Triple-Sieger auf Spielersuche
Götze-Rückkehr zum FC Bayern? Flick telefoniert mit WM-Helden – und gesteht: "Aktuell keine Option"

23.09.2020 | Stand 19.09.2023, 1:47 Uhr

−Foto: Andreas Gebert/dpa

Es wäre eine Sensation, aber offenbar ist eine Rückkehr von Mario Götze (28) zum FC Bayern München nicht ausgeschlossen. Laut Medienberichten hat der noch vereinslose WM-Finaltorschütze beim Rekordmeister einen starken Fürsprecher: Triple-Trainer Hansi Flick (55).

Hansi Flick ließ das hochspannende Gerücht einige Stunden lang köcheln. Mario Götze ein zweites Mal beim FC Bayern – das wäre eine der Fußball-Geschichten des Jahres. Als Flick aber in Budapest auf den vereinslosen WM-Helden von 2014 angesprochen wurde, pustete der Trainer das Feuerchen aus: "Aktuell ist er für uns keine Option." Oder ist da noch ein Hintertürchen?

Hansi Flick hat aus Thomas Müller den besten Thomas Müller gemacht, den es je gab. Er hat Jerome Boateng wieder zu einem praktisch unverzichtbaren Bestandteil des FC Bayern geformt. Rettet Flick nun auch die Karriere von Mario Götze? Jedenfalls soll der Triple-Trainer seinen Vorgesetzten vorgeschlagen haben, den arbeitslosen Weltmeister von 2014 zu verpflichten. Und angeblich haben Flick und Götze vergangene Woche schon telefoniert. So berichtet es Sport Bild.

Götze zurück nach München? "Wir müssen schon schauen, dass wir noch den einen oder anderen Spieler hinzubekommen. Und es wird auch so sein", sagte Flick (55) am Freitag nach dem furchteinflößenden 8:0 gegen Schalke 04. Seit Wochen schon weist er darauf hin, dass der Kader zu klein ist. Nach den Abgängen von Thiago (FC Liverpool), Ivan Perisic (Inter Mailand), Philippe Coutinho (FC Barcelona), Alvaro Odriozola (Real Madrid) und voraussichtlich Javi Martinez (Atletico Bilbao) braucht der FCB weitere Verstärkungen. Im Tauziehen um den niederländischen Außenverteidiger Sergiño Dest (19) hat sich der FC Barcelona einem Bericht des katalanischen Fernsehsenders TV3 zufolge trotz eines verbesserten Angebots von Bayern München durchgesetzt.

Neu sind bislang Leroy Sané, Tanguy Nianzou und Alexander Nübel. Und nun Götze? Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (65) und Sportvorstand Hasan Salihamidzic (43) sind von einer Rückkehr angeblich nicht oder noch nicht angetan. Sie dürften vor dem Wirbel zurückschrecken, den ein solcher Wechsel verursachen könnte. Außerdem: Obwohl Götze zwischen 2013 und 2016 in 73 Bundesligaspielen auf immerhin 22 Tore und 21 Vorlagen kam, konnte er sich bei den Bayern unter dem damaligen Trainer Pep Guardiola nicht durchsetzen. Dennoch scheint das letzte Wort nicht gesprochen. Schwer vorstellbar, dass der FC Bayern seinem umjubelten und sympathischen Tiple-Trainer einen Wunsch abschlägt.

Hainer: "Im Aufsichtsrat noch nicht diskutiert"

"Ich kenne nicht jedes Telefonat, das Hansi Flick mit irgendwelchen Spielern führt", sagte Präsident Herbert Hainer am Mittwoch bei Bild100Sport in Frankfurt schmunzelnd über die Götze-Meldung und ergänzte: "Das wurde bei uns im Aufsichtsrat noch nicht diskutiert." Ein Dementi klingt anders. Aus Sicht von Flick gäbe es gute Gründe für eine Verpflichtung. Unabhängig davon, dass er ohnehin mehr Personal braucht: Vom Dauerpressing wie in der vergangenen Saison will sich der Trainer ein wenig verabschieden, um seine Spieler in der laufenden Spielzeit nicht zu überfordern. "Wir wollen ein bisschen cleverer das Tempo rausnehmen und den Gegner laufen lassen, damit man selbst regenerieren kann", sagte Flick. Ein ballsicherer Spieler wie Götze käme da gelegen.

Götze bestätigte vergangene Woche, dass es Interesse an ihm gibt. "Zu vertraulichen Gesprächen möchte ich mich auch nicht äußern. Was ich aber sagen kann: Ich habe mich mit einigen Trainern und Vereinen in den vergangenen Wochen ausgetauscht", berichtete er in Bild. Zugleich betonte er: "Ich habe ehrgeizige Ziele und will unbedingt noch die Champions League gewinnen. Ich will meine Karriere nicht beenden, ohne diesen Titel einmal gewonnen zu haben."

Finanziell würde Götze den Bayern, die wegen Corona derzeit jeden Euro lieber zweimal umdrehen, wohl ins Konzept passen. Eine Ablöse kostet er nicht – und beim Gehalt würde er wohl Abstriche machen, damit Flick seine Karriere wieder in Schwung bringt.

− dpa/sid/mid