Ringer-Bundesliga
Auf der Matte und im Leben ein Kämpfer – Wacker verlängert Vertrag mit seinem Wikinger Felix Baldauf

04.04.2024 | Stand 04.04.2024, 14:35 Uhr

Der sympathische Norweger Felix Baldauf ringt auch in der neuen Saison für Wacker. − Foto: Zucker

Selten kommt es vor, dass einem Ringer in seiner ersten Saison derart schnell die Sympathien des Burghauser Publikums zufliegen. Felix Baldauf, dem Norweger mit deutschen Wurzeln, gelang dies in der abgelaufenen Runde mit Bravour. Dank seiner sympathischen und offenen Art entwickelte sich der 29-Jährige, der beim SV Wacker in den hohen Greco-Gewichtsklassen bis 98 bzw. 130kg eingesetzt wird, schnell zum Liebling der Fans. Und auch auf der Matte gab der extrovertierte Modellathlet, dessen Körper zahlreiche Tattoos bedecken, stets eine gute Figur ab. Da kam es wenig überraschend, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit beim Bundesligisten um ein Jahr verlängert wurde.

Dank seiner vorbildlichen kämpferischen Ringweise und seinem unbeugsamen Willen hatte der zweifache Europameister großen Anteil am fünften Bundesliga-Titel der Wackerianer. Wenngleich seine Premierensaison im Burghauser Dress auch von einigen Verletzungsproblemen geprägt war, so war Baldauf immer zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Da der Faktor „Zuverlässigkeit“ beim SVW seit Jahren einen wichtigen Aspekt in der Kaderplanung darstellt, kristallisierte sich schnell heraus, dass der siebenmalige Norwegische Meister weiter ins Team gehört.

Hauptberuflich leitet Felix Baldauf in seiner Heimat sein Unternehmen „Bror Mental Helse“, das sich mit dem Thema mentale und psychische Gesundheit von Männern in der modernen Gesellschaft beschäftigt. Zusammen mit seinen Partnern setzte sich Baldauf, der in der Vergangenheit selbst nach Schicksalsschlägen schwierige Zeiten zu durchleben hatte, das Ziel, die Barrieren und Stigmatisierungen im Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit von Männern abzubauen. Diese feinfühlige und emotionale Arbeit bildet im Leben des Norwegers einen Kontrast und auch einen Ausgleich zum harten, körperbetonten Einsatz eines Kampfsportlers.

Aktuell befindet sich Wackers Wikinger in der harten Vorbereitung auf das erste Qualifikationsturnier zu den Olympischen Spielen, das vom 5. bis 7. April in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku ausgetragen wird. Bei den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro und 2021 in Tokio verpasste Baldauf jeweils die Teilnahme knapp, beim dritten Anlauf soll sich nun sein großer Traum erfüllen.

„Ich kenne Felix schon seit vielen Jahren und wir hatten schon während meiner eigenen internationalen Karriere immer wieder Kontakt. Wir hier im Verein sind sehr froh, dass wir ihn letztes Jahr verpflichten konnten und er das in ihn gesetzte Vertrauen mit hervorragenden Leistungen während der Saison zurückzahlte. Felix gehört zu der seltenen Sorte Menschen, die sich sofort überall integrieren und positiv einbringen können. Zudem ist er vom Wesen her vollkommen unkompliziert und für alles offen, ein echter Teamplayer eben“, lobt Burghausens Sportlicher Leiter Matthias Maasch den letztjährigen Neuzugang.

− rh