Interview mit Torhüter
"Das Verrückteste, das ich je mitgemacht habe": Goalie Vogl spricht über die Saison der Straubing Tigers

01.05.2021 | Stand 18.09.2023, 22:22 Uhr

Körperlich und mental einer riesigen Belastung ausgesetzt war Straubings Torwart Sebastian Vogl aufgrund der engen Taktung von Spielen der Verzahnungsrunde im März und April. −Foto: Stefan Ritzinger

Sebastian Vogl (34), der Torhüter der Straubing Tigers, hat allen Grund, die Corona-Saison trotz leerer Eishallen und bitterem Viertelfinal-Aus in guter Erinnerung zu behalten. Im Interview blickt er auf seine 13. (und vielleicht beste) Saison in der höchsten Deutschen Eishockey Liga zurück.

Herr Vogl, es sind ein paar Tage vergangen seit der unglücklichen Niederlage gegen Mannheim. Wie arbeiten Sie diese Enttäuschung auf?
Sebastian Vogl: Der Playoff-Bart ist schon ab. (lacht) Am allermeisten helfen mir meine Frau und meine Kinder. Sie lenken mich ab, haben mich aufgefangen. Zum anderen ist es wichtig, nicht nur die Gegentore oder die Niederlage zu sehen, sondern das Gesamtbild: Wir haben als kleiner David den großen Goliath Mannheim bis zum Letzten herausgefordert. Wir hatten über sechs Wochen mit einem geschrumpften Kader ein unglaublich hartes Programm und haben es trotzdem unter die besten acht Mannschaften geschafft. Auf diese Leistung können wir stolz sein. Es war sportlich eine gute Saison.

Haben Sie denn mit den Mitspielern oder Trainern nochmal über das Negativerlebnis im dritten und entscheidenden Viertelfinale und dafür Gründe geredet?
Vogl: Auf der Busfahrt nach Hause haben wir natürlich darüber gesprochen. Man muss diese Momente, die jeder aus einer anderen Perspektive erlebt, auch loswerden. Ich muss aber gestehen: Ich hatte nach dem Spiel 30, 40 Nachrichten auf dem Handy und habe nicht gewusst, was ich meinen Familienangehörigen oder Freunden antworten soll. Mir fehlten die Worte. Manchmal ist der Sport verdammt bitter.

Unmittelbar vor Saisonstart war Sebastian Vogl zum Gast im PNP-Podcast "Querpass" – hier können Sie das Gespräch nachhören:



Sie haben es angesprochen: Insgesamt bewerten die Straubing Tigers diese Corona-Saison als erfolgreich. Persönlich haben Sie laut Experten sogar die beste Saison Ihrer Karriere gespielt. Empfinden Sie das auch so?
Vogl: Ja, es war spielerisch und mental meine stärkste Saison.

Vor dem verspäteten DEL-Start waren Sie im Dezember davon ausgegangen, dass Sie und Neuzugang Mat Robson sich im Tor abwechseln werden. Letztlich haben Sie 30 von 40 Spielen bestritten und waren die Nummer 1 – und statistisch gesehen einer der besten fünf Torhüter der Saison.
Vogl: Ich habe mehr und mehr das Vertrauen vom Trainerteam bekommen. Das habe ich sehr genossen. Eigentlich hätte sich so eine enggetaktete Saison für das Rotationsprinzip angeboten. Es hat sich anders ergeben und ich denke, ich habe es ganz gut hinbekommen. Darauf bin ich ein Stück weit stolz. Wobei ich dazusagen muss: Ab der Verzahnungsrunde war es das Intensivste und Verrückteste, das ich je im Eishockey mitgemacht habe.

Das komplette Interview über die Belastung in einer besonderen Saison und seine Zukunftsplanung lesen Sie in der Wochenendausgabe der Heimatzeitung oder kostenlos nach kurzer Anmeldung bei PNP Plus.
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