Sensation in Rosenheim: DSC packt die Starbulls bei den Hörnern – Brenner überragt

02.11.2017 | Stand 18.09.2023, 21:55 Uhr

Kein Vorbeikommen: Cody Brenner macht in Rosenheim einen Penalty von Christoph Echtler zunichte und hielt auch sonst alles, was zu halten war. − Foto: Hans-Jürgen Ziegler

Wer noch zweifelte, kann jetzt sicher sein: Der 4:2-Sieg des Deggendorfer SC an Allerheiligen bei Topfavorit Starbulls Rosenheim war ein Beweis dafür, dass der DSC mittlerweile zu den Spitzenmannschaften der Oberliga Süd gehört. Der gute Start in die Saison war weder Zufall noch Glück, sondern die Konsequenz aus harter Arbeit und der klaren Linie von Coach John Sicinski. Am Mittwochabend war freilich auch etwas Glück nötig – und ein Goalie Cody Brenner in überragender Form. Nach elf Spieltagen ist der DSC nun Zweiter, einen Punkt hinter Rosenheim. Am Freitag geht’s schon wieder weiter.

"Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, wir sind mehr als zufrieden. Jeder Punkt gegen Rosenheim ist Gold wert, sie sind ja immer noch der Topfavorit. Wir dürfen uns heute bei Cody Brenner bedanken", sagte DSC-Trainer John Sicinski nach der Partie und brachte die rasante Partie mit wenigen Worten auf den Punkt: "Heute haben wir alles erlebt." Damit meinte der Deutsch-Kanadier Pfostenschüsse, vergebene Penalties, überragende Paraden, ein nicht gegebenes Tor für Rosenheim, leichte und schwere Fehler und sechs Tore.

Leinweber mit Dreierpack
Im ersten Drittel sahen die 2629 Fans – gut 200 davon aus Deggendorf − das, was allernorts erwartet wurde: Rosenheim machte Druck und kam stark aus der Kabine. Michael Fröhlich, der Topscorer, netzte früh zum 1:0 ein. Danach zieht DSC-Verteidiger Milos Vavrusa zwei Gegenspielern die Beine weg, doch Rosenheim versemmelt beide Penalties mit dem Potenzial zur Vorentscheidung. So konnte Curtis Leinweber auf Pass von Benedikt Böhm zum 1:1 ausgleichen.

Wie zuletzt gegen Weiden (5:2) drehte der DSC im zweiten Drittel mächtig auf. "Da haben wir uns den Schneid abkaufen lassen", kritisierte Starbulls-Coach Manuel Kofler nach der Partie, Sicinski war entsprechend zufrieden: "Da haben wir sie stark unter Druck gesetzt, das 2:2 nach dem zweiten Drittel ging in Ordnung." Nach dem 1:1-Ausgleich hatte sich Yannick Wenzel schön durchgesetzt und Brenner zum 2:1 für Rosenheim getunnelt. Den Ausgleich besorgte Leinweber, der einem Schuss von Marius Wiederer im Weg stand, angeschossen wurde und ins Tor "traf". Das 3:2 für Deggendorf begünstigten die Rosenheimer mit ihrer Schläfrigkeit: Pascal Sternkopf kam über links völlig frei zum Schuss, blieb cool und schob links unten ein. Und während Rosenheim weiter an Cody Brenner verzweifelte, schoss Curtis Leinweber zu seinem dritten Treffer ins verwaiste Tor ein (4:2, Empty-Net-Goal).

Kampfansage? Sicinski wiegelt ab
Nachdem die letzten Sekunden abgelaufen waren, konnte sich Cody Brenner vor den vielen Umarmern und Schulterklopfern kaum retten. Trainer Sicinski war entsprechend stolz: "Super gekämpft, Zweikämpfe gewonnen, Chancen genutzt: Im letzten Drittel haben wir wirklich super gespielt." Eine Kampfansage sei die erste den Rosenheimern beigebrachte Heimniederlage aber nicht, wiegelte Sicinski die Frage von PK-Moderator Michael Hofbauer ab: "Wir versuchen einfach, in jedem Spiel unser Bestes zu geben."

Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am Freitagabend um 20 Uhr im Deggendorfer Eisstadion gegen den Tabellenletzten TEV Miesbach. Die Gäste haben von elf Spielen zehn verloren. Spielt der DSC so fokussiert wie gegen Rosenheim, ist der Pflichtdreier nur eine Formsache. Heben sie aber nach dieser Sensation in Oberbayern auch nur ein bisschen ab, kann die Landung knallhart werden.

− red

Linktipp: Sehen Sie hier das Spiel in der Zusammenfassung.