Es gibt Tage, da ist der Schmerz erträglicher als an anderen. Einen solchen hat Torsten R. vergangenen Donnerstag erlebt. Als der Geisenfelder nach Hause kommt, liegt ein Päckchen vor seiner Haustür. Absender ist der FC Bayern München, berichtet der Donaukurier.
Der Mann öffnet den Karton und findet eine FC-Bayern-Kappe darin, versehen mit Autogrammen aller Spieler. Eine solche Kappe war im vergangenen Oktober von der Gedenkstätte an der B300 verschwunden - an der Stelle, wo Torsten R.s jüngerer Sohn Marcus mit 13 Jahren durch mutmaßliche Raserei eines jungen Mannes sein Leben verlor. "Ich bin total geplättet von dieser schönen Geste des Vereins", sagt der Vater.
Der verstorbene Schüler war Bayern-Fan durch und durch. Als er am 26. September 2018 im Auto eines damals 21-jährigen Reichertshofeners auf der Bundesstraße kurz vor Geisenfeld (Kreis Pfaffenhofen) starb, errichteten sein Vater, dessen Lebensgefährtin und der ältere Bruder ein Marterl neben der B300. Sie legten auch einige Utensilien ab, um daran zu erinnern, woran das Herz des 13-Jährigen hing: Er mochte Autos, Fußball und speziell den FC Bayern München. Eine Kappe mit Spielerunterschriften an dem Metallkreuz erinnerte an diese Leidenschaft.
"Sie haben meinen toten Sohn bestohlen"
Umso aufgebrachter war Torsten R., als er Ende Oktober feststellen musste, dass die Kopfbedeckung fehlte. Er dachte zunächst, sie sei vom Wind verweht worden. "Ich bin entsetzt und fassungslos, sie haben meinen toten Sohn bestohlen", schimpfte der Geisenfelder. "Wie kann man so etwas nur tun?" Obwohl er 200 Euro Belohnung für Hinweise aussetzte, blieb das Delikt ungeklärt.
Umso freudiger reagierte die Familie jetzt, als eine neue Kappe vor der Tür lag. "Wir haben erfahren, dass an der Gedenkstätte Ihres Sohnes eine FC-Bayern-Kappe gestohlen wurde", heißt es in einem Brief der Direktion "Medien, Digitales und Kommunikation" an den Vater. "Anbei senden wir Ihnen eine neue Kappe mit den Unterschriften unserer Spieler zu. Wir hoffen sehr, Ihnen damit eine kleine Freude bereiten zu können", schreibt der Verein.
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