Rats verkaufen sich teuer
Trotz 2:5-Pleite: EV Dingolfing mit starkem Auftritt beim Tabellenzweiten aus Peißenberg

25.11.2023 | Stand 25.11.2023, 14:18 Uhr
Andreas Forster

Sorgte mit einem Sonntagsschuss für den Anschlusstreffer: Max Ohr. − Foto: Eva Fuchs

Mit einer couragierten Leistung hat der Rumpfkader des EV Dingolfing dem Tabellenzweiten aus Peißenberg zwei Drittel lang Paroli bieten können. Den Unterschied bei der verdienten 2:5-Auswärtsniederlage machten letzten Endes die beiden Kontingentspieler der Oberbayern. Vor allem die junge Sturmreihe, mit einem Durchschnittsalter von 18 Jahren, zeigte eine mehr als ansprechende Leistung.

EVD-Trainer Bernie Englbrecht ist in der Eishockeyszene fürs lamentieren keineswegs bekannt. Dabei hätte er allen Grund dazu, denn in Peißenberg musste er auf sage und schreibe zwölf Spieler verzichten. Die Voraussetzungen gegen den Tabellenzweiten waren somit beileibe nicht rosig, aber um es vorwegzunehmen: Der verbliebene Kader machte das Beste daraus und zeigte vor allem im ersten Drittel die wohl beste Saisonleistung.

Nachdem die Peißenberger zu Beginn zwei Minichancen hatten, übernahm der EV Dingolfing das Kommando beim Tabellenzweiten. Waldemar Detterer und Daniele Lopomo hatten zwei hundertprozentige Chancen, aber scheiterten am überragenden Korbinian Sertl im Tor der „Miners“. Auf der Gegenseite zeigten die Oberbayern, warum sie eine Spitzenmannschaft in der Bayernliga sind. Gleich das erste Überzahlspiel konnten sie durch Zack Bross nutzen. Dingolfing steckte jedoch niemals auf und zeigte sogar im Überzahlspiel ungeahnte Fähigkeiten, weil man einfach und schnörkellos spielte. Bei zwei Schüssen musste Sertl schon sein ganzes Können aufbieten, um die knappe Führung für die Hausherren festzuhalten.

Überzahl stark verbessert



Kurz vor der Drittelpause hatten die EVD’ler, bei einem Pfostenschuss der Miners noch einmal Glück. Doch auch die Isar Rats sorgten in der Offensive noch einmal für Gefahr, als Dominik Schindlbeck alleine auf das Tor zulief und seinen Meister abermals in Sertl fand. Englbrecht konnte mit der Leistung seiner Mannen mehr als zufrieden zum Pausentee gehen. Es wäre durchaus mehr drin gewesen, wenn zum Beispiel nicht der kapitale Fehler in der 25. Minute gewesen wäre. Sehr einfach wurde an der blauen Linie die Scheibe verloren. Das Resultat: der zweite Treffer der Peißenberger, die in den nächsten zwei Minuten sogar auf 4:0 erhöhen konnten. Danach schüttelten sich die Isar Rats kurz und waren ab diesem Zeitpunkt wieder ebenbürtig. Belohnt wurden sie mit dem Anschlusstreffer durch Max Ohr, der in Überzahl genau ins Kreuzeck traf. Entscheidenden Anteil daran hatte Lukas Krämmer, der Sertl mit harter Arbeit die Sicht nahm.

Youngster überzeugen



Im letzten Drittel erhöhten die Peißenberger zunächst auf 5:1. Wer sich ein Schützenfest nun erwartete, sah sich arg getäuscht, denn Dingolfing spielte weiter kompakt in der Defensive. Und auch in der Offensive kreierte man einige Chancen. Glück hatte Peißenberg, als ein Puck dem Keeper über die Fanghand rutschte und nur Zentimeter am Tor vorbeiging. Verdient war der Treffer durch Dominik Schindlbeck, der als Kapitän voranging und eine überragende Partie ablieferte. In der Folgezeit hätten die EVD’ler weiter verkürzen können, aber es fehlte an diesem Tag ein wenig das Glück. Trotz der 2:5-Niederlage gab es viele Gewinner an diesem Abend. Insbesondere die Reihe mit Mario Draser (16 Jahre), Simon Sippl (20 Jahre) und Daniele Lopomo (18 Jahre) zeigte, dass man mit Herz und Kampf auch in der Bayernliga bestehen kann. „Sie haben ihren Job gemacht und ich bin sehr zufrieden, dass sie die Vorgaben umgesetzt haben“, so Englbrecht.

Aufstellung des EV Dingolfing gegen den TSV Peißenberg: Köpf, Kinikeev; Wolfgramm, Duchenko, Lengle, Ohr, Schwarz; Schindlbeck, Krämmer, Aigner, Endres, Grinwald, Detterer, Lopomo, Sippl, Draser.

Zuschauer: 624.

Strafzeiten: 16 - 10.

Torfolge: 0:1 (6.) Bross (Ondertöglu, Artrus), 0:2 (25.) Krabbat (Bross, Ondertöglu), 0:3 (26.) Murphy (Vogl), 0:4 (27.) Murphy (Lidl, Ondertöglu), 1:4 (31.) Ohr (Krämmer, Schindlbeck), 1:5 (41.) Krabatt (Bross, Murphy), 2:5 (51.) Schindlbeck (Aigner, Krämmer).