DSC klärt auch zweite offene Position nach Thom-Aus
Deggendorfer SC: André Schmidt erfüllt Rolle als Sportvorstand – vorerst

17.02.2021 | Stand 18.09.2023, 22:20 Uhr

Jetzt in Funktion als "Sportvorstand": André Schmidt (links) mit DSC-Geschäftsführer Artur Frank und Teammanager Stefan Liebergesell (rechts). −Foto: Roland Rappel

Vor knapp einer Woche beurlaubte der Deggendorfer SC seinen Trainer Henry Thom. An seine Stelle rückte Co-Trainer Chris Heid, der erst vor einem Monat verpflichtet worden war. Im selben Zug wurde dabei auch die Position des Sportlichen Leiters neu besetzt.

Das erfuhr die Passauer Neue Presse auf Anfrage bei Teammanager Stefan Liebergesell. Weil Thom nicht nur Trainer, sondern auch Sportlicher Leiter war, musste auch dieses Amt neu verteilt werden: Es fällt in die Hände von Vorstandsmitglied und Ex-Spieler André Schmidt, der vorläufig bis Saisonende zum Sportvorstand ernannt wurde.

Dass der DSC die beiden Ämter zur nächsten Saison in ein- und dieselben Hände geben wird, schließt Liebergesell schon heute aus. Immerhin: Der künftige Cheftrainer bekomme ein "Veto-Recht" bei Transfers, sagte Liebergesell am Dienstagabend, während die Mannschaft sich auf das Heimspiel gegen Landsberg (Freitag, 20 Uhr) vorbereitete. Der Deutsch-Kanadier Heid hat den Status eines Interimstrainers bis Saisonende, hat darüber hinaus jedoch auch Chancen auf eine längerfristige Zukunft als Coach an der Trat.

Was die Handhabe der Position "Sportlicher Leiter" angeht, fuhr der Eishockey-Oberligist in den vergangenen Jahren einen Zick-Zack-Kurs. Gut funktioniert hatte die Personalunion unter John Sicinski, der "seinen" Kader im Jahr 2018 zur Oberliga-Süd-Meisterschaft und in die DEL2 führte. Nach dem Wiederabstieg wurde Trainer Dave Allison angeheuert, während die Kaderplanung das Hoheitsgebiet des von Juni 2018 bis März 2020 zum Sportdirektor bestellten Neville Rautert wurde. Mit Henry Thom ging’s dann wieder retour zur Personalunion – was keinen Erfolg brachte und vor wenigen Tagen in dessen Beurlaubung mündete.

"Es ist nie einfach, jemanden freizustellen", sagt Stefan Liebergesell, ohne im Detail auf die Hintergründe eingehen zu wollen. Der Vorstandsvorsitzende Artur Frank hatte angeführt, dass man sich eine bessere sportliche Entwicklung erwartet hatte. Der überraschende Zeitpunkt – einen Tag vor dem Duell mit Lindau (1:5) – sei "das Ergebnis mehrerer Gespräche innerhalb der vergangenen Woche" gewesen, erklärt Liebergesell und richtet den Blick nach vorn: "Wir wollen erfolgreich sein und unter die ersten Vier kommen. Für uns zählt jetzt nur noch das Heimrecht in den Playoffs."

Dazu passt auch eine Ankündigung vom Dienstagnachmittag: Der Eishockey-Oberligist hat die Lizenzierungsunterlagen für die zweite deutsche Eishockey-Liga, die DEL2 eingereicht. Die DEL, die DEL2 sowie beide Oberligen setzten den Abstieg im Corona-Spieljahr aus, der Aufstieg bleibt allerdings möglich. Sportlich hat der DSC als derzeit Fünfter darauf noch alle Chancen. "Wir wissen selbst, dass wir (...) nicht zu den ersten Anwärtern auf den Aufstieg zählen und auch die Rahmenbedingungen unter Corona würden den Schritt sicher nicht einfach machen. Wir unternehmen aber alles, um dem Deggendorfer Eishockey die bestmögliche Perspektive zu geben", begründete DSC GmbH-Geschäftsführer Artur Frank den Schritt.