Bezirksligist sieht sich gerüstet
Zwei weg, aber gute Perspektiven: Salzweg gelassen ins neue Jahr – Dichtl verlängert nach "2-Sekunden-Gespräch"

18.01.2022 | Stand 19.09.2023, 3:07 Uhr

Die Mischung zwischen Alt und Jung ist laut Coach Axel Dichtl gelungen. −Foto: Kaiser

Zwei Leistungsträger hat der FC Salzweg während der Winterruhe der Bezirksliga Ost ziehen lassen. Torhüter Martin Knödlseder (29) hat sich Ende Dezember dem Kreisligisten DJK Eberhardsberg angeschlossen, Außenspieler Daniel Maier (21) will’s beim Landesligisten 1.FC Passau versuchen.

Die Personalbewegungen sind umso auffälliger, als beide zu den Stammkräften zählten. Knödlseder, vor Saisonbeginn vom Liga-Rivalen TV Freyung zum FC gestoßen, spielte elf Punktepartien durch, Offensivmann Maier kam in 15 Begegnungen zum Einsatz und absolvierte einen Großteil davon fast komplett.

"Wir wollten den beiden keinen Stein in den Weg legen", kommentiert Trainer Axel Dichtl (47) die reibungslose Abwicklung der Transfers, "und haben ihnen die Freigabe erteilt, weil es für uns praktisch um nichts mehr geht. Freilich müssen wir noch ein paar Punkte holen, aber ich denke, das können wir auch ohne die beiden schaffen." Neun Punkte stehen die Salzweger (24) über dem Abstiegsrelegationsrang (Freyung, 20), deren zehn sind es zum zweitplatzierten SV Schalding II.

Wenn auch nicht in der Tabelle, so wird’s zumindest auf der Torhüterposition beim FC eng, denn neben Knödlseder steht für die "Erste" nur Stephan Resch im Kader; der 25-jährige Zwei-Meter-Mann spielte schon in Jugendjahren für die Rot-Weißen und in der laufenden Saison siebenmal im Bezirksliga-Team. "Martin wollte die alleinige Nummer eins sein und das konnten wir ihm nicht garantieren", nennt Dichtl einen Beweggrund für den zweifellos erfahreneren Knödlseder.

Nachbessern, versichert der Coach, wolle man während der laufenden Saison in diesem neuralgischen Mannschaftsteil nicht. "Ich weiß, es ist ein Risiko", so Dichtl, "wir müssen halt im Bedarfsfall auf unsere Tormänner aus der ,Zweiten’ zurückgreifen, und wenn alle Stricke reißen, stellen wir den Franz rein." Gemeint ist der Ur-Salzweger und Torwarttrainer Franz Mühldorfer (45). Dessen letzter Einsatz in der Bezirksliga liegt ein paar Jahre zurück – in der Saison 2014/15. Freilich ist die sportliche Pause nicht auch Pause in den Köpfen der Strippenzieher. "Wir sind in Gesprächen mit Neuverpflichtungen für die nächste Saison", bestätigt der 47-jährige Übungsleiter. Selbstverständlich soll dann wieder der Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten verschärft werden, und nicht nur dort.

Derweil zieht Dichtl eine doch positive Herbstrunden-Bilanz. "Wir hatten einen schlechten Start und haben uns dann gefangen." In der besten Phase strichen Kapitän Severin Muthmann und Co. sieben Siege in Serie ein, nämlich da, als zuvor angeschlagene Routiniers wieder an Bord kamen. "Man hat gemerkt, die Qualität kommt zurück", sagt Dichtl. Vor dem Winter war schließlich den Topmannschaften Ruhmannsfelden, Grafenau und Waldkirchen nicht beizukommen. Dennoch "können wir relativ zufrieden sein mit dem Verlauf, da die Liga sehr aus ausgeglichen ist und du sehr konstant spielen musst, sonst gewinnt man nicht. Es passt so, wie’s ist." Auch die Neuzugänge hätten sich gut eingefügt und nach Startproblemen ein sehr gutes Leistungsniveau erreicht.

Mit Genugtuung sieht der Trainer auch das Ineinandergreifen der "Generationen". Eine gute Gewichtung von "erfahrenen Spielern und jungen. Diese versuchen wir zu integrieren", meint der Coach und nennt Namen wie Max Rohmann, Jonas und Niklas Mauther, die teilweise noch Junioren-spielberechtigt sind. Oder Maximilian Prechtl (19, 14 Spiele), Alexander Kretz (20, 16)), Simon Bauer (20, 9) und Aziz Qureshi (21, 10), die es bereits auf etliche Einsätze gebracht haben.

Auch die Personalplanung für die neue Spielzeit sei bereits am Laufen, heißt es aus Salzweg. Die wichtigste Weichestellung ist bereits geschehen. Der erfahrene A-Lizenz-Inhaber Dichtl steht auch in der neuen Saison an der Linie. "Das war eine Sache auf 2 Sekunden. Wir haben eigentlich gar nicht richtig darüber gesprochen. Der Verein wollte das ich weitermache und für mich passt hier auch alles, so dass es von beiden Seiten keinen großen Redebedarf gab", berichtet der Coach.

Allmählich wächst wieder Spannung vor den kommenden Aufgaben, auch wenn momentan Co-Trainer Christian Resch (30) noch ein reduziertes Übungsprogramm mit dem Team durchzieht, und in der Halle freiwilliges Training angeboten wird. Offiziell los geht’s mit der Vorbereitung am 4. Februar, auf den Kunstrasenplätzen in Tiefenbach, Röhrnbach und beim FC Schalding. Der erste Härtetest steht am 9. Februar beim Landesligisten SSV Eggenfelden an, der Punktspielstart dirigiert die Dichtl-Mannschaft am 19. März nach Pfarrkirchen.

− brö/la

Testspiele: 9. Februar Eggenfelden (Auswärtsspiel), 26.2. Karpfham (A), 12. März Tiefenbach (A), 13.3. Rotthalmünster (A), weiterer Testtermin 19. Februar; Trainingslager vom 2. bis 6. März in Jablonec (Böhmen).



Totopokal:
6. März Grainet (Heimspiel).



Punktspiele:
19. März Pfarrkirchen (A), 26.3. Schöfweg (H), 2. April Hutthurm (A), 10. April Schalding II (A), 16.4. Oberpolling (H), 30.4. Mauth (H), 4. Mai Simbach (A), 7.5. Freyung (A), 14.5. Grainet (H), 21.5. Künzing (A).