Kehrtwende möglich
Müller, Boateng, Hummels: Jogi Löw öffnet Hintertür für Weltmeister-Trio – Rücktritt nach der EM?

28.02.2021 | Stand 19.09.2023, 1:59 Uhr

Nach Corona-Zwangspause zurück am Ball: Thomas Müller. Darf der 29-Jährige heuer auch noch ein Comeback in der DFB-Elf feiern? −Foto: Sven Hoppe/dpa

Das wäre eine echte Kehrtwende und eine wohl erzwungene Maßnahme von Bundestrainer Joachim Löw. Der 61-Jährige hat gut drei Monate vor der Fußball-Europameisterschaft erstmals angedeutet, dass er sich unter Umständen eine Rückkehr des ausgebooteten Weltmeister-Trios (Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller) vorstellen kann.

Thomas Müller wieder im DFB-Trikot? Das leidige Thema verfolgt Joachim Löw seit knapp zwei Jahren – nun ist der Bundestrainer offenbar doch zu einer Rolle rückwärts bereit. "Wenn man einen Umbruch beginnt, sollte man ihn nie abbrechen und wieder in die völlig andere Richtung gehen", sagte Löw in der ARD-Sportschau, betonte aber nun erstmals: "Es ist so, dass uns durch die Pandemie fast ein Jahr gestohlen worden ist. Also kann man sich jetzt wirklich überlegen, ob man so einen Umbruch vielleicht mal unterbricht, wenn es unbedingt erforderlich ist." Darum werde er bei den drei anstehenden WM-Qualifikationsspielen im März gegen Island, Rumänien und Nordmazedonien weiter nicht auf das Weltmeister-Trio setzen.

Eine abschließende Entscheidung will der Bundestrainer aber erst bei der Nominierung seines EM-Kaders im Mai treffen. "Wenn ich der Meinung bin, wir brauchen noch den ein oder anderen Prozentpunkt oder den ein oder anderen Energiegeber, sportlich gesehen oder in der Führung", sagte er, dann sei eine Rückkehr eines oder mehrerer Rio-Weltmeister denkbar. Das prominente Trio war im März 2019 von ihm aussortiert worden. "Wir werden nichts außen vorlassen, das kann ich versprechen", betonte der 61-Jährige.

Wären "schnell integriert"

Nach der im März beginnenden Qualifikation für die WM in Katar will Löw bewerten, "was brauchen wir für ein Turnier?". Einer wie Müller, Hummels oder Boateng wäre notfalls "schnell integriert, die wissen dann schon genau, wie es bei der Nationalmannschaft läuft, und das wäre dann kein Problem". Löw steht vor der EURO (11. Juni bis 11. Juli) massiv unter Druck, besonders nach dem 0:6-Debakel gegen Spanien. Bei dem Turnier in zwölf Ländern geht es auch um seinen Job, da kann er etwa einen formstarken Müller dringend gebrauchen - auch in der Rolle als "Energiegeber".

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