Nach Bericht auf heimatsport.de
Flick reagiert auf Hainers Würdigung: "Es ist meine Berufung, Trainer zu sein"

05.02.2020 | Stand 19.09.2023, 1:28 Uhr

Freute sich über das Lob des Chefs: Hansi Flick. −Foto: dpa

Ein Bericht der Heimatzeitung bzw. von heimatsport.de hat für großes Echo gesorgt. Die Botschaft, die Bayern-Präsident Herbert Hainer am Sonntag bei der Jubiläumsfeier des Fanclubs Red Bulls Taubenbach in Simbach in Sachen Trainer Hansi Flick übermittelte, ging am Dienstag quer durch die Medienlandschaft der Republik. Und auch der Coach selbst griff das Thema auf.

"Es ist schon so, dass einen das freut, wenn man das über sich liest", sagte Flick über die Würdigung durch Hainer und schmunzelte verlegen. Der Präsident hatte ihm mit salbungsvollen Worten eine Weiterbeschäftigung über den Sommer hinaus in Aussicht gestellt. Und Flick, das wurde am Dienstag deutlich, ist alles andere als abgeneigt: "Ich kann nur sagen: Ich bin noch lange nicht müde."

Hainer war richtiggehend ins Schwärmen geraten. "Wir wollen erfolgreichen und bezaubernden Fußball spielen, so wie jetzt unter Hansi Flick. Wenn er weiter so gewinnt, dann gibt es keine Alternative", sagte der Präsident im niederbayerischen Simbach.

Flick leiste "exzellente Arbeit", betonte Hainer und hob die Spielweise der Flick-Elf hervor: "Ich habe selten so einen überzeugenden Bayern-Sieg gesehen wie zuletzt gegen Schalke, wo der Gegner in der zweiten Halbzeit kaum mehr über die Mittellinie kam."

Flick war bemüht, das Lob nicht zu sehr an sich heranzulassen. "Mir macht’s Spaß", wiederholte er sein Mantra der vergangenen Wochen, "alles andere liegt nicht in meinen Händen." Hier und da ließ er allerdings einen seltenen Blick in sein Seelenleben zu. "Es ist meine Berufung, Trainer zu sein", sagte der 54-Jährige, er genieße die Arbeit mit Menschen. Aber, betonte Flick mit Verweis auf Hainers Schulterklopfer: "Ich weiß auch, dass das bei Bayern München von Woche zu Woche anders sein kann."

Deshalb seien er und seine Mannschaft gut beraten, an die Leistungen der ersten drei Spiele nach der Winterpause anzuknüpfen. Und zwar schon im DFB-Pokal-Achtelfinale am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD und Sky) gegen seinen Ex-Klub TSG Hoffenheim, erst recht im Bundesliga-Topspiel am Sonntag gegen RB Leipzig. Ivan Perisic wird in beiden Spielen und mindestens vier Wochen fehlen: Der Kroate zog sich am Dienstag eine Fraktur im rechten Außenknöchel zu.

Flick weiß: Nur Siege geben dem chronisch aufgeregten FC Ruhmreich die nötige Gelassenheit für wichtige Fragen wie jene nach dem Trainer. "Der FC Bayern München muss gucken, was er für seine Zukunft möchte. Wenn wir gewinnen und er dafür Ruhe hat, ist das die beste Voraussetzung", sagte er.

Aktuell gilt für ihn noch die Aussage der Bosse zwei Tage vor Weihnachten, er werde "mindestens" bis Sommer Chefcoach bleiben. Diese wurde damals mit dem Zusatz versehen, ein Verbleib über das Saisonende hinaus sei "für den FC Bayern ausdrücklich eine gut vorstellbare Option". Hainer hat dies nun dreimal fett unterstrichen.

Aus gutem Grund. Anders als noch unter Niko Kovac ist eine klare Philosophie im Münchner Spiel zu erkennen. Zudem gelingt es Flick, das Starensemble bei Laune zu halten. "Es macht eine Menge Spaß mit ihm", sagte Kapitän Manuel Neuer im Klubmagazin 51, "er geht auf jeden Einzelnen ein, versucht alle mitzunehmen und uns jeden Tag besser zu machen." Flick sagte: "Ich möchte mich nicht verstellen, so sein wie ich bin – das tut mir gut."

Ganz und gar nicht gut tat ihm die Verletzung von Perisic, die sich dieser laut Bild-Zeitung im Duell mit Winter-Zugang Alvaro Odriozola zuzog. Das sei "im ersten Moment ein Schock" gewesen, sagte Flick: "Er hatte eine sehr gute Form, hat uns von der Dynamik und der Erfahrung her sehr gut getan." Immerhin wird Weltmeister Lucas Hernandez gegen Hoffenheim erstmals seit Ende Oktober im Kader stehen. Kingsley Coman ist gegen RB wieder dabei.

− la/sid

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