Eishockey-Bayernliga
Eiskalt bestraft: ECP bei 2:5-Heimpleite gegen Landsberg überlegen, aber ineffizient – 1:11 am Sonntag in Königsbrunn

19.11.2023 | Stand 19.11.2023, 20:19 Uhr

Erst Torschütze, dann Pechvogel: Wassilij Guft-Sokolov (rechts) erzielt in dieser Szene den 3:1-Anschlusstreffer, musste aber wenig später schwer verletzt raus. Foto: Stolle

Die Enttäuschung war den Spielern des EC Pfaffenhofen nach der Partie in der Eishockey-Bayernliga gegen den HC Landsberg ins Gesicht geschrieben. Trotz eines über weite Strecken überlegen geführten Spieles musste sich der ECP mit 2:5 (0:3; 2:1; 0:1) geschlagen geben. Am Sonntag setzte es beim letztjährigen Meister EHC Königsbrunn eine 1:11-Klatsche.

„Ich kann meinen Burschen überhaupt keinen Vorwurf machen. Das war heute sicherlich unser bestes Heimspiel. Wir haben nahezu über die gesamte Spieldauer unseren Matchplan eingehalten, nur wir belohnen uns am Ende nicht“, trauerte Trainer Stefan Teufel den zahlreich vergebenen Chancen nach. Einem Erfolg der Hausherren stand zudem mit Moritz Borst ein glänzend aufgelegter Landsberger Schlussmann im Weg, wie auch dessen Trainer Martin Hoffmann hervorhob. „Moritz hat uns im Spiel gehalten,“ lobte er seinen Keeper, dem bei mehreren Lattentreffern auch das nötige Quäntchen Glück zur Seite stand. Mit Frantisek Wagner hatte der Tabellendritte zudem einen Stürmer, der die sich bietenden Chancen eiskalt nutzte. Im Gegensatz zu den Angreifern der Gastgeber. Teufel sieht hier vor allem ein mentales Problem. „Uns fehlt Selbstvertrauen im Abschluss und dann hast du manchmal auch nicht das notwendige Scheibenglück.“

Teufel stand zwar wieder Ondrej Vaculik zur Verfügung, nicht aber Mario Strobel. Der hatte in Dorfen eine Spieldauerstrafe erhalten, was im Normalfall ein Spiel Sperre nach sich zieht. Diese wurde aber vom Verband während der Woche auf vier Spiele erhöht, was bei den ECP-Verantwortlichen für Ärger sorgte. Doch es gab auch Erfreuliches: Vor Spielbeginn wurden Kapitän Robert Neubauer, Robert Gebhardt und Patrick Weiner für mehr als 250 Spiele im ECP-Trikot geehrt.

Die Kreisstädter begannen sehr engagiert, setzten die favorisierten Gäste mit vier Blöcken unter Druck und erarbeiteten sich gleich in der Anfangsphase einige gute Möglichkeiten. Wie eine kalte Dusche wirkte da das 0:1 in der neunten Minute, erzielt von Lukas Heß, der letzte Saison noch mit einer Förderlizenz des ERC Ingolstadt für den ECP spielberechtigt war. Und was Effektivität bedeutet, bewies anschließend Wagner, der im ersten Drittel noch zweimal gefährlich vor Lukas Usselmann auftauchte und dabei so genau zielte, dass dieser keine Abwehrchance hatte (11. und 13. Minute). So ging es mit einem aus Pfaffenhofener Sicht ernüchternden 0:3 zum ersten Mal in die Kabine. „Wir haben genau zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht,“ freute sich der Coach der Gäste.

Das war auch im zweiten Abschnitt der Fall. Der ECP kam wieder mit viel Schwung aus der Pause und setzte die Gäste unter Druck und in Überzahl gelang Wassilij Guft-Sokolov der längst verdiente Anschlusstreffer (25.). Die aufkeimende Hoffnung im ECP-Lager erhielt jedoch keine zwei Minuten später einen herben Dämpfer, als Lars Grözinger nach einem Bully mit einem abgefälschten Schuss den alten Abstand wiederherstellte (27.). Trotzdem blieb der ECP am Drücker und eine erneute Überzahlmöglichkeit nutzte Vitus Gleixner zum 2:4 (35.). Ein Treffer, den die Hausherren mit dem Ausfall von Guft-Sokolov aber teuer bezahlen mussten. Der ECP-Angreifer verletzte sich bei dem Foul, das zur Strafe führte, und wird wohl einige Zeit ausfallen.

Verbunden mit der Hoffnung, dem Spiel vielleicht doch noch eine Wende geben zu können, startete der ECP auch ins letzte Drittel mit viel Elan. Die Hoffnung der Eishogs wurde jedoch in der 46. Minute durch Wagners dritten Treffer jäh zerstört, der einen Fehler im Aufbau gnadenlos bestrafte. Die verbleibende Zeit versuchten die Pfaffenhofener noch einmal alles, doch Borst war nicht mehr zu überwinden.

„Wir sind sehr glücklich über die drei Punkte. Aber Kompliment an Pfaffenhofen. Wie die Mannschaft aufgetreten ist und bis zum Schluss gekämpft hat, verdient Respekt,“ hatte Gästetrainer Hoffmann noch ein Lob für den Gegner parat. Für Teufels Team am Ende aber nur ein schwacher Trost. Es bleibt mit sechs Punkten Vorletzter.

ECP: Usselmann, Kornreder, Oexler, Hätinen L, Eckl, Eisenhofer, Pfab M., Wolf, Münzhuber, Leonhardt, Felsöci J., Strack, Neubauer, Gebhardt, Vaculik, Gleixner, Hätinen K., Tlacil, Felsöci D., Pfab L.; Weber, Guft-Sokolov. – Tore: 0:1 (9.) Heß; 0:2 (11.) Wagner; 0:3 (13.) Wagner; 1:3 (25.) Guft-Sokolov (Neubauer, Gleixner 5:4); 1:4 (27.) Grözinger; 2:4 (35.) Gleixner (Tlacil, Eckl 5:4); 2:5 (46.) Wagner. – Strafen: ECP 8, HCL 12. – Zuschauer: 275.

oex