Auch ohne Topscorer Yogan
Die Eisbären Regensburg siegen und siegen und siegen – auch in Krefeld

14.01.2024 | Stand 15.01.2024, 12:03 Uhr

So bejubelten Eisbären-Trainer Max Kaltenhauser und Co-Trainer Jan Suran den Penaltysieg in Regensburg gegen Krefeld. Jetzt gelang auch bei den Pinguinen der Siegcoup. Foto: Andreas Nickl

Langsam wird die Siegesserie der Eisbären Regensburg unheimlich. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte gewann der Eishockey-Zweitligist am Sonntag bei den Krefeld Pinguinen.



Der 5:3 (2:2, 0:0, 3:1)-Erfolg vor 4617 Zuschauern bedeutete den achten DEL-2-Sieg in Serie und die Festigung des zweiten Tabellenplatzes – und das ohne Topscorer Andrew Yogan. Während die Konkurrenz nun einen Dienstagsspieltag absolviert, geht es für die Regensburger erst am Freitag (20 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die Wölfe aus Freiburg weiter.

Auf der rund 600 Kilometer langen Reise fehlte den Eisbären eine Schlüsselfigur: Der kranke Topskorer Andrew Yogan, der am Freitag noch auf die Zähne gebissen hatte, stieg nicht in den Bus. Für ihn rückte Kevin Slezak zu Corey Trivino und Abbott Girduckis in die Reihe. Außerdem kam Andre Bühler zurück in die Mannschaft (Lucas Flade fehlte wieder) und sorgte dafür, dass diesmal wieder acht Verteidiger und elf Stürmern bei den Eisbären auf dem Eis standen.

„Wir müssen von Anfang an da sein“, hatte Marvin Schmid schon vor der Partie beim DEL-2-Zuschauerkrösus im Interview bei Sprade TV gesagt. Und doch gerieten die Oberpfälzer flott in Rückstand, als Lucas Lessio im zweiten Versuch die Scheibe an Jonas Neffin vorbeibrachte, der diesmal wieder für Tom McCollum das Tor hütete.

Ein bisschen 1:0-Glück

Das Team von Max Kaltenhauser freilich brauchte keine zwei Minuten bis zum Ausgleich: Marvin Schmid und Torschütze David Booth fuhren einen Konter, an dessen Ende der Puck von einem Krefelder vorbei an U-20-Nationaltorhüter Matthias Bittner den Weg über die Linie fand. Gleichzeitig brachte das Nikola Gajovsky 392. Vorlage für ein Tor, womit der beste Skorer der Klubgeschichte nun auch alleiniger Assist-Rekordmann ist.

Nach 10:12 Minuten war die Scheibe zwar wieder im Regensburger Netz, doch zuvor hatte sich Krefeld Stürmer David Cerny regelwidrig verhalten und landete für seinen Bandencheck zwei Minuten auf der Strafbank. In Überzahl drängten die Regensburger auf mehr: Booth und Trivino scheiterten aber an Bittner. Stattdessen konterten jetzt die Pinguine, was Philipp Kuhnekath das 2:1 brachte (12:57).

87 Sekunden vor der ersten Drittelpause verhinderte Marvin Schmid mit einer Rettungstat kurz vor der Linie mehr Unheil. Fünf Sekunden vor der Sirene gingen die Regensburger kurios in Führung: Kevin Slezak, der erst am Freitag seine Saison-Torpremiere feierte, brachte die Scheibe aufs Tor von Matthias Bittner. Von ihm sprang sie hoch, Bittner sah sie nicht mehr und lenkte sie sich im Herunterfallen schließlich zu allem Überfluss selbst ins eigene Tor. Danach untersuchten die Schiedsrichter Michael Klein und Jens Steinecke zwar Marvin Schmids Rettungsaktion noch einmal im Videobeweis, kamen aber auch zum Ergebnis, dass es kein Tor gewesen war.

„Die Mannschaften sind ziemlich gleichwertig“, bilanzierte David Booth im Sprade-TV-Interview. „Es wird ein Kampf werden, welche Offensive heute besser ist.“ Die Offensive war auch im zweiten Durchgang wieder gleichwertig – nur traf diesmal weder die noch die andere Seite ins Tor. Erik Buschmann (21.) und Josh Mac Donald frei vor Neffin (30.) hier, Constantin Ontl (34.) oder Slezak (36.) da, hatten ihre Gelegenheiten.

Auch Ontls Nummer zwei

Auch im dritten Drittel blieb die Defensivarbeit Trumpf. Da half auch nichts, dass die Regensburger zu Beginn fast zwei Minuten in Überzahl waren. Dann aber machte es Constantin Ontl dem Kollegen Slezak nach und hob den Puck nach feinem Pass von Andrew Schenbri mit der Rückhand zu seinem zweiten Saisontor in die Maschen (48:21).

Tatsächlich rückte im vierten Versuch in Krefeld seit dem DEL-2-Aufstieg ein erstes Mal in den Bereich des Möglichen, beim jahrelangen DEL-Mitglied mitzunehmen. Vergangene Saison hatte es ein 0:5 und 4:6 gegeben, in dieser Spielzeit endete das erste Duell am Niederrhein 1:4 aus Regensburger Sicht. Dreieinhalb Minuten vor Ende setzte Kevin Slezak den Puck an die Latte – und keine Minute später nutzte David Cerny zuviel Freiraum zum zu diesem Zeitpunkt eher überraschenden Ausgleich. Doch auch das schockierte die Eisbären wenig: 79 Sekunden vor Schluss zog Tariq Hammond ab und traf zum 4:3. Und als Corey Trivino 17 Sekunden später auch noch das fünfte Tor draufsetzte, war alles klar.

Statistik: Krefeld – Regensburg 3:5 (2:2, 0:0, 1:3)

Krefeld Pinguine:
Bittner – Gotz, Buschmann; Ehrhoff, Adam; Leitner, Trinkberger – Riefers, Kretschmann, Kuhnekath; MacDonald, Weiß, Lessio; Flaake, Marcinew, Cerny; Miller, Fischer, Niedenz

Eisbären Regensburg: Neffin – Heider, Hammond; Weber, Tippmann; Demetz, Bühler; Mayr, Schütz – Booth, Schmid, Gajovsky; Girduckis, Trivino, Slezak; Ontl, Heger, Schembri; Schmidt, Grimm

Tore: 1:0 (4:44) Lessio (Weiß-MacDonald), 1:1 (6:33) Booth (Schmid-Gajovsky), 2:1 (12:57) Kuhnekath (Riefers-Kretschmann), 2:2 (19:55) Slezak (Trivino-Weber), 2:3 (48:21) Ontl (Schembri-Schütz), 3:3 (57:16) Cerny (Marcinew-Flaake), 3:4 (58:41) Hammond (Booth-Gajovsky), 3:5 (58:58) Trivino (Weber-Tippmann)

Schiedsrichter: Michael Klein/Jens Steinecke. – Zuschauer: 4617. – Strafminuten: Krefeld 4 – Regensburg 0