Braunschweig ist durch
Irres Drittliga-Finale: Jetzt hat sogar 1860 noch Chancen auf die Relegation – dank Bayern II

01.07.2020 | Stand 19.09.2023, 1:39 Uhr

Riesen Jubel herrschte bei Braunschweig, das die Rückkehr in die 2. Liga feiert. −Foto: dpa

Das wird ein völlig verrücktes Finale: In der 3. Liga ist am 38. Spieltag noch alles möglich in Sachen Aufstieg. Am Mittwochabend löste nur Braunschweig das Ticket für die 2. Liga, die Plätze 2 und 3 sind offen. Sogar 1860 München hat noch eine Chance auf die Aufstiegsrelegation – und das ausgerechnet dank eines Last-Minute-Treffers des FC Bayern II.

Die Würzburger Kickers haben am Mittwoch den vorzeitigen Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga verpasst. Die Mannschaft von Trainer Michael Schiele musste sich am 37. Spieltag beim FC Viktoria Köln mit 1:5 (0:0) geschlagen geben. Trotz der Niederlage können die Unterfranken die Rückkehr in die 2. Liga aber aus eigener Kraft am letzten Spieltag (Samstag 14.00 Uhr) zuhause gegen den Halleschen FC perfekt machen. Nach zuvor sechs Siegen und einem Unentschieden liegen die Unterfranken mit 63 Punkten auf Relegationsplatz drei.

Tabellenführer ist der FC Bayern II (65) vor Braunschweig (64), die Münchner dürfen aber nicht in die 2. Liga einziehen. Die Eintracht dagegen kehrt nach zwei Jahren in die 2. Fußball-Bundesliga zurück. Der frühere deutsche Meister gewann gestern 3:2 (2:1) gegen Waldhof Mannheim und ist damit nicht mehr von einem direkten Aufstiegsplatz zu verdrängen. Braunschweig profitierte dabei vom 2:2-Ausgleichstreffer des Tabellenführer Bayern München II im Spiel gegen den MSV Duisburg, den der eingewechselte Leon Dajaku erst in der Nachspielzeit erzielte (90+2).

Eine weitere Entscheidung ist am Tabellenende gefallen. Preußen Münster steht als dritter von vier Absteigern fest. Nach einem 0:3 (0:1) gegen den SV Meppen kann sich der frühere Bundesligist bei vier Punkten Rückstand auf Platz 16 nicht mehr retten und muss nach neun Jahren zurück in die Regionalliga. Zuvor hatten bereits die SG Sonnenhof Großaspach und Carl Zeiss Jena keine Chance mehr auf den Klassenerhalt.

Die Entscheidung über den vierten Absteiger zwischen dem FSV Zwickau (43 Punkten) und dem Chemnitzer FC (41) fällt beim Saisonfinale am Samstag um 14.00 Uhr. Das direkte Duell gewann am Mittwoch der FSV mit 2:1 (0:0).

Alles offen ist auch noch im Rennen um den zweiten direkten Aufstiegs- sowie den Aufstiegsrelegationsrang. Einen herben Rückschlag im Kampf um die Zweitliga-Rückkehr erlitt der FC Ingolstadt. Die Mannschaft von Trainer Tomas Oral unterlag gegen den 1. FC Magdeburg im heimischen Stadion mit 0:2 (0:0). Es war die erste Niederlage der Schanzer nach acht Partien. Als Tabellenvierter mit 60 Punkten ist die Rückkehr in die 2. Liga aber noch greifbar. Die Ingolstädter müssen am Samstag (14.00 Uhr) ausgerechnet beim TSV 1860 München ran.

Die Löwen gewannen ihr Auswärtsspiel bei der SG Sonnenhof Großaspach mit 4:2 (2:2) und liegen mit 58 Punkten auf dem siebten Tabellenrang. Daniel Wein eröffnete den Torreigen (11.), Kai Brünker drehte mit einem Doppelpack die Partie (17. und 30.). Doch 1860 zeigte Moral – und schlug zurück. Tim Rieder gelang für die Sechziger noch vor der Pause der Ausgleich (37.). Der eingewechselte Efkan Bekiroglu machte mit einem Doppelpack innerhalb von vier Minuten alles klar (76. und 80).

Damit hat 1860 sogar noch die Möglichkeit auf die Relegation. Gewinnen die Löwen gegen Ingolstadt und kommen Duisburg (gegen Unterhaching) sowie Rostock (in Chemnitz) jeweils nicht über ein Unentschieden hinaus, dürfen die Münchner ins Aufstiegsspiel gegen Nürnberg. Die Mini-Chance lebt übrigens nur dank des Last-Minute-Treffer des FC Bayern II, ansonsten wäre Duisburg für die Löwen außer Reichweite gewesen. Selten dürften sich Löwen-Fans also mehr über ein Tor des Stadtrivalen gefreut haben ...

− la