Trostberg Chiefs
Erneut tolle Aufholjagd gegen Aibdogs – Nach 0:3 geht’s noch in die Verlängerung

14.01.2024 | Stand 14.01.2024, 13:20 Uhr

Sein Doppelpack brachte die Chiefs zurück ins Spiel: Torjäger Jakub „Kuba“ Poricky. − F.: mb.presse

Fast hätte sein Team die furiose Aufholjagd von Ende November wiederholt. Damals, im im ersten Spiel nach dem Trainer-Comeback von Willy Bauer, machten die Trostberg Chiefs gegen den EHC Bad Aibling in den letzten acht Minuten aus einem 1:3-Rückstand einen 4:3-Sieg. Am Freitag im neuerlichen Eishockey-Landesliga-Derby holte der TSV ein 0:3 auf, kassierte in der Verlängerung trotz Überlegenheit aber eine 3:4-Niederlage.

„Wille, Moral, Einsatz – einfach super“, lobte Willy Bauer seine Mannen, die sich im ersten Drittel schwer taten gegen die läuferisch und körperlich enorm starken vier Sturmreihen der Gastgeber. So ging Bad Aibling durch einen Sonntagsschuss von Simon Ellmaier (5.) verdient in Führung.

Willy Bauer: „Das waren zwei echte Nackenschläge“

Der DEL2- und Oberliga-erfahrenen Ex-Juniorennationalspieler Marinus Kritzenberger (25.) mit einem abgefälschten Schuss und Thomas Neumaier (28.) schossen die Aibdogs im zweiten Abschnitt vor gut 300 Zuschauern mit 3:0 in Front. „Da waren wir aber eigentlich schon besser im Spiel, das waren zwei echte Nackenschläge“, so Willy Bauer. Der nächste folgte auf dem Fuß: Den Chiefs gelang es nicht, in einem 5-gegen-3-Powerplay zum Torerfolg zu kommen. „Das ist psychologisch ja fast so wie ein Gegentor.“ Umso erfreulicher für den Chiefs-Coach, dass seine Mannschaft die Köpfe nicht hängen ließ und großen Kampfgeist zeigte. Dieser wurde belohnt. Acht Sekunden vor der zweiten Drittelpause schickte Bauer nochmal seinen Paradesturm mit den beiden Tschechen Petr Dvorak und Jakub Poricky sowie Kapitän Nico Roßmanith aufs Eis. Dvorak gewann das Bully, Poricky zog ab – 1:3 (40.).

Wie schon vor acht Wochen vor eigenem Publikum machten sich die Chiefs daran, das Derby komplett zu drehen: Poricky schloss einen Konter in der 54. Minute mit seinem 16. Saisontor zum 2:3 ab. Knapp zwei Minuten vor der Schlusssirene war es Verteidiger Flo Schwabl, der mit einem gewaltigen Schlagschuss den umjubelten 3:3-Ausgleich markierte.

In der fünfminütigen Verlängerungen mit jeweils drei Feldspielern waren die Gäste deutlich näher am Siegtor und dem Zusatzpunkt. Was EHC-Keeper Michael Fischer – ebenso wie sein Gegenüber Max Kruck top in Form – zu verhindern wusste. Und so waren es 72 Sekunden vor dem Ende die Hausherren, die jubeln durften: Maximilian Meineke, Neuzugang vom Bayernligisten TEV Miesbach, vollendete einen Konter zum 4:3-Overtimesieg.

Wayne Grapentine fehlte erneut krankheitsbedingt

„Sehr schade, aber kein Beinbruch, die Leistung hat gestimmt“, bilanzierte Willy Bauer, zumal er krankheitsbedingt erneut auf Topstürmer Wayne Grapentine verzichten musste. Und in der Tabelle haben die Chiefs den Vorsprung auf den Sechstplatzierten EHC Bayreuth sogar ausgebaut, denn die Tigers unterlagen am Freitag überraschend mit 5:8 beim ESC Vilshofen. Für die Niederbayern war es das erste Spiel ohne Trainer Ivan Horak (früher beim TSV Trostberg), der nun „Bandenchef“ beim Tabellenführer ESC Haßfurt ist. – Die Statistik:

EHC Bad Aibling – Trostberg Chiefs 4:3 (1:0, 2:1, 0:2, 1:0). Tore: 1:0 (5.) Ellmaier, 2:0 (25.) Kritzenberger, 3:0 (29.) Neumaier, 3:1 (40.) Poricky (Dvorak), 3:2 (54.) Poricky (Zak, Dvorak), 3:3 (59.) Schwabl (Mamontow), 4:3 (64.) Meineke. Strafminuten: EHC 14 – TSV 8. Zuschauer: 307.