Bekannte Eishockey-Familie
In Rosenheim wartet ein Heimspiel auf Eisbär Kevin Slezak

08.02.2024 | Stand 08.02.2024, 21:41 Uhr

Nach Anlaufproblemen hatte Kevin Slezak bei den Eisbären inzwischen einiges zu feiern. Foto: Nickl

Als die Eisbären Regensburg Ende November nach fünf Niederlagen hintereinander das letzte Mal zu den Starbulls nach Rosenheim fuhren, taten sie das als Tabellenletzter der zweiten Eishockey-Liga.



Vor dem zweiten Gastspiel in Oberbayern am Freitagabend ab 19.30 Uhr haben sich die Voraussetzungen gänzlich gewandelt: Die Oberpfälzer reisen als Tabellenzweiter mit 19Punkten mehr als ihr Gastgeber an und der DEL-2-Aufsteiger steckt trotz seiner zuletzt drei Siege am Stück als Tabellenzwölfter drei Zähler hinter dem rettenden Platz zehn mitten im Überlebenskampf, die Playdowns tunlichst zu vermeiden.

„Das ist mein Heimatverein“



Für Kevin Slezak ist der Auftritt in Rosenheim, wo er in drei Oberligajahren 23 Tore in 87 Spielen schoss, ein ganz besonderer. „Das ist mein Heimatverein, da bin ich aufgewachsen, meine Familie und Freunde leben da“, sagt der gerade 23 Jahre gewordene Stürmer, der im Sommer vom SC Riessersee zu den Eisbären stieß und bei seinen bisherigen 37 Einsätzen mit drei Treffern und drei Vorlagen überwiegend Mitglied der belebenden vierten Reihe mit Yuma Grimm und Christoph Schmidt war, zu der auch Verteidiger Sandro Mayr zählt. „Schmidti kenne ich schon lange von diversen Auswahlmaßnahmen, Sandro und Yuma aus Rosenheim“, sagt Slezak. „Das ist natürlich eine gemeinsame Chemie da.“

Teamgeist beeindruckt

„Kevin ist ein guter Eishockeyspieler, aber die Umstellung von Oberliga auf zweite Liga war bei seiner Spielweise nicht so einfach“, sagt Trainer Max Kaltenhauser. „Inzwischen ist er auf einem guten Weg. Ich hoffe, dass es auch weitergeht.“ Denn Slezaks Vertrag läuft nur für diese Saison. „Mir gefällt es hier gut. Ich bin nicht abgeneigt“, sagt Kevin Slezak, den der Regensburger Teamspirit beeindruckt. „Bei uns ist keiner neidisch auf den anderen, jeder akzeptiert seine Rolle und jeder würde für jeden einen Schuss blocken“, sagt Slezak über seine Erfahrungen in seinem ersten Zweitligajahr.

„Ich hätte trotzdem vor der Saison sehr viel gewettet, dass wir nicht dastehen, wo wir jetzt stehen. Aber wir sind auch nach den Niederlagen cool geblieben, haben weiter unser Spiel gespielt – und hatten irgendwann zehn Siege hintereinander stehen.“ Das hat Auswirkungen: „Es macht Spaß. Klar wollen wir jedes Spiel gewinnen, aber wir haben nicht den Druck wie die Teams im Überlebenskampf.“

Opa Miroslav war schon Nationalspieler



Der Student des Sport-Managements im vierten Semester stammt aus einer Familie, deren Name im Eishockey seit Generationen Klang hat. Opa Miroslav war Nationalspieler, holte 1982 mit Rosenheim dessen erste deutsche Meisterschaft, auch Papa Roman spielte erste und zweite Liga. „Nachfragen wegen meines Namens werden seltener“, berichtet Kevin Slezak, „aber in Bad Nauheim oder Krefeld, wo mein Opa gespielt hat, gibt’s das immer wieder mal.“

Aufgrund der familären Bande wuchs Kevin Slezak auch mit Eishockey auf, stand „mit zweieinhalb oder drei das erste Mal auf Schlittschuhen. Aber so genau weiß ich das gar nicht mehr“, sagt der Youngster. „Wenn Freunde meines Vaters zuschauen, sage die auch immer, dass ich laufe wie er“, berichtet Slezak. „Und die Spielweise und den Spielwitz habe ich wohl vom Opa, den ich aber nie habe live spielen sehen. Insgesamt bin ich schon stolz, was Opa und Papa erreicht haben.“

Vater Roman natürlich unter den Zuschauern



In Rosenheim wird Vater Roman natürlich unter den Zuschauern sein. „Auch in Regensburg war er schon ein paar Mal.“ Und wie sieht es mit Tipps und Kritik aus? „Da ist er eher zurückhaltend und lässt mich meine eigenen Erfahrungen machen. Und zum Glück können wir auch mal über andere Themen reden. Und wir wissen immer beide gut, wann wir über Eishockey reden und wann nicht, wenn zum Beispiel mal ein, zwei Tage frei sind.“

Eher zwangsfrei hatte zuletzt mancher kranke Eisbärenspieler. „Wer zurück ist und wer nicht, wird sich kurzfristig entscheiden“, sagt Coach Kaltenhauser. „Und wenn einer zurückkommt, dann wird er physisch wohl nicht hundertprozentig fit sein.“

Divis-Comeback in Sicht

Im Übrigen ist auch Richard Divis wieder mehr und mehr im Training. „Es kann sein, dass er Ende Februar wieder voll belastbar ist“, sagt Kaltenhauser über den Tschechen, der aber zunächst weiter als Kontingentspieler auflaufen wird, weil das Gesetz, das ihm die Einbürgerung ermöglicht, noch nicht in Kraft getreten ist.

Eisbären-Infos

Teddybär-Toss: Am 28. Oktober 2019 im Heimspiel gegen Füssen flogen die Plüschtiere schon einmal. Am Sonntag beim Familientag gegen Bad Nauheim liegen wieder Kuscheltiere auf dem Eis. Geworfen werden dürfen sie beim ersten Tor der Eisbären. Sollten die Hausherren bis zum dritten Drittel noch nicht getroffen haben, wird die erste Unterbrechung jedweder Art im dritten Drittel für die Unterbrechung genutzt. Zugute kommt die Aktion den Rengschburger Herzen. Die Zuschauer sollen übrige Plüschtiere mitbringen, um sie für den guten Zweck aufs Eis zu werfen.

Pausenspiele: Beim Heimspiel am Sonntag steht vor allem der Nachwuchs im Blickpunkt. Deswegen bestreiten auch Kinder und Jugendliche die Pausenspiele in den beiden Pausen. Nach den ersten 20 Minuten sind sechs Sechs- bis Elfjährige an der Reihe und bestreiten einen Bobby-Car-Parcours. Vor dem Schlussabschnitt findet für ein halbes Dutzend Kandidaten an Zwölf- bis 17-Jährigen ein Torschuss-Wettbewerb statt.

Ticketnachfrage: Die Eisbären melden weiter eine weiter hohe Nachfrage für die Tickets der letzten drei Heimspiele der Hauptrunde. Für das Sonntagsspiel gegen Bad Nauheim waren 4050 Karten abgesetzt, für die Partie gegen Krefeld am 25. Februar 4300 und für die Selb-Partie am 3. März 3000.