Erster Auswärtssieg der Finalserie
Die Eisbären Regensburg schocken Kassel: Matchpuck am Dienstag in der Donau-Arena!

21.04.2024 | Stand 22.04.2024, 10:06 Uhr

So fiel der 2:2-Ausgleich in Kassel durch Abbott Girduckis: Doch das war erst der Anfang, weil noch drei weitere Eisbären-Treffer folgten. Fotos: Jan-Malte Diekmann

Historischer Auswärterfolg für die Eisbären Regensburg: Beim 5:2 (0:1, 2:1, 3:0)-Erfolg im mit 5700 Zuschauern ausverkauften Stadion beim Titelfavoriten Kassel Huskies drehte die Mannschaft von Trainer Max Kaltenhauser nicht nur einen 0:2-Rückstand, sondern sicherte sich mit dem ersten Auswärtssieg der Finalserie auch einen Matchpunkt für Dienstag.



Dann kann die Regensburger Sensationsmannschaft der DEL2 nun in der Donau-Arena Zweitliga-Meister werden. Heute ab 11Uhr gehen nach Rücksprache mit der Polizei noch Tickets aus dem Gästeblock B18 für Eisbärenfans in den Verkauf .

Tariq Hammond kehrte wieder in die Verteidigung zurück, dafür pausierte Andre Bühler wie Lucas Flade und im Sturm auch Lukas Heger. Aber auch David Booth war wieder an Bord und war Teil des Teams, das anfangs gut mithielt und sich seine gefährlichen Situationen erspielte. Den Huskies war der Druck anfangs durchaus ein wenig anzumerken, doch die Hausherren kämpften sich von Minute zu Minute besser in die Partie – und nutzten die erste Strafzeit der Regensburger, als Patrick Demetz raus musste. Stephen MacAulay hämmerte die Scheibe an Tom McCollum vorbei ins Netz, als die Eisbären nach einem geblockten Angriffsversuch hinten schlecht standen (12:49).

Exakt in jenem Überzahlspiel sah Eisbären-Topskorer Andrew Yogan im Sprade-TV-Interview auch den Unterschied der ersten 20 Minuten und sah die Partie trotz der 13:6 Schüsse für Kassel „ziemlich ausgeglichen“. Immerhin ging es in der Partie ja darum, wer in der Finalserie um die DEL-2-Meisterschaft am Dienstag mit einem Matchpuck in die Partie gehen darf. Für Yogan spielte auch das übrigens weniger eine Rolle: „Wir nehmen einfach ein Spiel nach dem anderen.“

Wieder spektakulär

Und wie schon am Freitag wurde es im zweiten Abschnitt spektakulär. Brandon Maxwell rettete in der 30. Minute gegen Corey Trivino und Abbott Girduckis. Als Maxwell nach 31:03 Minuten außerhalb seines Torraums David Booth regelwidrig checkte, entwickelte sich daraus nicht nur eine Schlägerei der zwei Protagonisten, sondern noch je zwei weitere Strafzeiten für beide Teams: Lowry und Rayan Bettahar mussten für Kassel vom Eis, Girduckis und Andrew Schembri, der sich obendrein verletzte und erst im Schlussdrittel mit einem Ersatztrikot wieder auflief, bei den Regensburgern. Die Schiedsrichter hatten sich minutenlang beraten müssen, ehe alle Sünder feststanden.

Dann drückte Christoph Schmidt ein bisschen länger als eine Minute die Strafbank, bis Joel Lowry den Puck zum 2:0 ins Netz wuchtete – auch, weil Ryan Schwartz clever McCollum die Sicht nahm.

Doch jetzt kamen die 206 Sekunden der Regensburger, mit denen sie Kassel schockten: Fein herauskombiniert mit dem Rückhand-Pass von Trivino und Yogan war Xaver Tippmann für das Anschlusstor zur Stelle (35:59) Und genauso schön herausgespielt war der Ausgleich zum 2:2 nach 38:05 Minuten, als Girduckis der Schlusspunkte und Torschütze nach der Vorarbeit von Trivino und Yogan war. „Wir haben nachgelassen und das muss wieder anders werden im dritten Drittel“, gab Huskies-Verteidiger Markus Freis Kassels Parole für den letzten Abschnitt aus. Aber es kam anders: Nach 152 Sekunden im Schlussabschnitt hatten die Regensburger das Spiel gedreht. Petr Heider hämmerte aufs Tor, Kassels Keeper Maxwell ließ die Scheibe prallen, David Booth brachte sie wieder aufs Tor und irgendwie fand der Puck durch Maxwells Ausrüstung den Weg zum elften Playofftor des US-Amerikaners hinter die Linie.

Supertrumpf Überzahl

Dann musste Kassels Joel Keussen raus (45:32) – und prompt stach ein weiteres Mal in den Playoffs der Trumpf Powerplay. Nach einem Abpraller schaltete der „Spieler der Saison“ der Liga und Topskorer der DEL2, Andrew Yogan, gedankenschnell und fabrizierte 50 Sekunden nach der Strafzeit mit dem 4:2 seinen 16.Playofftreffer. Nicht genug damit: Auch die nächste Huskies-Strafe für Louis Brune münzten die Eisbären in ein Tor um: 69 Sekunden später fiel das 5:2 für Regensburg, das Corey Trivino gutgeschrieben wurde (48:34).

Kassel dagegen wusste aus der Strafzeit für Xaver Tippmann (50:44) kein Kapital zu schlagen. Und das war‘s dann auch: Auch mit sechstem Feldspieler anstelle des Torwarts tat sich nichts. Zwei Matchpucks waren perfekt.

Statistik: Kassel – Regensburg 2:5 (1:0, 1:2, 0:3)

Kassel Huskies:
Maxwell – Keussen, Bodnarchuk; Faber, Seigo; Freis, Bettahar; Dezsch – Olsen, Schwartz, Brune; Keck, MacAulay, Lowry; Valenti, Ahlroth, Spitzner; Naud, Weiß, Preto

Eisbären Regensburg: McCollum – Heider, Hammond; Weber, Tippmann; Demetz, Schütz; Mayr – Booth, Schmid, Gajovsky; Yogan, Trivino, Girduckis; Ontl, Schwamberger, Schembri; Schmidt, Grimm, Slezak

Tore: 1:0 (12:49) MacAulay (Lowry-Olsen bei 5-4), 2:0 (35:21) Lowry (Olsen-Schwartz bei 5-4), 2:1 (35:59) Tippmann (Trivino-Yogan), 2:2 (38:05) Girduckis (Yogan-Trivino), 2:3 (42:32) Booth (Gajovsky-Schmid), 2:4 (46:22) Yogan (Girduckis-Trivino bei 5-4), 2:5 (48:34) Trivino (Weber-Slezak bei 5-4)

Schiedsrichter: Seedo Janssen/Bastian Steingross. – Zuschauer: 5700 (ausverkauft). – Strafminuten: Kassel 14 – Regensburg 16