Spitzenspiel geht an Regensburg
Letztlich wird’s deutlich: Eiskalte Eisbären bremsen den Deggendorfer SC – Thom lobt Fairplay

10.01.2021 | Stand 18.09.2023, 22:19 Uhr
Roland Rappel

In Regensburg jubelte der Heimverein: Chase Schaber (vorn rechts) und seine Deggendorfer Teamkollegen Andreas Gawlik und Marius Wiederer (links) gingen leer aus. −Foto: Harry Schindler

Nach zuletzt drei Siegen in Folge muss der Deggendorfer SC seine siebte Saisonniederlage hinnehmen: Das Spitzenspiel der Eishockey-Oberliga Süd bei den Eisbären Regensburg war eine deutliche Angelegenheit.

Die Eisbären waren dann doch eine Nummer zu groß: Der Deggendorfer SC verliert nach zuvor drei Siegen in Serie im Ostbayern-Derby mit 2:5 (0:1, 1:2, 1:2). Die Niederlage ist verdient, da Deggendorf in der Offensive kaum zur Geltung kam und Regensburg gut verteidigte. Bezeichnend: Beide DSC-Tore wurden durch Verteidiger erzielt.

Eine erste Hiobsbotschaft gab es vor der Partie: Kristian Hufsky stand dem DSC nicht zur Verfügung, in Landshut musste Dimitri Pätzold krankheitsbedingt passen. Für ihn rückte Raphael Fössinger ins Tor, der seine Aufgabe im Großen und Ganzen souverän erledigte. Die Aufstellung der Feldspieler war im Vergleich zu Freitag unverändert, Thom konnte wieder aus dem Vollen schöpfen.

Gerade im ersten Drittel hatte Deggendorf nur wenig Zugriff auf das Spiel. Regensburg kontrollierte das Geschehen, die Niederbayern hatten dagegen Schwierigkeiten dem entgegen zu treten. Der 1:0-Pausenstand aus Hausherrensicht entsprechend verdient, Nikola Gajovsky wurde im Powerplay sträflich am langen Pfosten allein gelassen, der Tscheche musste nur noch einschieben (11.). Die Gastgeber verpassten es in diesem Abschnitt trotz Chancen weitere Treffer zu erzielen.

Das gelang den Eisbären direkt zu Beginn des zweiten Abschnitts: Andreas Geigenmüller hämmerte im Überzahlspiel seinen Schuss von der blauen Linie ins Tor: 2:0 (24.). Fössinger hatte hierbei keine Sicht und war machtlos. Danach kam Deggendorf aber besser in die Partie und erarbeitete sich nun auch Chancen. Jubeln durften die Niederbayern in der 36. Minute, als ein Schuss von Alex Großrubatschers den Weg ins Tor fand. Die Freude währte nur kurz, Peter Flache stellte 95 Sekunden später den alten Abstand wieder her, als er einen Abpraller verwertete. Ein sehenswertes Fair-Play Zeichen gab es wenige Sekunden vor der zweiten Pause: Richard Divis stürzte, der Schiedsrichter zeigte eine Strafe gegen Deggendorf an. Doch der Tscheche machte sofort klar: Der Schläger hat sich in der Bande verhakt, das war kein Foul. Henry Thom zollte nach der Partie großen Respekt: "Da ziehe ich meinen Hut davor. In so einem Derby, das finde ich eine klasse Aktion."

Im Schlussdrittel erhöhten die Deggendorfer den Druck, vor dem Tor blieb man aber weiter zu inkonsequent oder ließ sich die Angriffe frühzeitig unterbinden. In der 50. Minute hielt Pfänder zum 3:2 drauf, die Regensburger protestierten ob eines hohen Stocks von Andrew Schembri. Wieder wärte die Freude nur kurz: 58 Sekunden später gestaltete sich die identische Situation auf anderer Seite: Schuss André Bühler, Peter Flache fälscht ab. Auch dieses Mal roch es nach hohem Stock, am Ende kann man das als ausgleichende Gerechtigkeit bezeichnen. Für die Entscheidung sorgte Tomas Schwamberger knapp zweieinhalb Minuten vor Spielende, der ins mittlerweile verwaiste DSC-Tor zum 5:2 traf.

Nach der Partie analysierte Thom, dass man nicht gut aus der Kabine herausgekommen sei. "Regensburg war sehr präsent, wir konnten keinen Druck aufbauen. Nach dem 1:2 sind wir besser hineingekommen, dann wurde es ein offener Schlagabtausch. Leider haben wir nach einem Anschlusstreffer sofort die Antwort bekommen, das hat immer ein wenig die Luft rausgenommen." Regensburgs Trainer Max Kaltenhauser zollte beiden Teams Respekt: "Das war ein absolutes Topspiel. Gegen eine sehr starke Deggendorfer Mannschaft haben wir taktisch gut gespielt. Wir wussten, das Deggendorf ins Rollen kommt und zuletzt top Leistungen gebracht hat. Da waren wir gewarnt. Es war schon gut so, dass wir die Tore immer zum richtigen Zeitpunkt gemacht haben. Vielleicht haben wir es verpasst schon früher den Deckel drauf zu machen."

Eisbären Regensburg – Deggendorfer SC 5:2 / Tore: 1:0 Nikola Gajovsky (11.); 2:0 Andreas Geigenmüller (24./PP1); 2:1 Alex Grossrubatscher (36.); 3:1 Peter Flache (37.); 3:2 Andrew Schembri (50.); 4:2 Flache (51.); 5:2 Tobias Schwammberger (58./Empty-Net). Strafminuten: EVR 6, DSC 14.