„Kader so gut wie nie“
Tennis-Bundesliga: Rosenheim rüstet auf – Drei bayerische Teams dabei

09.04.2024 | Stand 09.04.2024, 9:00 Uhr

Sebastian Ofner aus Österreich ist auch dieser Saison der Topspieler von 1860 Rosenheim. Der 27-Jährige hat den Sprung in die Top 40 der Tennis-Weltrangliste geschafft. − Foto: imago images

Die 1. Tennis-Bundesliga der Herren ist heuer nach vielen Jahren wieder einmal mit drei bayerischen Teams bestückt. Neben den Etablierten Vereinen TC 1860 Rosenheim und TC Großhesselohe kommt Aufsteiger TC Augsburg Siebentisch hinzu. Früher waren es neben Großhesselohe noch der TC Amberg am Schanzl, 1. FC Nürnberg, Iphitos München, TC Bamberg, TC Weiden, Luitpoldpark München, aber auch SV Wacker Burghausen (sechs Jahre), TC Piding und TC Bruckmühl-Feldkirchen (je zwei Jahre), die die bayerischen Farben im Tennis-Oberhaus vertraten.

„Wir sind für unser viertes Spieljahr gerüstet, unser Kader ist so gut wie noch nie“, sagen die Verantwortlichen Rosenheimer, Vorsitzender Dieter Dörfler und Teammanager Thomas Detterbeck. Sechs ihrer 16 Spieler stehen in der Tennis-Weltrangliste unter den Top 120. Aushängeschild bei den Sechzigern bleibt Sebastian Ofner. Der 27-jährige Österreicher schaffte im vergangenen Jahr den Sprung unter die Top 40, absolvierte sein mit Abstand bestes Jahr und hat bereits knapp zwei Millionen Dollar an Preisgeld eingespielt. Bei den French Open war er 2023 ins Achtelfinale gekommen, in Wimbledon stand er schon in der 3. Runde (2017). Unvergessen war im Vorjahr auch sein Sieg beim großen Challenger in Salzburg, wo Ofner im Finale seinen Landsmann Lukas Neumayer glatt in zwei Sätzen besiegte. „Ofi hatte einige Angebote, aber wir konnten ihn halten, darüber sind wir sehr stolz“, sagt Dörfler. Die Fäden hat wieder Lukas Jastraunig gesponnen, ebenfalls ein Österreicher, der bei den Rosenheimern als Teamkoodinator fugiert.

Hinter Ofner sind mit dem Franzosen Alexandre Muller und dem Brasilianer Thiago Monteiro zwei alte Bekannte aus dem Vorjahr gemeldet. Als Top-Neuzugang gilt der Franzose Arthur Rinderknech, aktuell Nummer 89, mit Nummer 42 als Bestplatzierung in der Weltrangliste. Der 28-Jährige wechselt vom TC Großhesselohe nach Rosenheim. Neu sind auch zwei Argentinier: Thiago Agustin Tirante (22/ATP 100) und Francisco Comesana (23/ATP 120). Weitere Neuzugänge in Rosenheim: Udo Blanchet aus Frankreich (25/ATP195), Mate Valkusz aus Ungarn (25/ATP 200). Wieder dabei sind der Brasilianer Felipe Meligeni Alves, der Franzose Manuel Guinard, der Portugiese Gastao Elias sowie der Italiener Lorenzo Giustino.

Gemeldet ist auch Nikoloz Basilashvili. Der Georgier war schon die Nummer 14 im Weltranking, wurde jedoch am Ellbogen operiert. So steht hinter seinem Comeback noch ein großes Fragezeichen. Und die Rosenheimer können auf ein eingespieltes Doppel setzen mit den Tschechen Roman Jebavy und Petr Nouza.

1860 legt beim Deutschen Meister los

1860 startet am 7. Juli beim amtierenden Deutschen Meister, dem TC Bredeney, und bestreitet dann die ersten beiden von insgesamt fünf Heimspielen gegen Kurhaus Lambertz Aachen und dessen Lokalrivalen TK Blau Weiß Aachen am 12. und 14. Juli. Am 21. Juli, also in Runde vier, steht dann schon das Oberbayern-Derby gegen Großhesselohe an, das am Isar-Hochufer vor den Toren Münchens stattfindet. Im Vorjahr konnten die Rosenheimer erstmals Großhesselohe besiegen. 4:2 hieß es auf der Anlage an der Pürstlingstraße.

Natürlich will Großhesselohe auch heuer wieder an der Spitze mitmischen. Der Vorjahresdritte hat ebenfalls aufgerüstet. Die ersten sieben Spieler der Meldeliste, die seit 15. März bei allen Klubs fix ist, stehen unter den Top 100. Angeführt wird sie von Francisco Cerundolo (Argentinien/ATP 21), Jiri Lehecka (Tschechien/ATP 27), Daniel Altmaier (Deutschland/ ATP 54), Roberto Carballes Baena (Spanien/ATP 64), Luciano Darderi (Italien/ATP 75), Daniel Elahi Galan (Kolumbien/ATP 84) und Zsombor Piros (Ungarn/ATP 100). Weiter mit dabei sind der Österreicher Dennis Novak, der Pole Kamil Majchrzak sowie die Doppelspezialisten Philipp Oswald aus Österreich und Jan Zielinski aus Polen. Neu sind auch der Kroate Duje Ajdukovic, der Slowake Lukas Klein, der Österreicher Lukas Neumayer und der deutsche Doppelspezialist Constantin Frantzen, der schon sechs Challenger-Turniere gewinnen konnte und in Metz im ATP-Finale stand. Betreut wird die Mannschaft wieder von Teammanager Christopher Kas aus Kolbermoor und Trainer Maxi Wimmer aus Bernau.

Begegnungen von 7. Juli bis 11. August

Zehn Mannschaften (im Vorjahr neun wegen Rückzug von Rochusclub Düsseldorf) sind heuer in der 1. Bundesliga vertreten, die vom 7. Juli bis 11. August dauert und jeweils freitags und sonntags ihre Spieltage hat. Neben Titelverteidiger TC Bredeney und den Aufsteigern TC Augsburg Siebentisch und FTC Palmengarten Frankfurt sowie den beiden oberbayerischen Teams sind die beiden Aachener Teams Kurhaus und Blau Weiß sowie Tennispark Versmold, Gladbacher HTC und Grün-Weiß Mannheim dabei. Es ist die 46. Saison, wobei erst zwölf Vereine den Titel holen konnten. Rekordmeister ist Blau-Weiß Neuss mit zehn vor Mannheim (8) und Amberg am Schanzl (6). Großhesselohe war zwei Mal Vizemeister. Gespielt wird seit 1972, im Jahr 2020 pausierte die Liga wegen der Coronapandemie.

− kk