendorf Anfang Oktober lautstark bemerkbar gemacht.

Das Personal



Beide Teams können nicht in Bestbesetzung antreten und müssen wie bereits in den vergangenen Wochen mehrere Spieler ersetzen. Der DSC gab am Donnerstagabend ein Update aus dem Lazarett und beklagt neun Ausfälle (darunter Benedikt Schopper mit einer Herzmuskelentzündung, Curtis Leinweber mit einer Unterkörperverletzung oder Sascha Maul mit einer Unterkörperverletzung).



Beide Klubs haben vor wenigen Tagen Spieler nachverpflichtet. Tomas Kulhanek wird im Trikot der Passauer sein Debüt im Derby feiern. Die haben am Donnerstag übrigens eine wichtige Personalie bestätigt: Thomas Vogl wird die EHF auch nächste Saison trainieren und bleibt zudem sportlicher Leiter.