Die Löwen haben einen Lauf – und mitverantwortlich dafür ist ein Mann aus Niederbayern: Marius Willsch (29) spielt zum Saisonstart der 3. Liga stark auf, steht mit dem TSV 1860 München nach vier Spieltagen an der Tabellenspitze. Beim jüngsten 4:1-Sieg gegen Lübeck war der Passauer der beste Mann auf dem Platz – und wurde vom Fachmagazin "kicker" hinterher sogar zum Spieler des Spieltags gekürt.
Willsch erhielt für seine bärenstarke Leistung die Note 1,5. Besser wurde der 29-Jährige in seinen 117 Drittliga-Spielen noch nie bewertet. Gegen Lübeck schoss der Rechtsverteidiger zudem sein Premieren-Tor für die Löwen nach seiner Rückehr im Jahr 2018 – es war zugleich sein erster Drittliga-Treffer nach nach über 100 Spielen. Zuletzt hatte er in Liga 3 vor über acht Jahren eingenetzt, damals noch im Trikot der Spvgg Unterhaching.
Dass es mit dem Toreschießen bei ihm zuletzt nur mehr selten klappt, sei nicht so wichtig, meint der Papa einer kleinen Tochter. "Wir haben andere Spieler, die vorne Tore machen können." Zum Beispiel Sascha Mölders. Den Torjäger der Löwen bremste Willsch bei seinem Treffer gegen Lübeck allerdings gekonnt aus. Mit einem Schmunzeln im Gesicht erzählte er anschließend bei "MagentaSport": "Ich merke schon, die Flanke kommt zu mir und dass Sascha – eigensinnig wie er ist – zum Ball geht. Da habe ich aber geschrien ‚Leo, Leo‘. Gut von Sascha, dass er da weggeblieben ist."
Trotz des seltenen Torglücks sah Willsch den Schuss zum 1:1 nicht als seinen wertvollsten Beitrag zum Spiel. Wichtiger sei seine überragende Rettungstat gewesen, als er kurz nach der Pause mit letztem Einsatz den schon sicher scheinenden 2:2-Ausgleich für Lübeck vereitelte. "Ich bin ja jetzt Abwehrspieler, und da ist es noch schöner, einen Ball von der Linie zu kratzen", meinte Willsch. Dieser leitete später auch noch die Vorlage zum vorentscheidenden 3:1 durch Richard Neudecker – und krönte damit seine Gala im Löwen-Trikot.
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