Trainer arbeitet mit Tigers- und DSC-Torhütern
Goalie-Coach Litterbach: Rädchen im System der Straubing Tigers – und Mentor Zabolotnys

31.01.2020 | Stand 18.09.2023, 22:11 Uhr

Seinem Blick entgeht nichts: Manuel Litterbach coacht die Goalies der Straubing Tigers und auch jene des Deggendorfer SC. Die Tigers-Torhüter bereitet er auf jeden Gegner akribisch vor. −Foto: Stefan Ritzinge

Manuel Litterbach eliminiert das Unerwartete, hauptberuflich und gründlich. Ein Arbeiter im Hintergrund, weit weg vom Rummel um seinen Arbeitgeber: Seine Straubing Tigers mischen die DEL auf; nicht erst seit gestern, seit Monaten. Das gelingt dank vieler Rädchen, die sich fleißig drehen, perfekt ineinander greifen und obendrein immer mehr werden. Eins dieser Rädchen ist Litterbach.

Vor circa drei Jahren entschied Sportdirektor Jason Dunham, dass ein Goalie-Coach verpflichtet werden soll, um das Trainerteam zu entlasten und gleichzeitig zu stärken. Die Wahl fiel auf den damals erst 23-jährigen Innsbrucker mit A-Trainer-Lizenz. Seitdem ist es sein Job, die Torhüter Jeff Zatkoff und Sebastian Vogl ans Limit zu bringen – und nicht nur die beiden Tigers: Der Oberligist Deggendorfer SC vertraut Manuel Litterbach seine Nummer 1 David Zabolotny und Back-Up Henning Schroth ebenfalls an, um sie besser zu machen.

Den perfekten Goalie? "Gibt es nicht"

Besser, aber eben nicht perfekt. Denn einen solchen Torhüter, stellt Manuel Litterbach klar, "den gibt es nicht". Und er wird ihn auch nicht erschaffen können, da kann er noch so oft Videos analysieren, den Gameplan verändern oder Systeme einüben. Aber wenn es ihn gäbe, diesen Endgegner-Goalie, dann wär der ungefähr so: "Zwischen 1,80m und 1,90m groß, beweglich … (überlegt) … mental sehr stark, das ist ein riesen Thema für jeden Tormann – und vor allem muss er bereit sein, in jedem Spiel, in jedem Training!", sagt er.

Davon profitiert nun auch David Zabolotny. Der junge Torhüter kam vor der Saison vom EV Lindau zum Deggendorfer SC; keine lange Reise, aber doch ein großer Schritt. Aus Sicht vieler Fans vielleicht ein zu großer: Zabolotny patzte in der laufenden Oberliga-Saison schon mehrfach und strahlte wochenlang nur wenig Sicherheit aus. Die häufigste Meinung an der Trat: Mit dem im Tor schaffen wir den Wiederaufstieg in die DEL2 nie.

Litterbach: Bei Zabolotny "ist die Geduld ganz wichtig"

Über die vergangenen Wochen steigerte sich der 25-Jährige allerdings deutlich, was fairerweise auch Zuschauer registrierten. Litterbach kann’s erklären: "Es ist schwierig, sich anzupassen. In Lindau hat Zabo unter Dauerbeschuss gestanden, da kamen immer 30, 40 Schüsse. Deggendorf ist ja doch ein besseres Team, öfter selbst im offensiven Drittel, da kommen dann vielleicht 15, 20. Zabo hatte einfach zu viel Zeit zu überlegen", meint sein Trainer.

Wo aber hat er genau angesetzt, um das Torwartspiel David Zabolotnys weniger fehleranfällig zu machen? "Bei ihm ganz wichtig ist die Geduld: Er hat immer zu aggressiv gespielt, und dann war es oft der Fall, dass der Gegner bloß noch ins leere Tor geschossen hat. Was ich so mitbekommen habe, hat er zuletzt umgesetzt, was wir besprochen haben, Zabo vertraut jetzt mehr auf seine Reflexe", erklärt Litterbach und fügt an: "Mehr Schwächen als seine Ungeduld hat er nicht." Stärken habe der Rückhalt des DSC da deutlich mehr zu bieten: "Zabo ist flexibel und er kann ein Spiel sehr, sehr gut lesen. Auch in der Koordination ist er sehr gut."

Mehr dazu lesen Sie in der Freitagsausgabe Ihrer Heimatzeitung, Sport.