Gegentor kurz vor Schluss entscheidet
Alle Eisbären-Aufholjagd bei Schlusslicht Freiburg war vergebens

17.12.2023 | Stand 17.12.2023, 21:39 Uhr

Eisbären-Kapitän Nikola Gajovsky (in Weiß, hier gegen Simon Danner) war für einen der vielen Überzahltreffer in Freiburg verantwortlich. Foto: Achim Keller

Zweimal aufgeholt und nach einem 0:2 und 2:3 ausgeglichen, am Ende aber nach einem Unterzahltor 24,2 Sekunden vor dem Ende doch leer ausgegangen: Die Spielgeschichte der Eisbären Regensburg in der zweiten Eishockey-Liga beim Schlusslicht EHC Freiburg war eine unglückliche. Am Ende gewannen die Wölfe aus dem Breisgau vor 2188 Zuschauern mit 4:3 (2:1, 1:1, 1:1).



„Wir haben uns super zurückgekämpft und ich bin der Meinung, wir hätten etwas verdient gehabt“, sagte Eisbären-Trainer Max Kaltenhauser nach dem Spiel.

Auf das Team von Trainer Max Kaltenhauser wartet jetzt am Freitag (20 Uhr) noch das Heimspiel gegen Dresden, ehe es ab dem zweiten Weihnachtsfeiertag mit dem Auswärtsauftritt beim Tabellenführer Kassel in eine heiße Phase mit drei Spielen in fünf Tagen bis zum Jahresende geht.

Christoph Schmidt zurück

Nahezu unverändert im Vergleich zum Freitagsspiel liefen die Eisbären nach der langen Fahrt nach Freiburg auf. Einzig Christoph Schmidt kehrte aufs Eius zurück und komplettierte als zwölfter Stürmer die vierte Reihe wieder. Die Verteidiger Patrick Demetz und Korbinian Schütz dagegen fehlten im Kader wie natürlich auch Stürmer Richard Divis, für den die Saison ja beendet ist. Bei Freiburg stand Patrik Cerveny nach 269 Tagen Verletzungspause bei seinem ersten Saisoneinsatz erstmals wieder im EHC-Tor.

Das Spiel dauerte nur 48 Sekunden, dann war es auch gleich für ein paar Minuten unterbrochen. Wie angekündigt flogen bei der ersten Unterbrechung hunderte von Stofftieren zum „Teddytoss“ auf die Eisfläche, die beide Teams gemeinsam mit dem Freiburger U-11-Nachwuchs zusammen einsammelten.

Danach entwickelte sich erst einmal ein Tag des Powerplays. Valentino Klos verdeckte Eisbären-Schlussmann Tom McCollum so die Sicht, dass der Diagonalschuss von Wölfe-Goldhelm Parker Bowles den Weg ins Tor fand. Genauso fiel aus fast der gleichen Position von rechts knapp zehn Minuten später auch das 2:0 neuerlich durch Bowles (15:59) bei neuerlicher Überzahl der Gastgeber. Dazwischen hatte Andrew Yogan bei einem Konter Abbott Girduckis zwar bestens freigespielt, zum Tor aber führte diese Szene nicht (13.). Das schafft erst Kapitän Nikola Gajovsky nach nur zehn Sekunden Powerplay – und aus ähnlicher Diagonalposition wie sein Freiburger Pendant Bowle, nur über links (16:06).

Und auch der vierte Tagestreffer war ein Überzahltor. Als Philipp Wachter noch seine Strafzeit absaß, die er sich vier Sekunden vor der ersten Pause eingehandelt hatte, erzielte Corey Trivino per Direktabnahme seinen 20. Saisontreffer. Doch jetzt traf Freiburg auch bei fünf gegen fünf: Als Girduckis an der gegnerischen blauen Linie ausrutschte, war Parker Bowles der Nutznießer, zog auf und davon und legte perfekt für den 3:2-Torschützen Shawn O‘Donell auf (35:55).

Die Regensburger ergriffen im letzten Abschnitt aber die Initiative. Das Gestänge verhinderte den erneuten Ausgleich aber gleich zum Start. Erst traf nach 34 Sekunden Andrew Yogan in Überzahl den Pfosten, noch einmal 40 Sekunden später streifte der Versuch von Abbott Girduckis die Latte.

Doch ein weiteres Erfolgserlebnis der „Lebensversicherung“ der Regensburger, der nordamerikanischen YTG-Reihe, war nur verschoben. Trivino auf Girduckis auf Yogan lautete die Kombination nach 53:06 Minuten, die der US-Amerikaner Yogan mit einem ähnlichen krachenden Schlagschuss abschloss wie am Freitag beim 2:1-Treffer gegen Landshut – auch das war bereits das 18.Saisontor des ligabesten Skorers .

Spieldauer nach Videobeweis

3:36 Minuten vor Ende kassierte Constantin Ontl nach Videobeweis wegen eines Knieckecks eine Fünf-plus-Spieldauerstrafe. Über drei Minuten der Strafe hatten die Oberpfälzer schon überstanden und zumindest einen Punkt vor Augen, da gelang erneu Shawn O‘Donell 24,2 Sekunden vor Ende das Freiburger Siegtor.

Statistik: Freiburg – Regensburg 4:3 (2:1, 1:1, 1:1)

EHC Freiburg Wölfe:
Cerveny – Pokorny, Neher; Roch, Wachter; Gretz, Hochreither – Billich, Linsenmaier, Nirschl; Bowles, O‘Donnell, Elo; Hon, Klos, Master; Makuszki, Danner, Bongers

Eisbären Regensburg: McCollum – Heider, Hammond; Weber, Tippmann; Falde, Bühler; Mayr – Gajovsky, Schmid, Schembri; Yogan, Trivino, Girduckis; Ontl, Heger, Heger; Schmidt, Grimm, Slezak

Tore: 1:0 (5:59) Bowles (O‘Donnell-Master bei 5-4), 2:0 (15:29) Bowles (Master-O‘Donnell bei 5-4), 2:1 (16:06) Gajovsky (Hammond bei 5-4), 2:2 (21:19)Trivino (Girduckis-Weber), 3:2 (35:55) O‘Donell (Bowles-Elo), 3:3 (53:06) Yogan (Girduckis-Trivino), 4:3 (59:36) O‘Donell (Master-Bowles bei 5-4)

Schiedsrichter: Markus Schütz/Marcus Brill. – Zuschauer: 2188. – Strafminuten: Freiburg 6 – Regensburg 8 + 5 + Spieldauer für Ontl (56:24)