Verstoß gegen Förderrichtlinien
Knall in der Eishockey-Landesliga: ESC Vilshofen zum Zwangsabstieg verdonnert

06.12.2023 | Stand 07.12.2023, 14:55 Uhr

Jan-Ferdinand Stern (links) und die Vilshofener Wölfe werden nach Ende der Hauptrunde auf den letzten Platz der Gruppe B gereiht und stehen als Absteiger in die Bezirksliga fest. − Foto: Sigl

Knall in der Eishockey-Landesliga: Noch bevor die Vorrunde endet, steht bereits ein Absteiger fest: Es ist der ESC Vilshofen, der wegen eines Verstoßes gegen das Förderkonzept des Verbandes für kommende Saison in die Bezirksliga abgestuft wird. Das hat Folgen bereits für den Verlauf der aktuellen Saison.



Hintergrund: Der ESC Vilshofen hat seine Nachwuchsmannschaften in den Altersklassen U9 und U11 vom Spielbetrieb abgemeldet. Laut dem Nachwuchsförderkonzept des Bayerischen Eissport-Verbandes, geregelt in den Durchführungsbestimmungen, sind für Vereine, die am Spielbetrieb der Landesliga teilnehmen, unter anderem das Führen von Nachwuchsmannschaften in den Altersklassen U9 und U11 aber verpflichtend. Durch die Abmeldung der beiden Nachwuchsmannschaften steht der ESC Vilshofen somit als Absteiger der Landesliga fest. „Was sollen wir machen? Wir hatten die Kinder ja“, sagt Vorstandsmitglied Robert Moser. Man habe Schnupperkurse durchgeführt und eine Laufschule, man habe zusammen mit Regen und Trostberg Nachwuchsmannschaften geführt. Aber dann hätten 15 Kinder den Verein auf einen Schlag verlassen, um woanders Aufnahme zu finden. Die Konsequenzen für den Verein sieht Moser nüchtern: „Die Durchführungsbestimmungen sind eindeutig. Es ist, wie es ist.“ Die Landesliga wird künftig ohne den ESC stattfinden. Und auch in dieser Spielzeit wird alles anders: Die Abstiegsrunde, die einen sportlichen Absteiger ausgespielt hätte, ist nicht mehr relevant. Auf einer Tagung wurde den Landesliga-Vereinen daraufhin eine Modus-Anpassung vorgestellt, die von den anwesenden Vereinsvertretern einstimmig angenommen wurde. Die Eishockeykommission als entscheidende Instanz hat der entsprechenden Modus-Änderung zugestimmt.

Der ESC Vilshofen wird nun nach der Hauptrunde an den letzten Platz der Tabelle der Gruppe B gereiht.

Zunächst aber gilt: Statt der bisher geplanten Zwischenrunde, in der die ersten fünf Plätze der Gruppen A und B in einer gemeinsamen Runde gegeneinander die Play-Off-Platzierungen ausspielen, wird eine 0,5-fach-Runde an die aktuelle Vorrunde herangehängt. Hierfür werden die jeweiligen Gruppen A und B noch einmal in zwei Untergruppen aufgeteilt. In Gruppe A1 spielen Burgau, Lechbruck, Pfronten, Ravensburg und Sonthofen. In Gruppe A2 spielen Forst, Fürstenfeldbruck, Germering, Ottobrunn und Reichersbeuern. In Gruppe B1 spielt der EHC Waldkraiburg zusammen mit Moosburg, Trostberg, Waldkirchen und Bad Aibling, in Gruppe B2 spielen Bayreuth, Haßfurt, Pegnitz, Selb – und der ESC Vilshofen, wie Landesliga-Spielgruppenleiter Roman Pulec gegenüber heimatsport.de betont. Er berichtigt damit eine ursprünglich von der PNP-Online-Ausgabe formulierte Fassung, wonach die Vilshofener nach der Weihnachtspause bzw. nach Abschluss der Landesliga B-Spiele aus dem Wettbewerb genommen würden. Gegen jeden der anderen vier Vereine der jeweiligen „Untergruppe“ wird es ein Hin- und ein Rückspiel geben und die dabei erspielten Punkte werden auf jene aus der Vorrunde addiert. Für den ESC Vilshofen ist die finale Wertung ohne Bedeutung, er bleibt Letzter.

Die besten acht Mannschaften der Landesliga-Gruppen A und B spielen im Anschluss, über Kreuz, ab dem 18. Februar 2024 die Play-Off-Runden startend mit dem Achtelfinale. Über Kreuz bedeutet, dass der 1. der Gruppe A gegen den 8. der Gruppe B spielt, der 2. der Gruppe A gegen den 7. der Gruppe B und so weiter. Achtel- Viertel- und Halbfinale werden jeweils im „Best-of-Three-Modus“ gespielt, das Finale im „Best-of-Five-Modus“.

− A.A./red