Kein Umzug in den Sportpark bei Grünwalder-Umbau: Haching lässt 1860 abblitzen – auch FCI macht Tür zu

12.02.2020 | Stand 19.09.2023, 1:29 Uhr

Auswärtsspiele in Ingolstadt sind stimmungstechnisch fast immer Heimspiele für den TSV 1860 München. Im Dezember begleiteten gut 6000 Fans die Löwen in den Sportpark. Das könnte nun zur Routine werden. −Foto: imago images

Noch ist der Umbau des Grünwalder Stadion zu einer zweitligatauglichen Spielstätte nicht beschlossen. Alles deutet aber daraufhin, dass der Münchner Stadtrat entsprechende Maßnahmen (Überdachung der Westkurve, Ausbau auf gut 18.000 Plätze, VIP-Bereiche) bald beschließen wird. Der TSV 1860 München könnte dann seine Heimspiele vorübergehend nicht in der Kultstätte austragen und müsste ausweichen. Nur wohin? Die Spvgg Unterhaching hat einer möglichen Untermiete des Sportparks nun eine Absage erteilt.

"Eine dauerhafte oder auch zeitweise Untervermietung an den TSV 1860 München wird es nicht geben", schreibt das Präsidium des Drittliga-Konkurrenten der Löwen aus dem Landkreis München in einer Stellungnahme. Der im Sommer scheidende 1860-Geschäftsführer Michael Scharold betonte gegenüber dem "Münchner Merkur", dass sich "diese Entscheidung schon abgezeichnet" habe. Entsprechend sei man wenig überrascht über das Statement aus Haching. "Diese Entscheidung jetzt stellt nicht alles auf Null - ganz im Gegenteil." Haben die Löwen also längst einen Plan B in der Hinterhand?

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Wie "dieblaue24" berichtet, gab es an der Grünwalder Straße konkrete Überlegungen ins gut eine Autostunde entfernte Ingolstadt umzuziehen, solange der Umbau in Giesing läuft. Eine entsprechende Anfrage hat der FC Ingolstadt nun aber abgelehnt: "Für uns steht es nicht zur Debatte, dass ein anderer Verein dort als Heimteam aufläuft", wird der kaufmännische Leiter Florian Günzler in einer Vereinsmitteilung zitiert.



In München gibt es dagegen praktisch keine Ausweichmöglichkeit. Die Allianz Arena ist nach dem Auszug der Löwen 2017 ein – im wahrsten Sinne des Wortes – rotes Tuch für den TSV. Das Olympiastadion, bis 2005 Heimspielstätte des FC Bayern und der Sechzger, liegt brach. Es bräuchte massive Investitionen (Rasenheizung, Flutlicht, überdachte Sitzplätze), um es für den Profi-Spielbetrieb instand zu setzen. Die Suche nach einem Ausweich-Stadion könnte für Sechzig also noch zu einem echten Problem werden.