2:0 verzockt: Löwen-Ärger über Blitz-Platzverweis – Heimspiel gegen Buchbach kann nicht stattfinden

24.02.2018 | Stand 19.09.2023, 0:19 Uhr

Nur bedingt zufrieden: 1860-Coach Daniel Bierofka. − Foto: dpa

2:0 geführt – aber am Ende musste man froh sein über einen Punkt: Der Pflichtspielauftakt des TSV 1860 München in der Regionalliga Bayern ist nicht nach Plan gelaufen. Indes wurde am Samstagabend bekannt, dass das für Dienstag geplante Heimspiel gegen Buchbach um eine Woche verschoben wurde.

Zu dieser Entscheidung kam es nach einer Stadion-Begehung mit der Stadt und nach Rücksprache mit dem BFV. "Teile der Tribüne, insbesondere der Ost- und Westkurve, sowie wichtige Zugänge und Fluchtwege müssten trotz aller Versuche, diese von Schnee und Eis zu befreien, aus Sicherheitsgründen für Zuschauer gesperrt bleiben. Ein Spiel vor ausverkauftem Haus mit 12.500 Zuschauern ist unter diesen Bedingungen nicht durchführbar", heißt es in einer Mitteilung von 1860. Das Spiel soll nun am Dienstag, 6. März, über die Bühne gehen. Anpfiff ist um 20 Uhr. Sport1 überträgt auch diese Partie live.

Im Schlager beim Tabellenzweiten Nürnberg II lagen die Löwen am Samstag vor 14689 Zuschauern schnell mit 2:0 in Führung. Doch nach einer unnötigen gelb-roten Karte gegen Kapitän Felix Weber (65.) musste der Gast am Ende ein 2:2 über die Zeit retten. Simon Seferings hatte 1860 schon nach drei Minuten in Front gebracht, Sascha Mölders erhöhte nach 27 Minuten auf 2:0. Der Spitzenreiter schien die Partie im Griff zu haben, doch kurz vor der Pause kam der kleine Club quasi aus dem Nichts zum Anschlusstreffer durch Erik Engelhardt (43.).

Nach dem Wechsel dann drei spielentscheidende Minuten: Wegen Meckerns sieht Weber erst Gelb (62.), nur drei Minuten später muss der Löwen-Kapitän unter die Dusche – er soll nach einer Behandlung zu früh den Platz betreten haben und sah dafür die zweite gelbe Karte. Über den Platzverweis konnte 1860-Coach Daniel Bierofka nur den Kopf schütteln. "Das war äußerst unglücklich vom Vierten Offiziellen. Erst sagt er zu Felix: ‚Geh‘ rein!‘ Dann beordert er ihn wieder zurück. Und als dann der Schiedsrichter fragt, ob er auf dem Platz gewesen sei, bejaht er das. Dabei stand er maximal zwei, drei Meter auf dem Feld, hat nicht ins Spiel eingegriffen", wird der Trainer auf der Löwen-Homepage zitiert. Der Platzverweis habe zu einem gänzlich anderen Spiel geführt, meinte Bierofka. "Mit einem Mann weniger konnten wir nur noch verteidigen. Für uns war das ein unglücklicher Spielverlauf."

Auch Jan Mauersberger war wegen der Gelb-roten Karte sauer. "Die Situation beim Platzverweis von Felix Weber war absolut unverständlich. Der Vierte Offizielle gibt ihm das Okay, er geht einen Schritt rein, dann winkt er ihn wieder zurück."

In Unterzahl drückten die Gastgeber auf den Ausgleich und wurden mit einem herrlichen Tor belohnt: Nach einer Volley-Flanke von Erik Engelhardt kam Alexander Fuchs im Zentrum zum Kopfball und ließ Macro Hiller aus 6 Metern keine Chance.

Glück für die Löwen: Manuel Feil traf für den Club nach 82 Minuten nur den Pfosten. "Wahnsinn, es ging rauf und runter. Kompliment an meine Jungs, dass sich nach dem 0:2 so zurückgekommen sind", sagte Nürnberg-Coach Reiner Geyer nach dem Spiel. "Ich denke, das Ergebnis geht auch in Ordnung."

Die Löwen führen die Tabelle mit 49 Punkte weiter souverän an. Allerdings kann der FC Bayern München II mit einem Heimsieg am Sonntag gegen Eichstätt bis auf sieben Punkte herankommen – und die Reserve des Rekordmeisters hat noch ein Spiel weniger auf dem Konto als der Lokalrivale.

− la