"Viele Gespräche mit Sena geführt": Straubing Tigers arbeiten Rassismus-Vorfall gegen Acolatse intern auf

10.12.2020 | Stand 18.09.2023, 22:18 Uhr

Mitglieder der Tigers-Familie: Sena Acolatse (30). −Foto: Stefan Ritzinger

Klare Kante zeigen die Straubing Tigers in einer Medienmitteilung vom Donnerstag: Darin berichtet der niederbayerische Klub der höchsten deutschen Eishockey Liga, wie intern die Vorfälle rund um Verteidiger Sena Acolatse (30) aufgearbeitet wurden. Der 30-Jährige war am vergangenen Sonntag vom deutschen Nationalspieler Daniel Pietta (34) rassistisch beleidigt worden.

"Dieser Vorfall hat nicht nur den Eishockey-Spieler und Menschen Sena Acolatse schwer getroffen, sondern unsere gesamte Organisation", betont Tigers-Manager Jason Dunham. Man habe in den vergangenen Tagen viele "intensive Gespräche" mit dem US-amerikaner geführt und die Geschehnisse aus dem Testspiel gegen Ingolstadt besprochen. Geschäftsführerin Gaby Sennebogen ergänzt: "Alle – Spieler, Vereine, Verband, Liga, Fans, aber auch die gesamte Gesellschaft – sind in der Pflicht, jegliche Form von Rassismus und Diskriminierung sowohl aus dem Sport wie auch aus dem Alltag zu verbannen. Das ist unsere Verantwortung, zu der wir uns alle bekennen müssen. Und gerade im Profisport mit seiner Strahlkraft haben wir eine ganz besondere Vorreiterrolle", sagt die 59-Jährige.

Sowohl die Tigers als auch die Deutsche Eishockey Liga (DEL) stünden für Diversität und soziale Vielfalt: "Wir akzeptieren, dass auf dem Eis die Emotionen auch einmal hochkochen, denn unsere Sportart lebt auch von Emotion und Einsatz. Aber wir verurteilen jegliche Form von Rassismus und Diskriminierung auf das Schärfste. Rassistische und diskriminierende Aktionen haben weder auf dem Eis noch in jeglicher anderer Lebenssituation einen Platz in unserer Gesellschaft." In diesem Atemzug bedankten sich die Gäubodenstädter beim ERC Ingolstadt "für die angekündigten arbeitsrechtlichen Schritte und werden mit Interesse verfolgen, wie auch von dieser Seite die gesamtgesellschaftliche Verantwortung wahrgenommen wird".

− red

Die PNP hat sich im Juli dieses Jahres mit Sena Acolatse unterhalten – auch über das Thema Rassismus. Hier finden Sie das Interview bei PNP Plus.