Als echte Einheit zum 9:2-Kantersieg
Trotz Nervosität nach Trainer-Entlassung: Chiefs überzeugen gegen Waldkirchen

12.11.2023 | Stand 12.11.2023, 11:19 Uhr

Ein Sonderlob verdiente sich bei den Chiefs der unermüdlich rackernde Johannes Hiepetinger (dunkle Spielkleidung). − Foto: mb.presse

Der Druck war groß, die Nervosität auch, gesteht Johannes Käsmaier. Umso erleichterter zeigt sich der Trostberger Eishockey-Chef nach dem begeisternden 9:2-Landesliga-Sieg gegen den ESV Waldkirchen. Es war Spiel 1 nach der Trennung von Trainer Petr Zachar. „Die Mannschaft hat mit der wohl besten Saisonleistung eindrucksvoll gezeigt, was in ihr steckt“, freut sich Käsmaier, der das Interimstrainerduo Michael Fröhlich/Stefan Feldner an der Bande unterstützte, über die Leidenschaft, mit der man phasenweise ein echtes Feuerwerk abgebrannt habe.

Auch wenn Fröhlich und Feldner am Donnerstag nur ein Training zur Vorbereitung abhalten konnten, hätten erste taktische Änderungen schon Früchte getragen. „Vor allem im Spielaufbau“, so Käsmaier. „Wir sind schneller hinten raus gekommen. Gegen eine so starke Mannschaft wie Waldkirchen, die jeden Fehler bestrafen kann, enorm wichtig.“

Stattliche Kulisse von fast 400 Zuschauern
Vor der für ein Freitagabendspiel stattlichen Kulisse von fast 400 Zuschauern taten sich die Gastgeber im ausgeglichenen ersten Drittel noch schwer. Dvoraks Führungstreffer in Überzahl glichen die Niederbayern dank ihres hervorragenden Powerplays schnell aus. Aber schon zu diesem Zeitpunkt zeigte sich das Publikum angetan von dem temporeichen Schlagabtausch – kein Vergleich zu den einseitigen und ermüdenden Auftritten gegen die Defensiv-Bollwerke von Vilshofen und Selb am vorherigen Wochenende.

Im zweiten Drittel schaltete der TSV noch einen Gang hoch und überzeugte mit Kampfgeist und flotten Kombinationen . „Von vorne bis hinten einfach top. Jeder hat sich voll reingehängt und den Auftrag, sich als Einheit zu präsentieren und gegenseitig zu puschen, hundert Prozent erfüllt“, schwärmt Käsmaier und nennt beispielhaft die dritte Reihe, die zu vielen Torchancen gekommen sei, sowie Flügelflitzer Johannes Hiepetinger, der an der Seite des Torjäger-Duos Roßmanith/Grapentine unglaublich gerackert habe.

Ein verdeckter Zak-Weitschuss und eine grandiose Einzelleistung von Grapentine mit einem Monster-Steal hinter dem gegnerischen Tor sorgten binnen 46 Sekunden für eine 3:1-Führung. Dann wurde Thomas Plenk, der Motor der dritten Reihe, im Powerplay-Einsatz für seine starke Leistung belohnt: Der Neuzugang aus Inzell fälschte einen Bozner-Schuss zum 4:1 ab. Die Vorentscheidung, denn auch wenn die technisch und läuferisch beschlagenen Karoli-Crocodiles immer wieder gefährlich vors Trostberger Tor kamen: Hinten brannte wenig an, dank des starken Max Kruck zwischen den Pfosten sowie seiner toll kämpfenden Vorderleute – etwa Fabian Kimpel, der gleich mehrere brenzlige Situationen entschärfte.

Konstantin Mayer kommt für Matthias Huber

Waldkirchen hatte inzwischen den Torwart gewechselt – für Matthias Huber kam Konstantin Mayer. Dass die beiden trotz der vielen Gegentore zu den Besten gehörten, zeigt, mit wie viel Power und Durchschlagskraft die Chiefs unterwegs waren.

Dem Sturmlauf zum 9:2-Kantersieg setzen zwei Tore die Sahnehäubchen auf: Das 5:1 durch Kapitän Nico Roßmanith, der nach einem ebenso uneigennützigen wie genialen Zuspiel von Grapentine nur noch ins leere Tore einschieben musste. Und das 7:2 durch Petr Dvorak, der aus spitzem Winkel einen unfassbaren Präzisionsschuss ins kurze Kreuzeck feuerte. – Spielstatistik:

Trostberg Chiefs – ESV Waldkirchen 9:2 (1:1, 4:1, 4:0). Tore: 1:0 (3.) Dvorak (Heitauer), 1:1 (8.) Boier, 2:1 (27.) Zak (Dvorak), 3:1 (28.) Grapentine (Roßmanith), 4:1 (30.) Plenk (Bozner, Grapentine), 5:1 (37.) Roßmanith (Grapentine, Hiepetinger), 5:2 (49.) Tolle, 6:2 (48.) Poricky (Dvorak, Zak), 7:2 (50.) Dvorak (Zak, Poricky), 8:2 (53.) Poricky (Grapentine, Roßmanith), 9:2 (59.) Grapentine (Hiepetinger, Roßmanith); Strafminuten: TSV 10 – ESV 14; Zuschauer: 400.