Sogar Platz eins geht rechnerisch noch
Eisbären wollen in den beiden Abschluss-Derbys „einfach so weitermachen“

29.02.2024 | Stand 29.02.2024, 19:43 Uhr

Immer auf dem Posten: Tom McCollum passt hier gemeinsam mit Verteidiger Xaver Tippmann gegen Kaufbeuren auf sein Tor auf. Foto: Andreas Nickl

Unglaublich, aber wahr vor dem Abschluss-Wochenende: Rechnerisch ist in der Tabelle der zweiten Eishockey-Liga für die Eisbären Regensburg nur noch eine Veränderung möglich – nach oben.

Tabellenführer Kassel, der nach zuletzt schlechten Ergebnissen Trainer Bo Subr geschasst hatte und dafür Bill Stewart anheuerte, ist fünf Punkte entfernt und wäre theoretisch noch einholbar. Doch die Oberpfälzer haben schon vor den Derbys am Freitag (19.30 Uhr) beim EV Landshut und am Sonntag (18.30Uhr) in der Donau-Arena gegen die Selber Wölfe als Tabellenzweiter der DEL2 ihre beste Platzierung der Klubhistorie aus der Saison 2004/05 (3.Platz) verbessert.

Trainer Max Kaltenhauser kann das Team also auf die Playoffs einschwören, die nach neuntägiger Spielpause am 13.März mit einem Heimspiel (voraussichtlich) gegen den besser platzierten Sieger der beiden Playoff-Qualifikationsrunden beginnen. Andrew Yogan, der zuletzt freiwillig Platz für das Comeback von Richard Divis gemacht hatte, wird diesmal wieder mit von der Partie sein, Tomas Schwamberger weiterhin nicht, auch Jonas Neffin fehlt. Und an der Maßgabe, immer das nächste Spiel gewinnen zu wollen, ändert sich ebenso nichts. „Wir machen einfach so weiter wie vorher und schauen, dass wir im Rhythmus bleiben. Wenn du groß am Charakter der Spiele was änderst, kommst du in Gefahr, außer Tritt zu geraten“, sagt Kaltenhauser.

Schwärmen vom Trainer

Einer, der massiv Anteil am Erfolgen hat und mit dem 3:0 gegen Krefeld diese Saison zum dritten Mal ohne Gegentor blieb, ist Tom McCollum. Der erste Torwart der EVR-Geschichte mit NHL-Erfahrung ist nach wie vor beeindruckt von Max Kaltenhauser. „Ich kann nicht genug lobende Worte über ihn sagen“, erzählt er von seinen Erfahrungen bei der Verpflichtung, als McCollum im 45-Minuten-Telefonat erstaunt war, wie viel der Eisbären-Coach über ihn wusste – auch jenseits des Eises. Genau diese Arbeit würde belohnt.

„Fun will probably be the best word to describe it“, sagt der US-Amerikaner über die Saison. „Spaß ist das Wort, das es wohl am besten beschreibt. Am Eis, im Bus ist die Truppe, die du um dich hast, großartig. Das ist eines der wichtigsten Dinge, das ein Team gut macht. Bei uns spricht jeder mit jedem: Wie eng die Truppe ist, sieht man daran, wie wir spielen. Es ist egal, wer das Tor schießt oder den Schuss blockt, jeder unterstützt jeden zu jedem Zeitpunkt.“

Und so bemerkte McCollum „früh, dass wir etwas Spezielles haben. Ich war etwas überrascht, dass das Ziel nur der Klassenerhalt ist. Wir haben das nur als erstes Ziel gesehen, die Top Ten zu erreichen, dann Top sechs und Heimvorteil. Glücklicherweise haben wir all das geschafft. Es ist immer schön, wenn du so etwas erreichst, was noch nie da war. Das macht alles noch besonderer.“

Wie damals in Michigan

Ein bisschen erinnert Tom McCollum das alles an seine Zeit bei den Grand Rapids Griffins in Michigan, mit denen er auch nach eigener Einschätzung mit dem Gewinn des Calders-Cups 2015 in der AHL, der Liga unterhalb der NHL, seinen bislang größten Karriereerfolg verzeichnete. „Dort hatten wir die drei Jahre vorher nicht so gut gespielt.“ Auch sein Stil des Mitspielens – in der DEL2 eher ungewöhnlich, „in Nordamerika wird das in vielen Teams auch erwartet“ – kommt nicht von ungefähr. Tom McCollum begann als Stürmer und rückte Position für Position immer weiter zurück. „Ins Tor kam ich zwischen zehn und elf“, erzählt der 34-Jährige, den damals Dominik Hasek inspirierte. „Das war meiner Meinung nach vielleicht der beste Torwart aller Zeiten. Ich wollte auch so ein Unterschiedsspieler sein.“

2008 wurde Tom McCollum von den Detroit Red Wings in Runde eins an Position 30 gedraftet, machte aber nur vier NHL-Spiele, obwohl er es in diversen Organisationen versuchte. Der Torwart hat seinen Frieden damit gemacht, den Durchbruch nicht geschafft zu haben, auch wenn es eine Zeitlang an ihm nagte. 2020 machte er den bewussten Schnitt, nach Europa zu gehen. „Ich datete damals gerade meine heutige Frau Bobbie. Dass ich bei vier Klubs war, machte es nicht leichter. Zum Glück hat sie das mitgemacht.“ McCollum landete für drei Jahre in Innsbruck. In Regensburg hat es Tom McCollum zum Ritual gemacht, zur Freude von Töchterchen Scottie mit ihr auf dem Arm nach dem Spiel übers Eis zu skaten. Marotten schreibt er sich nicht zu. „Ich werde das gefragt, seit ich Torwart bin. Meine Frau sagt, ich sei vergesslich. Wahrscheinlich würde ich dann auch solche Eigenheiten vergessen“, witzelt er.

Playoff-Karten zu gewinnen

Vorverkauf: Am Donnerstagabend begann bei den Eisbären der Vorverkauf für das Playoff-Viertelfinalspiel eins am 13. März (20Uhr). Am Freitag ab 17 Uhr sind Karten für Spiel zwei am 17. März (17 Uhr) zu haben. Wer Glück hat, kann aber auch bei uns gewinnen.

Telefon/Facebook: Es gibt zwei Möglichkeiten: Unter 0137/822703282 (für Spiel eins) oder 0137 /822703281 (für Spiel zwei) anrufen (50 Cent /Anruf). Oder kostenlos die Facebook-Seite von „Heimatsport Oberpfalz“ liken und unter dem Beitrag zum Gewinnspiel kommentieren. Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Facebook. Umtausch und Barauszahlung des Gewinns sind ausgeschlossen.