Die Coronakrise hat den Volleyballsport erneut niedergeschmettert: Zum zweiten Mal in Folge musste der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) die Saison in den Dritten Ligen und Regionalligen abbrechen, wie schon am 12. März 2020. Für die Drittliga-Volleyballer des TSV Deggendorf war das "im ersten Moment eine Erleichterung", sagt Co-Trainer Michael Brunner im Gespräch mit unserer Zeitung.
"Wir haben die Situation und die politischen Entscheidungen lange beobachtet, bevor wir eine Entscheidung fällen konnten. Schlussendlich war eine Einstellung trotzdem unumgänglich", sagte DVV-Präsident René Hecht in einer Verbandsmitteilung.
Offenbar wollte man nicht weiter "beobachten". Der DVV hätte noch die morgige Ministerpräsidentenkonferenz und damit Lockerungen für den Breitensport abwarten können, doch das hätte den Verbandschefs zufolge nichts verändert: "Schon zum jetzigen Zeitpunkt (ist) absehbar, dass ein geordneter Spielbetrieb nicht mehr möglich gewesen wäre. So wurden Hallen teilweise zu wichtigen Impfzentren umfunktioniert, andererseits wäre eine deutliche zeitliche Verschiebung nach hinten, aufgrund der startenden Beach-Saison, nach Rücksprache mit den Ländern ebenfalls nicht möglich gewesen", erklärte Bundesspielwart Gerald Kessing die Hintergründe der DVV-Entscheidung.
Weder Auf- noch Absteiger oder Meister
Der TSV Deggendorf stand seit dem Beginn des zweiten Lockdowns (2. November 2020) auf Rang 3 der Dritten Liga Ost und damit erneut weit vor dem zweiten niederbayerischen Drittliga-Vertreter aus Niederviehbach (Platz 10 von 11). Gewertet wird die Saison nicht: Es gibt also keine Auf- und Absteiger und keine Meister. Die Vorbereitung auf die neue Saison beginnt voraussichtlich zwischen Juni und Juli.
Damit der Volleyballsport nicht gänzlich aus den Köpfen verschwindet, bietet der DVV zusammen mit den Landesverbänden einen Outdoor-Wettkampfmodus an. Mit dem Projekt "VEREINt zurück" wolle man den Klubs und Spielerinnen wenigstens eine Alternative bieten. Gespielt werden soll im Vier-gegen-Vier, teils auf Rasen oder Asche.
Die Alternative löst in der Donaustadt keine Jubelstürme aus. Es sei ein "gut gemeinter Versuch, den Vereinen noch eine Perspektive zu bieten", sagt Brunner verständnisvoll. Für Leistungssportler sei das Modell aber ungeeignet, weil die Bewegungsabläufe beim Vier-gegen-Vier weniger kontrollierbar und die Verletzungsgefahr erhöht seien.
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