Schiri-Schelte, Strafzeiten und Spannung pur: Black Hawks stoßen Dorfen vom Thron

28.12.2017 | Stand 18.09.2023, 21:56 Uhr

Siegtreffer 59 Sekunden vor dem Ende: Petr Sulcik. − F.: Sigl

Eine mitreißende Eishockey-Partie erlebten am 2. Weihnachtsfeiertag 1244 Zuschauer in der Passauer EisArena – und die Einheimischen unter ihnen durften tatsächlich auch feiern: Mit 3:2 hatten die Black Hawks den Bayernliga-Tabellenführer ESC Dorfen gestürzt!

Mit dem hochverdienten Erfolg gelang der Mannschaft von Trainer Ivan Horak gleichzeitig ein riesen Schritt Richtung Zwischenrunde. Beide Mannschaften verzichteten auf ein Abtasten. Den ersten Stich konnten die Black Hawks setzen: In der 5. Spielminute netzte Dominik Schindlbeck zur Führung ein. Was nun folgte, war dem Spitzenspiel nicht würdig. Das Schiedsrichtergespann erwischte einen rabenschwarzen Tag und konnte das Spitzenniveau der beiden Mannschaften nicht halten. So folgten Strafzeiten über Strafzeiten – in den meisten Fällen und auf beiden Seiten nicht nachvollziehbar. Die Zuschauer in der Passauer EisArena quittierten die Entscheidungen mit wütenden Protesten und einem gellenden Pfeifkonzert. Dorfen behielt in dieser Phase die Nerven und konnte noch im ersten Drittel durch Florian Brenninger ausgleichen.

Den besseren Start ins zweite Drittel erwischten wiederum die Passauer. Petr Sulcik kam gerade von der Strafbank, lief auf das Tor der Eispiraten zu, legte einmal quer und Svatopluk Merka vollendete zum 2:1. Die Freude über die Führung währte allerdings nicht lange. Nur drei Minuten später folgte der Ausgleich des Tabellenführers. Ein Schlagschuss von der blauen Linie fand seinen Weg ins Passauer Tor.

Im Schlussdrittel versuchten beide Mannschaften weiter ihr Spiel aufzuziehen, immer mit einem Auge auf den Schiedsrichter schauend, ob die Aktionen nicht doch wieder bestraft würden. Es dauerte bis zur Schlussminute, ehe die Zuschauer das nächste mal jubeln durften: Petr Sulcik vollendete ein Zuspiel von Roman Nemecek und schob den Puck durch die Beine von ESC Keeper Yeingst zum 3:2-Siegtreffer – die EisArena bebte, Gänsehaut!

Die Habichte wurden dann noch minutenlang gefeiert. Dorfen war gestürzt, viel wichtiger aber: Durch den Sieg beträgt der Vorsprung auf einen Nicht-Zwischenrundenplatz mittlerweile neun Punkte. Trainer Ivan Horak, warnte aber auf der Pressekonferenz davor, sich schon sicher zu fühlen. "Die drei Punkte waren unglaublich wichtig. Wir brauchen aber noch drei Punkte. Rechnerisch haben wir noch nichts erreicht. Volle Konzentration ist auch in den kommenden Spielen der Schlüssel zum Erfolg." Und weiter: "Es war ein tolles Spiel für die Zuschauer, die bekamen so ziemlich alles zu sehen, was Eishockey bieten kann. Für uns Trainer war das heute nicht schön. Es ist schwierig zu verstehen, was die Schiedsrichter heute gepfiffen haben."

Gäste-Trainer John Samanski: "Gratulation an Passau. Am Ende glücklich, aber verdient gewonnen. Wir sind aktuell wieder auf Platz zwei und unheimlich glücklich, zu den besten drei Teams der Liga zu gehören. Es wäre schön, wenn sich die Unparteiischen diesem Niveau angleichen würden."

Das nächste Heimspiel steht für die Black Hawks erst am Freitag, 5. Januar (20 Uhr), auf dem Programm, dann treffen sie mit den "Eishacklern" Peißenberg (momentan Rang 4) auf das nächste Spitzenteam. Diesen Freitag geht’s aber zunächst nach Landsberg. Der Rückstand der Passauer auf Platz 4 beträgt aktuell nur fünf Punkte. Somit ist nach vorne als auch nach hinten noch alles möglich. Mit einer Leistung wie gegen Dorfen dürfen die Fans aber bereits von der Zwischenrunde träumen.

− czo

Passau – Dorfen 3:2/ Tore: 1:0 (04:05) Schindlbeck (Wawrotzki/ Kößl), 1:1 (18:37) Brenninger F. (Hills/Miculka), 2:1 (25:47) Merka (Sulcik), 2:2 (28:26) Kroner, 3:2 (59:01) Sulcik (Nemecek) PP1 – Strafminuten: 26 plus 10 Kößl plus 10 Sulcik / 24. – Schiedsrichter: Markus Bleier, Linesman: Tim Guse, Christopher Antretter-Oswald. – Zuschauer: 1244.