"Nur nicht in die Buxe machen"
Bayern-Bubis Wanner (16) und Copado (ab Montag 18): Die Nothelfer-Mission geht wohl weiter

09.01.2022 | Stand 19.09.2023, 3:06 Uhr

Nothelfer aus der Abteilung "Jugend forscht": Paul Wanner und Lucas Copado (von rechts) am Freitagabend bei ihrer Einwechslung mit Trainer Julian Nagelsmann. −Foto: Imago Images

Julian Nagelsmann hatte einen klaren Auftrag. Die Grünschnäbel, die da in Reih und Glied auf der Bank des FC Bayern saßen, sollten sich "nur nicht in die Buxe machen", wenn sie eingewechselt würden. Und sie wurden eingewechselt. Und sie werden wohl auch in den nächsten Spielen gebraucht.

Eine Viertelstunde vor dem Ende des Spiels gegen Borussia Mönchengladbach lief die Notelf der Münchner auf Reserve, der Trainer brachte Paul Wanner und Luca Copado. Die beiden machten sich nicht in die Hose. Wanner, 16 Jahre und 15 Tage alt, und Copado, ab Montag 18 Jahre alt, verkörperten mit ihrem Einsatz die großen Probleme, die den FC Bayern zum Auftakt der Rückrunde der Bundesliga plagten. Beim etwas unglücklichen 1:2 (1:2) gegen die guten, freilich keineswegs überzeugenden Fohlen, mussten tatsächlich unerfahrene "Nothelfer" ran, weil der nicht mal so schlecht besetzten Anfangself die Puste ausging.

"Wir wissen auch, dass der FC Bayern sicher nicht in Bestbesetzung angetreten ist", das gelte auch für das Personal, "das sie nachlegen konnten", sagte Gladbachs Trainer Adi Hütter relativierend zum ersten Sieg seiner Mannschaft nach vier Niederlagen und einem Unentschieden. Und es war ja nicht zu leugnen: Den Münchnern fehlten 13 Profis, neun davon wegen Corona, auf der Bank saßen neun Spieler ohne Bundesliga-Minute.

Nagelsmann wollte die Personalprobleme allerdings nur bedingt als Grund für die Niederlage gelten lassen. "Wir haben trotzdem noch eine gute Mannschaft", sagte er – um dann zu erklären, warum diese Verlegenheitsmannschaft in diesem Spiel nicht gut genug war: "Nicht jeder hat auf seiner besten Position gespielt" – Jamal Musiala etwa; hinzu kämen Joshua Kimmich oder Marcel Sabitzer, die "seit Ewigkeiten" nicht gespielt hätten.

Und große personelle Entspannung ist nicht in Sicht. Am Samstag nahmen zwar Omar Richards, Kingsley Coman und Corentin Tolisso das Training wieder auf, Nagelsmann aber will nichts überstürzen: "Wir müssen auch schauen", gab er zu bedenken, die Corona-Rückkehrer "nicht blindlings" in das nächste Spiel beim 1. FC Köln zu werfen. Das heißt im Umkehrschluss: Auf der Bank werden zum Großteil wieder die Jungspunde Platz nehmen.

− dpa