DEL2
Eisbärenstarke Regensburger: Zum Booth-Debüt ein Siegrekord – Hadern und ein Neuzugang beim EV Landshut

09.01.2024 | Stand 09.01.2024, 8:35 Uhr

Zum Debüt von David Booth feiern die Eisbären den fünften Sieg in Folge. − Foto: Andreas Nickl

Die Siegesserie der Eisbären Regensburg in der zweiten Eishockey-Liga geht weiter. Die verletzungsgeplagten Landshuter müssen ein Null-Punkte-Wochenende verarbeiten.

Mit dem 3:2 nach Verlängerung (1:0, 0:0, 1:2, 1:0) am Sonntag vor 4071 Zuschauern in der Donau-Arena gegen die Eispiraten Crimmitschau gelang den Regensburgern der fünfte Erfolg hintereinander – Rekord, seit die Oberpfälzer wieder zweitklassig sind. Zudem feierte David Booth, Neuzugang aus der NHL, ein gelungenes Debüt – auch wenn dem Amerikaner noch kein Treffer gelingen wollte.

Mit dem jüngsten Sieg zogen die Regensburger in der Tabelle am EV Landshut vorbei und sind nun Vierter. „Wir haben uns das hart erarbeitet“, will Trainer Max Kaltenhauser den Siegrekord als Gemeinschaftswerk verstanden wissen, auch wenn das „für eine Mannschaft wie uns keine Selbstverständlichkeit ist“. Und auch wenn man aktuell sensationell dastehe, „hat noch keine Mannschaft mit 57 Punkten die Liga gehalten“. Bereits an diesem Dienstag geht es weiter für die Kaltenhauser-Truppe, wenn der EC Bad Nauheim in der Donau-Arena gastiert (Eröffnungsbully 19.30 Uhr).

Im Aufwind befinden sich auch die Starbulls Rosenheim, die sich am Wochenende vier Punkte aus Verlängerungs-Siegen in Selb (3:2 / 1:1, 0:0, 1:1) und gegen Bietigheim (2:1 / 1:0, 0:1, 0:0) holten und Anschluss an die Preplayoff-Plätze hergestellt haben.

So ziemlich das Gegenteil von Zufriedenheit herrscht nach einem Null-Punkte-Wochenende beim EV Landshut. Personell ziemlich gehandicapt, quittierten Nick Pageau und Co. am Freitag auf eigenem Eis ein unglückliches 4:5 (1:2, 3:1, 0:2) gegen Vorjahreschampion Ravensburg Towerstars, am Sonntag gingen die Landshuter beim 1:4 (0:1, 0:1, 1:2) in Freiburg erneut leer aus. „Wir müssen viele Stammkräfte ersetzen und haben bis zum Ende alles versucht“, stellte EVL-Chefcoach Heiko Vogler fest und fasste zusammen: „Insgesamt waren das zwei starke Spiele, aus denen wir leider nichts mitgenommen haben.“ Bis auf eine schwache Chancenverwertung wollte er dem Team keine Vorwürfe machen.

Vorm Freiburg-Spiel war die Ausfallliste durch Jakob Mayenschein und David Zucker weiter verlängert worden. Dafür kehrten Linus Brandl und Michael Reich nach ihren Einsätzen bei der U20-WM wieder in den Kader zurück. Leichter werden die Aufgaben nicht für den EVL: Am Freitag kommen die Krefeld Pinguine in die Fanatec Arena (19.30 Uhr), am Sonntag geht’s zum Tabellenführer nach Kassel.

Nicht zuletzt deshalb hat der EVL seinen Kader für die entscheidende Phase dieser Saison nochmal verstärkt. Die Niederbayern verpflichteten den hoch veranlagten Jesse Koskenkorva. Der 24-jährige Finne wechselt von Kärpät, dem aktuellen Tabellenfünften der ersten finnischen Eishockeyliga, an die Isar. In der Dreihelmenstadt nimmt Koskenkorva nun seine erste Auslandsstadion in Angriff und hat einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben.

Der Center wuchs in der größten Stadt Nordfinnlands, in Oulo auf und erlernte bei seinem Heimatverein, dem achtfachen finnischen Meister Kärpät das Eishockeyeinmaleins. Der 1,84 Meter große Linksschütze durchlief sämtliche Jugendmannschaften des Clubs, sowie alle finnischen Nachwuchs-Nationalmannschaften. Vor vier Jahren war er Assistenzkapitän der finnischen U 20-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft. In der finnischen „Liiga“ kommt Koskenkorva bereits auf 170 Einsätze (13 Tore/23 Assists), bekam zuletzt aufgrund des großen Konkurrenzkampfes aber nicht mehr die nötige Eiszeit. Dies soll sich jetzt in Landshut ändern.

Bereits am Montagmorgen wurde Koskenkorva von EVL-Trainer Heiko Vogler am Münchner Flughafen begrüßt und in Empfang genommen. Am Dienstag wird er erstmals mit seinem neuen Team trainieren und am Freitag gegen die Krefeld Pinguine sein Debüt feiern. Dabei trägt Koskenkorva die Rückennummer 51.

„Jesse ist ein extrem talentierter und sehr gut ausgebildeter Center, der schon in jungen Jahren viel erlebt hat. Er hat in der finnischen Nachwuchs-Nationalmannschaft und in der ersten finnischen Liga auf sehr hohem Niveau gespielt und dort von der Erfahrung von finnischen Nationalspielern und ehemaligen NHL-Spielern profitiert. Allerdings ist der Konkurrenzdruck enorm, denn diese Mannschaften verfügen teilweise über fünf Reihen. Wir haben uns sehr gut informiert und sind davon überzeugt, dass er eine Chance verdient hat und für uns eine absolute Verstärkung darstellt. Er hat eine hervorragende Einstellung, ist ein unglaublicher Skater und spielt sehr strukturiert. Sein Stil passt sehr gut zu unserer Philosophie und unserem System“, erläutert EVL-Headcoach Heiko Vogler den Transfer. „Ich freue mich darauf, die Jungs kennenzulernen und unter Beweis zu stellen, was ich kann. Um ein besserer Hockeyspieler zu werden, muss man spielen und das möchte ich in Landshut machen. Ich weiß noch nicht so viel über das deutsche Eishockey und die Liga, aber das wird sich sicher schnell ändern“, sagte Koskenkorva nach seiner Ankunft in Landshut.

− red