Goalie Weiner ebnet den Weg zum Sieg
Eishockey-Bayernligist EC Pfaffenhofen gewinnt nervenaufreibendes Heimspiel gegen Pegnitz mit 5:4 – Tlacil trifft mit der Schlusssirene

06.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:23 Uhr
Karl Oexler

Grenzenloser Jubel: Torschütze Jan Tlacil (rechts) feiert nach seinem 5:4 mit Robert Neubauer (Mitte) und David Hornak. Foto: Stolle

Nichts für schwache Nerven war das Spiel der Bayernliga-Abstiegsrunde am Sonntagabend zwischen dem EC Pfaffenhofen und dem EV Pegnitz. Viermal führten die Hausherren, viermal glichen die Gäste aus, ehe Jan Tlacil mit seinem Treffer fünf Sekunden vor der Schlusssirene nicht nur für Jubel unter ECP-Fans sorgte, sondern auch für den ersten Heimsieg überhaupt in dieser Saison. Mit diesem 5:4 (2:1; 1:2; 2:1) wahrten die Pfaffenhofener ihre Chancen auf den Klassenerhalt, während der EV Pegnitz den Gang zurück in die Landesliga antreten muss.

Für die Gäste waren bei bisher lediglich einem Punkt auf dem Konto die Chancen ohnehin nur noch theoretischer Natur, zumal ihnen ihr Topscorer Roman Navarra wegen einer Sperre erst am letzten Spieltag wieder zur Verfügung stehen wird. So ging der ECP wohl zum ersten Mal überhaupt in dieser Saison als Favorit in eine Begegnung. Während die Gäste nichts mehr zu verlieren hatten und deshalb locker aufspielen konnten, taten sich Mannen von Trainer Stefan Teufel mit ihrer Favoritenrolle und dem Druck des Gewinnenmüssens schwer. „Heute haben wir einmal das Spiel machen müssen, was wir bisher nicht gewohnt waren“, stellte Teufel fest.

Seine Mannschaft begann auch schwungvoll und setzte die Gäste gleich mit vier Blöcken unter Druck. Bis auf den gesperrten Michael Pfab und die drei Verteidiger Anton Münzhuber, Alex Ermakov und Tim Lohrer waren wieder alle Mann an Bord, auch die beiden 1b-Spieler Michael Wolf und Marcel Strack. Doch schon in der Anfangsphase wurde deutlich, dass der ECP den abwartend agierenden und auf Konter lauernden Gästen oftmals zu viel Raum zugestand, wodurch diese immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen kamen. Aber zunächst schien alles nach Plan zu laufen, denn nach vier Minuten traf Kapitän Robert Neubauer zur Führung. Die hielt jedoch nur eine Minute, nachdem Eric Schuster die erste von nur drei Strafzeiten gegen den ECP mit dem Ausgleich bestrafte. Die Gastgeber blieben zwar spielbestimmend, ließen mit ihrer offensiven Ausrichtung aber weiter zu viele Chancen zu und hatten bei einem Lattentreffer Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Besser zielte auf der Gegenseite Tlacil, der nach einem Abwehrfehler Gästetorhüter Maximilian Schmidt überwand (14. Minute). Einen beruhigenderen Vorsprung konnte sich der ECP allerdings nicht erarbeiten, zumal Michael Breyer nach der Pause wieder ausgleichen konnte (25.). Und auch als Robert Gebhardt kurz darauf die neuerliche Führung gelang, hatte Pegnitz die Antwort parat. In Überzahl glich Daniel Sonnenberg aus (36.). Somit musste das Schlussdrittel die Entscheidung bringen. Nachdem Tlacil zunächst eine sogenannte Hundertprozentige vergeben hatte, war es wiederum Gebhardt, der mit dem 4:3 für vermeintliche Erleichterung unter den ECP-Fans sorgte (53.). Zumal die Gäste durch ihre erst zweite Strafe in diesem fairen Spiel ab der 58. Minute einen Mann weniger auf dem Eis hatten. Dann folgten allerdings die letzten Minuten, in denen die Erleichterung zunächst in Entsetzen umschlug. Anstatt die Überzahl sicher herunterzuspielen, leistete sich der ECP in der Angriffszone einen riskanten Pass und leitete damit einen Konter ein, den Schuster mit dem 4:4 abschloss (59.). Damit nicht genug. In der Schlussminute fing sich der ECP nochmals einen Drei-gegen-Eins-Konter ein. Die Gäste hatten den Torschrei schon auf den Lippen, doch mit einer Glanzparade verhinderte Torhüter Patrick Weiner die Niederlage. Dabei übersahen die nach vorne geeilten Gäste den an der Mittellinie lauernden Tlacil, der nach der Abwehr von Weiner von Neubauer mit einem langen Pass bedient wurde, alleine auf Schmidt zulief, eiskalt vollstreckte und damit fünf Sekunden vor dem Ende doch noch für grenzenlosen Jubel im ECP-Lager sorgte. Nach der Sirene verschwand Torhüter Weiner in einer Traube seiner Mitspieler, die wussten, wem sie am Ende diesen Erfolg zu verdanken hatten.

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EC Pfaffenhofen: Weiner, Kornreder, Oexler, Hätinen L., Thebing, Eisenhofer, Eder, Wolf, Strack M., Pfab L., Hornak, Felsöci J., Strack K., Neubauer, Gebhardt, Guft-Sokolov, Hätinen K., Tlacil, Felsöci D., Weber. – Tore: 1:0 (5.) Neubauer (Hornak); 1:1 (6.) Schuster; 2:1 (14.) Tlacil (Hornak); 2:2 (25.) Breyer; 3:2 (28.) Gebhardt (Wolf), 3:3 (36.) Sonnenberg; 4:3 (53.) Gebhardt (Guft-Sokolov); 4:4 (59.) Schuster; 5:4 (60.) Tlacil (Neubauer, Hornak). – Strafen: ECP 6 , EVP 4. – Zuschauer: 180.