Matthias Worlitschek war selbst fast 30 Jahre lang Eishockey-Schiedsrichter. Darum bewertet er ungern Leistungen von Kollegen. Was er aber am Sonntagabend beim Auswärtsspiel des ESV Waldkirchen in Bad Aibling (3:6) erlebte, ärgert die „Crocodiles“: Das vermeintliche 2:2 durch Roman Sulcik wurde nicht gegeben.
Der Stürmer sprintete im zweiten Drittel durch die neutrale Zone und schoss den Puck ins lange Eck. Doch der Referee zeigte sofort an – kein Tor. Der Groll über diese Tatsachenentscheidung wuchs spätestens mit Spielende, weil Zuschauerin Manuela Moser die umstrittene Szene filmte und „ich hab mir das Video wirklich oft und sogar in Zeitlupe angesehen“, berichtet Worlitschek und kommt zum Entschluss: Der Puck war drin. Näher möchte der Vereinschef aber nicht mehr darauf eingehen, aus zwei Gründen: „Erstens weiß ich, dass es für die Schiedsrichter nicht immer einfach ist und zweitens ändert es nichts mehr beziehungsweise wissen wir gar nicht, ob das Spiel dann anders gelaufen wäre.“ Andererseits klingt doch Kritik am beteiligten Schiedsrichter durch: „Da wo er zum Zeitpunkt des Schusses gestanden ist, hatte er nicht den besten Blick“, meint Worlitschek
Statt des 2:2 fielen im zweiten Drittel die Treffer drei und vier für Bad Aibling und der Tabellenführer der Landesliga B feierte den fünften Sieg im sechsten Spiel, während die „Crocodiles“ die vierte Niederlage hinnehmen mussten. Die resultierte nicht ausschließlich aus der umstrittenen Szene, betont Worlitschek: „Wir haben Chancen, da würden sich andere Mannschaften die Finger ablecken.“ Es trafen vor 137 Zuschauern allerdings nur Petr Sulcik (16., 60.) und Tomas Parizek (49.) und die „Crocodiles“ mussten die Heimreise im zweiten Spiel des Wochenendes ohne Punkte antreten.
In Selb war Roman Sulcik der Matchwinner
Vom ersten Gastspiel waren sie am Freitagabend aus Selb mit zwei Zählern zurückgekehrt. Beim 5:4-Sieg nach Verlängerung (2:1, 1:2, 1:1) war Roman Sulcik, dem 48 Stunden später ein Tor sozusagen gestohlen wurde, Matchwinner, als er den Puck nach 51 gespielten Sekunden der Overtime verwandelte. Zuvor hatte ein Bruder Petr doppel getroffen (14., 23.) und waren Parizek (13.) und Nico Tolle (47.) für die weiteren Treffer des ESV verantwortlich.
Als Tabellensechster reisen die „Crocodiles“ am Freitag nach Trostberg (Bully 19 Uhr), am Sonntag, ab 17.30 Uhr, kommt es zum Wiedersehen mit dem EHC Bad Aibling. Matthias Worlitschek hofft, dass er sich dann nicht wieder so ärgern muss.
ESV-Vereinschef Matthias Worlitschek war selbst jahrzehntelang Schiedsrichter. − Foto: Sven Kaiser
