Nichts für schwache Nerven war diese Partie der Handballer des SV Wacker Burghausen in der Bezirksoberliga Altbayern. Am Ende gewann der Gast beim Tabellensechsten HSG Freising-Neufahrn mit dem letzten Aufgebot mit 18:19.
Neben den Langzeitausfällen mussten SVW-Trainer Oliver Nagel und sein "Co" Helmut Aigner verletzungsbedingt auch auf Spielmacher Rainer Biedersberger (Kniebeschwerden) sowie auf Rückraumakteur Nedzad Bekric (Bänderriss im Sprunggelenk) verzichten. Darüber hinaus stand krankheitsbedingt auch Außenspieler Bastian Hollmann nicht zur Verfügung, so dass lediglich elf Aktive dabei waren.
In einer von vielen technischen Fehlern geprägten ersten Hälfte entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung, in der Wacker mit einer starken Defensive zu überzeugen wusste. Im Angriff hatte man dagegen große Probleme, jedoch war auf die Außenspieler Alexander Baumrucker und Dennis Rieger Verlass. Starke Pässe von Spielmacher Michael Kalchauer konnte auch Kreisläufer Christoph Maier mit sehenswerten Aktionen zum zwischenzeitlichen 6:6-Ausgleich nutzen. Die Partie entwickelte sich in der Folge immer mehr zu einer Abwehrschlacht. Zwischenzeitlich fiel bei Wacker auch Tobias Bieringer aus. Der Rückraumspieler musste wegen einer Rückenverletzung nach einem nicht geahndeten schweren Foul passen.
Während der Tabellendritte den wurfgewaltigen HSG-Rückraum weiter gut im Griff hatte, versäumte man es im Gegenzug, sich für diese Leistung im Angriff zu belohnen. Zahlreiche überhastete Abschlüsse fanden nicht ihr Ziel, so konnten die Gastgeber zur Halbzeit ihre 9:7-Führung behaupten.
In der zweiten Hälfte zeigte Wacker trotz mehrerer Unterzahlsituationen eine ganz andere Körpersprache. Der Gegner erhöhte zwar zunächst auf 11:8, aber dann wurde über Baumrucker die Aufholjagd gestartet. Auch Torwart Alexander Langenfaß, der von seinem Teamkollegen Josef "Beppo" Hausner perfekt eingestellt wurde, vernagelte nun nahezu das Gehäuse. So gelang dem SVW der 13:14-Anschluss über feine Einzelleistungen von Rieger und Rückraumakteur Thomas Reitmeier. Die Gäste warfen nun alles in die Waagschale und setzten den Rivalen durch eine bewegliche und aggressive Abwehr immer mehr unter Druck. Die daraus resultierenden Ballgewinne wurden über eine gut herausgespielte Aktion von Baumrucker zu Rückraumspieler Johannes Kreibig sowie durch den beherzt aufspielenden Bieringer, der trotz Verletzung weiter auf die Zähne biss, zur verdienten 15:14-Führung genutzt. Die Wackerianer zeigten weiter einen ungemeinen Siegeswillen. Nun offenbarte auch Spielmacher Michael Kalchauer, der in der ersten Hälfte einen sehr schweren Stand hatte, sein ganzes Potenzial. Über den Rückraum ließ er durch wahre Gewaltwürfe den HSG-Torhütern keine Chance und sorgte somit für den zwischenzeitlichen 18:15-Vorsprung.
Die Gastgeber gaben sich jedoch noch nicht geschlagen und verkürzten nochmals, ehe der ebenfalls stark spielende Dennis Rieger über die Außenposition mit einem Heber das 19:16 erzielte. Freising-Neufahrn kam zwar noch heran, aber Wackers zehnter Sieg, mit dem der 3. Tabellenplatz untermauert wurde, geriet nicht mehr in Gefahr.
− lan
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