Paukenschlag für den SV Schalding: Durch einen verdienten 2:1-Sieg beim TSV 1860 München II hat sich die Elf von Mario Tanzer etwas Luft im Abstiegskampf verschafft. Es war der erste Dreier für die Niederbayern beim 5. Auftritt im Münchner Traditionsstadion an der Grünwalder Straße.
"Aber in den letzten zehn Minuten bin ich dreimal gestorben, so aufregend und aufreibend war das", sagte SVS-Sportchef Markus Clemens unmittelbar nach der Partie. Dennoch: Der Sieg der Grün-Weißen bei den kleinen Blauen ist auch deshalb verdient, weil sich die Elf von Daniel Bierofka nicht wirklich zwingende Chancen erarbeiten konnte – und weil die SVS-Defensive mit der Dreierkette Adrian Gahabka, Benedikt Buchinger und Maxi Huber wie eine 1 stand. "Die haben das hervorragend gemacht, Kompliment", lobte Clemens explizit seine letzte Reihe.
Zur Halbzeit lag die Elf von Mario Tanzer gegen die kleinen Löwen glatt mit 2:0 vorne. Per Doppelschlag in der 25. und 28. Minute gingen die Niederbayern in Front. "Da hätten wir aber eigentlich schon 2:0 führen müssen", sagte Clemens. Doch dem Doppeltorschütze n des vergangenen Wochenendes, Michael Pillmeier, fehlte in München das Glück. Dafür hatte es Stefan Rockinger umso mehr: Der Freistoß-König haute den Ball aus 35 Metern direkt ins lange Eck (25.), allerdings unterlief Michael Netolitzky im Löwen-Kasten die Freistoß-Flanke – "ein klarer Torwart-Fehler", analysierte Clemens.
Schalding Treffer Nummer zwo resultierte unterdessen aus einer feinen Kombination: Nach einem langen Schlag von Maxi Huber lief der Ball schnurstracks über Christian Brückl und Pillmeier zu Patrick Rott, der veredelte (28.). 2:0, Doppelschlag, tolle Sache, die Löwen-Talente düpiert. Bis zum Halbzeitpfiff verteidigen die Grün-Weißen dann den Vorsprung.
Schock dann aber für die Gäste fast gleich nach Wiederanpfiff: In Minute 47 verkürzten die Löwen auf 1:2. Torschütze Nico Karger. Der 60er dribbelte sich in den Strafraum und setzte die Kugel unhaltbar für Torwart Werner Resch ins lange Eck. "Eigentlich war ja unsere Idee, dass wir die ersten zehn Minuten ohne Gegentor überstehen", sagte Clemens.
Danach drängte und drückte die Elf von Daniel Bierofka, mit wütenden Angriffen versuchten die Talente, den Ausgleich zu erzielen. Doch Schalding hielt gekonnt dagegen. Und startete selbst vielversprechend Konter. Einer davon hätte fast zum entscheidenden 3:1 geführt, aber Jung-Löwe Christian Köppel konnte noch auf der Linie klären (69.).
In der Schlussphase wechselte Trainer Tanzer mit Onur Alagöz, Albert Krenn und Michael Wirth noch frische Kräfte ein, die den Vorsprung über die Zeit brachten. Bemerkenswert: Wirth holte sich die einzige gelbe Karte für den SVS ab (86.) – und ist damit fürs Heimspiel gegen Buchbach gesperrt.
Sei’s drum: Mit diesem Sieg hat sich der SVS auf Platz 14 vorgearbeitet – und das ist der erste Platz jenseits der Abstiegszone. "Wir sind jetzt Tabellenführer", scherzte SVS-Sportchef Clemens, "das ist der Platz, auf dem wir am Ende mindestens stehen möchten." Unterdessen feierte die Mannschaft schon in der Kabine ...
Torschütze zum 2:0: Patrick Rott. − Foto: Lakota
Ein Meister auch des ruhenden Balls: Stefan Rockinger (r.). − Foto: Lakota
