Niederlage wird zur Randnotiz
Doppeltes Glück für die Isar Rats: Spieler überstehen Autounfall leicht verletzt und Klassenerhalt fix

23.03.2024 | Stand 24.03.2024, 10:59 Uhr
Andreas Forster

Stellte sich trotz Autounfall in den Dienst der Mannschaft: Nico Wolfgramm (am Puck). − Foto: Eva Fuchs

Der EV Dingolfing hat vorzeitig den Klassenerhalt in der Bayernliga fixiert, obwohl man das Heimspiel am Freitagabend gegen Ulm mit 1:4 verloren hat. Überschattet wurde die Begegnung von einem schweren Verkehrsunfall auf der A92 am Donnerstagabend, bei dem vier Akteure der Isar Rats involviert waren.

Dass Eishockey (nur) eine der schönsten Nebensachen der Welt ist und es beileibe wichtigere Dinge im Leben gibt, mussten die Verantwortlichen des EV Dingolfing am Donnerstagabend am eigenen Leib erfahren. Nach der Trainingseinheit meldete sich das Deggendorfer-„Quartett“ mit Nico Wolfgramm, Sergej Janzen, Alex Janzen und Arthur Grinwald, dass sie auf der Heimfahrt einen schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn hatten (siehe Polizeimeldung am Ende des Artikels). Dass alle vier Spieler nur mit leichten Verletzungen davongekommen sind, bezeichnete der sportliche Leiter Oliver Ferstl als kleines Wunder. Sogar zwei Spieler - Sergej Janzen und Nico Wolfgramm - standen im Aufgebot gegen den VfE Ulm/Neu-Ulm. „Das kann ich den Spielern nicht hoch genug anrechnen“, erklärte Trainer Dustin Whitecotton nach dem Spiel.

Freude über Klassenerhalt



Nach dem ganzen Trubel aus den vergangenen 24 Stunden wurde die elfte Begegnung in den Bayernliga-Playdowns somit irgendwie zur Nebensache, obwohl es nach dem Spiel sogar Grund zum jubeln gab, denn Dorfen musste erneut eine Niederlage einstecken und somit feierten die Isar Rats bereits am Freitagabend ihren Klassenerhalt. „Das ist mit Sicherheit die schönste Nachricht des Tages und die Mannschaft hat sich diesen Teilerfolg auch wahrlich verdient“, bilanzierte der sportliche Leiter Oliver Ferstl.

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Es gab an diesen Freitagabend jedoch auch 60 Minuten Eishockey zu spielen. Dingolfing erwischte zunächst einen grandiosen Start und ging in der sechsten Spielminute durch einen Treffer von William Theberge in Führung. Doch die Ulmer gaben sich an diesem Abend als Partycrasher und schenkten die Begegnung keineswegs ab. Bereits im direkten Gegenzug erzielten sie den Ausgleich durch Miller und zeigten sich als reife Mannschaft, die sich nicht umsonst für die Pre-Playoffs qualifizieren konnten.

„Es gibt wichtigere Dinge“



Insbesondere der überragende Offensivverteidiger Simon Klingler zeigte in der Folgezeit seine ganze Klasse. Der ehemalige Spieler des Zweitligisten EV Ravensburg legte alle Treffer durch den Tschechen Dominik Synek auf, der damit einen Hattrick in der Marco-Sturm-Eishalle schnüren konnte. Somit mussten sich die EVDler mit 1:4 geschlagen geben, doch Dustin Whitecotton schützte seine Mannschaft nach dem Spiel ausdrücklich. „Man hat heute gesehen, dass meine Truppe noch geschockt war von dem Autounfall und wir nicht ganz bei der Sache waren. Das ist auch völlig menschlich. Es gibt wichtigere Sachen wir Eishockey.“ Einzig und allein der vorzeitige Klassenerhalt zähle an diesem Abend, fügte der EVD-Coach hinzu. Nun wolle man in den letzten drei Saisonspielen noch einmal alles aus sich herausholen, „denn das sind wir unseren Fans schuldig“, so Whitecotton.

Die Polizeimeldung: Verkehrsunfall mit acht verletzten Personen



Am Donnerstagabend gegen 21.40 Uhr, ereigneten sich auf der A92 auf Höhe Otzing in Fahrtrichtung Deggendorf zwei Verkehrsunfälle. Zunächst kam die Fahrerin eines Pkw-Gespanns nach links von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Mittelleitplanke. Durch den Aufprall drehte sich das Gespann und kam quer zur Fahrbahn zu Stehen. Hierbei wurde die Fahrerin nicht verletzt und es entstand Sachschaden in niedriger fünfstelliger Höhe. Das Gespann blockierte jedoch die gesamte Fahrbahn der A92 in Richtung Deggendorf, wodurch sich rasch ein Rückstau aufbaute. Nachdem mehrere Fahrzeuge vor dem querstehenden Gespann abbremsen konnten, übersah der Fahrer eines Skoda das Stauende und fuhr auf dem linken Fahrstreifen auf einen langsam vor ihm fahrenden Opel auf. Der 52jährige Fahrer des Skoda wollte noch nach links ausweichen, touchierte aber trotzdem den Opel, woraufhin dieser gegen einen auf dem rechten Fahrstreifen rollenden Tesla geschoben wurde. Letzter wurde dann noch gegen einen Klein-Lkw geschoben. Der Unfallverursacher schleuderte dann final gegen einen weiteren stehenden Lkw auf dem rechten Fahrstreifen. Der Unfallverursacher wurde dabei schwerer verletzt und kam in ein umliegendes Krankenhaus. In den unfallbeteiligten Fahrzeugen wurden zudem insgesamt 7 Personen jeweils leicht verletzt und wurden an der Unfallstelle ärztlich versorgt. Neben zahlreichen Rettungsfahrzeugen und der Autobahnmeisterei Pankofen war auch die FFW Feuerwehr im Einsatz. Die A92 war für etwas 30 Minuten voll gesperrt. Der entstandene Gesamtschaden beläuft sich auf einen hohen fünfstelligen Wert. Im Zuge der Unfallaufnahme konnten die Videoaufzeichnungen des beteiligten Tesla gesichtet werden, welche wesentlich zur Klärung des Unfallhergangs beitrugen.

− red