Euphorie bei den Hawks-Fans, aber der Trainer bleibt cool: "Für den Aufstieg noch nicht reif genug"

26.11.2019 | Stand 25.10.2023, 11:00 Uhr

Klare Ansagen: Heinz Feilmeier spricht auch während des Spiels viel mit seinen Spielern, gegen Waldkraiburg musste der Trainer des Passau Black Hawks indes keine großen Worte machen, sein Team harmonierte 60 Minuten auf dem Eis. −Foto: Daniel Fischer/stock4press

6:3 den Bayernliga-Spitzenreiter Waldkraiburg aus der Halle geschossen, 1118 Fans aus dem Häuschen, die Black Hawks feierten am Sonntagabend in der EisArena ein Eishockey-Fest. "Das hat schon Spaß gemacht", sagte Trainer Heinz Feilmeier. Freilich bleibt der 51-Jährige komplett auf dem Teppich und erstickt alle Aufstiegs-Träume im Keim. "Für einen Aufstieg in die Oberliga sind wir noch nicht reif genug."

Seit Mai wirkt der in Eggenfelden lebende Trainer in Passau an der Bande und auf dem Eis. Und dort hat er offenbar neue, erfolgreiche Bande geknüpft, denn mit einer spielerischen Glanzleistung schickte sein Team den aktuellen Tabellenführer EHC Waldkraiburg heim ins Oberbayerische.

Die Arbeit des neuen Übungsleiters scheint, erste Früchte zu tragen, musste er doch zu Saisonbeginn 13 Neuzugänge integrieren. Gegen die Löwen hielten die Passauer jedenfalls zusammen wie Pech und Schwefel, "die Mannschaft hat sich als Team gefunden", erklärt Feilmeier. Mit dazu beigetragen hätten neben dem Trainingslager vor der Spielrunde im tschechischen Pisek ("Da waren wir drei Tage Tag und Nacht zusammen") neben vielen Gesprächen mit den Spielern auch die so genannten Kabinen-Feste. Nach dem Training werde Essen bestellt und bei dem ein oder anderen kühlen Getränk dann die Lage analysiert. Und das schweißt laut Feilmeier die Mannschaft neben und auf dem Eis zusammen, denn ab "dem 9., 10. Spieltag habe sie sich gefunden".

Dies war am Sonntagabend gegen Waldkraiburg klar zu erkennen: Zwischen den Toren harmonierte ein Team. "Wir haben neben einem ganz starken Torwart keinen Leistungsabfall bei den drei Reihen, alle punkten und daher sind wir nicht von einem oder zwei Spielern abhängig", sagt Feilmeier.

Wohl wahr, wenngleich das 3:1 gegen Waldkraiburg einer fantastischen Einzelleistung entsprang: Petr Sulcik fegte mit irrem Tempo vom eigenen Drittel bis vor des Gegners Tor und überwand den Löwen-Goalie mit einem Handgelenks-Schlenzer ins kurze Eck. Für Feilmeier ist die Offensive derzeit das Prunkstück der Black Hawks: "Da sind wir stark besetzt, in der Defensive dagegen in der Liga nur oberes Mittelfeld."

Wozu dies führen kann, erfuhren alle Fans des Black Hawks am Freitag in Peißenberg: Viermal führten die Dreiflüssestädter, um am Ende mit einer 5:6-Niederlage in den Bus nach Passau zu steigen. Daher: "Wir müssen realistisch bleiben, was den Aufstieg angeht", sagt der Coach. Natürlich bedeute dies nicht, das für die Black Hawks in dieser Saison nicht mehr drin sein könne, gerade auch wegen den Fans ("Unser 7. Mann"), die auch gegen Waldkraiburg wieder eine "Gänsehaut-Atmosphäre" geschaffen hätten. "Euphorie ist gut, sie kann aber auch ganz schnell verfliegen – wir sollten auf dem Teppich bleiben."

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